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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia König
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lebensgroßes Geschenk in seinen Wagen ein und öffnete Luisa die Beifahrertür, bevor er sich selbst hinters Steuer setzte. „Also? Wo geht’s lang?“ Er blinzelte sie unter verwuscheltem Blondhaar an. Luisa stutzte. „Was hat der stumme Diener mit deiner Frisur gemacht?“
    „Das müsste es sein“, erklärte Ben gut gelaunt ein wenig später und sprang aus dem Wagen. „Ich hab noch Abdeckpapier, da wickel ich dein Geschenk eben noch schnell ein, okay? Muss ja nicht gleich das ganze Restaurant sehen, dass deine Freundin einen halb nackten Mann geschenkt bekommt!“ Luisa machte ein zustimmendes Geräusch und war wirklich froh, dass er sich mit dem stummen Diener beschäftigte. Wenn sie so aussah, wie sie sich fühlte, dann musste ihre Haut nun in etwa die Farbe einer unreifen Tomate haben. Von dort, wo sie parkten, konnte sie perfekt in den Gastraum sehen. Die Tische waren mit rotweiß karierten Tischdecken und sauberen Leinenservietten gedeckt. Sie war nicht zum ersten Mal hier. Die Erinnerung traf sie hinterrücks, wie ein unerwartetes Schlagloch auf ebener Strecke. Hier war sie mit Konstantin gewesen. Bei einem ihrer allerersten Treffen. Er hatte ihr das Parfum geschenkt, das aus Versehen bei ihrem schicksalhaften Zusammenstoß auf dem Flughafen zerbrochen war. Sie hatten begonnen, sich zu unterhalten – ohne sich wirklich zu kennen –, und nicht mehr damit aufgehört. Ihr allererstes gemeinsames Abendessen war das gewesen. Und der erste Moment, in dem Luisa erkannte, dass dieser Mann ein besonderer war …
    Luisa schluckte schwer, und als Ben die Beifahrertür öffnete, hätte sie ihn im ersten Moment am liebsten gebeten, mit ihr woandershin zu fahren. Unter all den vielen Restaurants dieser Stadt – warum musste Molly auch ausgerechnet in diesem feiern, und warum hatte sie Molly nicht richtig zugehört?
    „Alles okay mit dir? Du siehst ein bisschen blass aus um die Nase.“ Ben beugte sich besorgt zu ihr. Er roch nach Sonne, nach Seife und ganz dezent nach irgendeinem herben Aftershave. Luisa schloss die Augen und atmete tief ein. Ben roch so ganz anders als Konstantin. Sie gab sich einen Ruck und stieg aus.
    „Alles in Ordnung“, log sie und versuchte sich gleichzeitig Mut zu machen. Wie würde Molly dazu sagen? Alte Erinnerungen mit neuen desinfizieren. Gut, dann wäre das heute eben so ein Desinfektionsabend.
    „He, ihr zwei!“, kam es da auch schon höchst erfreut aus Richtung des Eingangs. Luisa musste zweimal hinsehen, um ihre allerbeste Freundin wirklich zu erkennen. Molly trug ein geblümtes Sommerkleid mit Petticoat. Luisa brach spontan in Lachen aus. „O Himmel, das hattest du echt noch in deinem Kleiderschrank?“ Molly nickte so vornehm, wie sie es eben hinbekam, streckte die Arme von sich und ließ ihren Rock schwingen. Das Kleid war vor Urzeiten einmal bei einem Fotoshooting liegen geblieben, bei dem Molly ausgeholfen hatte. Passend dazu hatte sie sich eine Hochsteckfrisur wie aus den Fünfzigerjahren inklusive Haarteil gezaubert, und ihr Make-up passte genau zu der Farbe ihrer kräftig lackierten Fingernägel.
    „Du siehst klasse aus“, erklärte Luisa aus tiefstem Herzen. Ben neben ihr nickte bekräftigend und sah zweifelnd an sich herunter. Doch bevor er auch nur beginnen konnte, sich Sorgen zu machen, ob er nun doch womöglich ein bisschen zu leger gekleidet war, gab Molly feixend zurück: „Ihr zwei aber auch, und jetzt stell mich doch endlich mal deinem Superschreiner vor.“
    Luisa schüttelte den Kopf, durch Mollys Betonung klangen ihre Worte wirklich extrem zweideutig. Doch die beiden verstanden sich offenbar auf Anhieb, und binnen kürzester Zeit plauderten sie zu dritt, als hätten sie zusammen im Sandkasten gespielt.

10. KAPITEL
    „Guten Morgen, ich habe Geburtstagswoche, und jetzt hätte ich gerne Pfannkuchen!“ Mit dieser Ankündigung wurde Luisa am nächsten Morgen von Molly aus dem Schlaf gerissen. Müde öffnete sie erst ein Auge, dann das nächste und sah sich einer sehr wachen Molly gegenüber, die ihr die Decke wegzog.
    „Herzlichen Glückwunsch, Geburtstagswochenkind, aber wie wir gestern Nacht schon festgestellt haben, hast du keine Eier im Haus“, gab sie zurück, schnappte sich die Decke und kuschelte sich wieder ein. Doch die absolute Ruhe, die daraufhin folgte, war derart irritierend, dass sie sich schließlich aufsetzte, um herauszufinden, dass Molly sich in die Gelben Seiten vertieft hatte. „Es muss in dieser Stadt doch einen

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