Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Georgetown zurück. Als sie ins Foyer traten, war Abigails Vater voller Selbstbewusstsein und großer Töne, und Helena hatte nur Lob für das neueste Objekt ihres Interesses: Senator Troy Barnes.
    Ihr Vater runzelte die Stirn. „Ich dachte, du hättest dich für Boyd Butler entschieden.“
    „Gewiss, Papa, genauso sehr wie du. Schließlich habe ich seinen Brief auch postwendend beantwortet, nicht wahr, Abigail?“
    „Selbstverständlich“, bestätigte ihre Schwester und fühlte, wie es ihr bei der Erinnerung an den leidenschaftlichen Brief kalt über den Rücken lief.
    „Ja, ich habe mich damit sehr beeilt.“ Helena übergab Dolly Hut und Schal. Dann drehte sie sich mit einem gewinnenden Lächeln zu ihrem Vater um. „Ach, nun mach doch nicht so ein böses Gesicht! Ich darf doch sicherlich mehr als einen einzigen Mann gleichzeitig verehren, nicht? Auf der Hochzeit hat Senator Barnes zweimal mit mir getanzt. Er ist ein wundervoller Mann und stammt aus bester New Yorker Familie.“
    „Er darf nur deine Verehrung nicht missverstehen.“
    Während die beiden hin und her stritten, stiegen sie die Treppe hinauf. Nur Abigail hatte die Mitteilungen auf dem Flurtisch bemerkt. Furchtsam nahm sie den obersten Brief auf und fuhr mit dem Daumen über das eingeprägte Siegel der Marineakademie.
    Mit zitternden Händen hob sie den Umschlag an die Lippen und schloss die Augen, in denen Panik, Schrecken und Freude lag: Leutnant Butler hatte geantwortet!

ZWEITER TEIL

10. KAPITEL
    I ch habe endlich herausbekommen, warum mich mein Vater unbedingt nach Washington schicken wollte“, erklärte Jamie Und hielt seine Whiskeyflasche hoch. Sie war leer. Der perfekte Abschluss seines ersten Tages im Repräsentantenhaus.
    Michael Rowan beugte sich über eine seiner Erfindungen. Er werkelte an einem Apparat mit langen Röhren herum, aus denen eine dunkle Flüssigkeit in einen Glasbehälter tropfte.
    „Und warum das?“ fragte er, ohne von seiner Maschine aufzuschauen.
    „Weil er es mir nie verziehen hat, dass ich vor vielen Jahren von meiner Bildungsreise durch Europa nicht nach Haus zurückgekehrt bin. Dies ist jetzt sicherlich meine Strafe.“
    „Ich nehme an, Sie hatten heute einen schweren Tag.“
    „Das ist gar kein Ausdruck! Du lieber Himmel, wo haben diese Männer nur gelernt, zu predigen und herumzusalbadern? Ich konnte mein Anliegen kaum loswerden.“
    „Sie werden noch merken, dass man im Kongress nur mit viel Geduld weiterkommt.“ Rowan füllte die Flüssigkeit aus dem Glasbehälter in zwei fast saubere Trinkgläser und gab Jamie eines davon. „Prosit.“
    „Was ist das?“
    „Pflaumenschnaps, denke ich.“ Auf Jamies entsetzten Blick hin deutete er zu dem Apparat auf dem Tisch. „Das ist ein Schnell-Destillierer. Mein eigener Entwurf.“
    Erstaunlich; also funktionierten einige von Rowans Maschinen tatsächlich. Jamie hob sein Glas. „Prosit.“
    Wie er bemerkte, war der Professor nicht untätig gewesen; die Unordnung im Salon war womöglich noch größer geworden. Auf einer Schiefertafel, die an der Wand hing, stand der Anfang einer langen Formel, die scheinbar in Hieroglyphen aufgezeichnet war. Die Schrift ging über die ganze Tafel, setzte sich auf der Wand fort und reichte bis auf den Boden hinab.
    „Also, weshalb sind Sie von Ihrer Bildungsreise nicht zurückgekehrt?“
    Jamie bedauerte schon, dass ihm dies Geständnis herausgerutscht war. Andererseits mochte er den schludrigen Professor inzwischen recht gern, und es machte ihm nichts aus, ihm einen kleinen Einblick in seine Vergangenheit zu geben. „Ich hatte die Wahl: Wollte ich lieber an den Höfen und in den Hauptstädten Europas dummes Zeug reden, oder wollte ich mich auf einer Plantage am Chesapeake um Pferde kümmern? Ich entschied mich für das Naheliegende.“
    „Diese Reiselust habe ich nie verstanden. Was hat es denn für einen Wert, nur dabeizustehen und andere Menschen zu beobachten, wie sie so leben?“
    Jamie nahm einen Schluck von dem Brandy, der angenehm und mild schmeckte. „Das ist eine seltsame Frage von jemandem, der davon lebt, dass er sich den ganzen Tag mit Formeln und Gleichungen beschäftigt.“
    Rowan richtete sich auf. „Auf diese Weise erkläre ich die Welt und die Dinge, die dahinter liegen.“ Er kehrte zu dem vorherigen Thema zurück. „Ihr Vater wollte Sie also irgendwelcher Vergeltung wegen in den Kongress stecken?“
    „Zur Strafe für den vielen Wein und Absinth, den ich getrunken, und die vielen Frauen, mit denen

Weitere Kostenlose Bücher