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Calendar Girl

Titel: Calendar Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Hille
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wie Johannes und Elli, die die Laufarbeit erledigen. Das dachte ich, bis er mir fest die Hand drückte und ich in seine Augen sah, deren Blick so knallhart und sezierend war, dass ich mir regelrecht gehäutet vorkam.
    Elli berichtete ihm, was ich ihr erzählt hatte. Er ließ mich dabei keine Sekunde aus dem Blick. Dann begann er, mich zu befragen.
    »Brauchen Sie eine Pause?« Seine Stimme schreckt mich auf. Ich blinzele und sehe in seine grauen Augen, die mich erstaunlich mitfühlend anblicken.
    »Nein«, sage ich, obwohl ich liebend gerne ein Pause gehabt hätte. »Nein, ich möchte endlich nach Hause.«
    Er nickt und lehnt sich zurück. Ich stelle fest, dass er auch ziemlich müde aussieht.
    »Jens, können wir Caro nicht für heute entlassen?«, fragt Elli. Ich staune zwar immer noch darüber, dass sie ihren Chef so formlos anredet, aber der Respekt in ihrer Stimme und ihrem Verhalten ist so oder so deutlich zu erkennen.
    Der Hauptkommissar tippt sich nachdenklich mit dem Zeigefinger gegen die Schneidezähne. »Wir haben die Namen der anderen Kalendermädchen«, sagt er. »Wir haben alles, was Frau Danesi über die Agentur weiß, für die Herr Tjarks arbeitet und die Herrn van Bergen gehört. Was nicht viel ist, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten.« Er grinst mich schief an. Ich zwinge mich dazu, zurückzulächeln.
    »Ich kann wiederkommen«, sage ich müde. »Morgen habe ich nur abends meinen Kurs im Studio, davor hätte ich Zeit.«
    Er nickt nachdenklich. »Mir steckt etwas quer«, sagt er in Ellis Richtung. »Als hätte ich etwas im Zahn, was da nicht hingehört. Elli, fass bitte mal zusammen.«
    Ich sehe, dass Johannes, der still an einem Schreibtisch in der Ecke sitzt und zuhört, sich auf dem Stuhl vorbeugt.
    Elli fängt an zu referieren. Ich schalte ab und döse ein wenig.
    »Das war es«, ruft Jens Herbers irgendwann aus und schlägt auf den Tisch. Er springt auf und geht in die Ecke des Zimmers, winkt die beiden Jung-Kommissare zu sich. Sie stecken die Köpfe zusammen und unterhalten sich flüsternd. Ich sehe, wie Ellis Blick zu mir zuckt, groß, ungläubig, misstrauisch ... ängstlich?
    »Caro?«, höre ich Johannes ausrufen. »Caro Da…« Der Hauptkommissar zischt und der junge Kommissar verstummt mit einem schuldbewussten Blick. Er sieht mich nun auch an, ähnlich verblüfft und fragend wie meine Schwester. Dann flüstern sie wieder. Ich seufze und sinke erneut in Halbschlaf. Was auch immer sie da aushecken, es ist mir langsam absolut egal.
    Ein Telefon klingelt, Johannes geht dran. Ich höre seinen Teil eines schnellen Wortwechsels mit vielen Abkürzungen, dann legt er auf und sagt: »Wieder eine gef KV. Anscheinend der selbe Täter.«
    Auf einmal herrscht hektische Betriebsamkeit. Alle hängen an Telefonen, reden durcheinander, Einsatzwagen werden geordert, Befehle erteilt, Zahlen, Abkürzungen ... ich sitze dazwischen wie im Auge des Taifuns, klammere mich an der Tischkante fest und bemerke, dass ich zittere. Wer ist es? Gudrun? Cindy? Monique?
    Ich bemerke erst mit Verspätung, dass Ellie neben mir hockt und meine Hände reibt. »Alles okay mit dir?«, fragt sie.
    Ich nicke. »Wer?«, frage ich schlotternd.
    Sie sieht mich mitleidig an, streichelt mir über die Schulter. »Ich lasse dich nach Hause bringen«, sagt sie, ohne mir zu antworten. »Oder willst du lieber zu einer Freundin? Du könntest auch bei mir übernachten.« Sie hebt den Kopf und sieht ihren Chef an. »Jens, hältst du es für klug, Caro in ihre Wohnung zurückzuschicken?«
    Auf diese Frage folgt eine hitzige Diskussion, bei der es drei zu null gegen mein gemütliches Bett auszugehen droht. Ich stehe auf und gehe zur Tür. »Bemühen Sie sich nicht«, sage ich mit gespielter Lässigkeit. »Ich kann zu meinem Fahrrad laufen.«
    Elli hat mich wieder mit diesem eisenharten Polizeigriff am Ellbogen gepackt, ehe ich halb zur Tür raus bin. »Du bleibst hier«, sagt sie drohend und winkt ihrem Chef, dass er ihr Aufmerksamkeit schenkt.
    Der Hauptkommissar nickt und redet gleichzeitig in sein Telefon. »Warte«, sagt er in den Hörer und sieht mich an. »Seien Sie bitte vernünftig, Frau Danesi. Sie sind eins der Modelle, die möglicherweise gefährdet sind. Es wäre mir lieber, wenn sie anderswo übernachten könnten, bei Ihrer Schwester oder ...«
    Ich schüttelte den Kopf. »Danke«, sage ich. »Ich bin mir sicher, dass ich zu Hause am besten aufgehoben bin.«
    Elli mischt sich ein: »Jens, ich würde meine Schwester gerne nach

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