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Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schwitzten ein Mann und eine Frau tatsächlich so sehr und bissen sie einander so wild? Es erstaunte sie, dass das Schauspiel sie nicht noch viel mehr verstört hatte. Doch vielleicht war es auch gar nicht so erstaunlich. Es handelte sich schließlich um einen natürlichen Vorgang, und selbst Helena fand offenbar nichts Verwerfliches daran. Abigail mahnte sich, weiterhin loyal zu Leutnant Butler zu halten, besonders da ihre Schwester jetzt etwas mit Professor Rowan angefangen hatte.
    „Hier entlang.“ Jamie steuerte Abigail zu einem weiteren langen, flachen Gebäude mit eingezäuntem Hof.
    „Was jetzt? Die Paarungsgewohnheiten der Halsbandfasane oder der Hampshire-Schweine?“
    „Nein, etwas ganz anderes. Reiten Sie?“
    „Reiten-was?“
    „Pferde, Sie Gänschen.“
    „Nein.“
    „Sie reiten nicht?“
    „Nein.“
    „Haben Sie es schon einmal versucht?“
    „Nein.“
    Jamie blickte so verblüfft drein, dass Abigail unwillkürlich lachen musste. „Schließlich ist nicht die ganze Welt auf einer Farm wie dieser aufgewachsen. Viele Menschen kommen durchs ganze Leben, ohne einmal auf einem Pferd gesessen zu haben. So will ich es auch halten.“
    „Nicht, wenn ich dazu etwas zu sagen habe.“
    „Haben Sie aber nicht.“
    „Auch gut. Folgen Sie mir einfach, und ich werde kein Wort sagen.“
    „Ich werde nichts ..."
    „Sie werden. Das ist ein Teil des Trainings.“
    Sein spöttischer Humor behagte ihr nicht, doch langweilig wurde es bei ihm nie.
    Er brachte sie zu der Stallung. Im Hof arbeitete ein hoch gewachsenerjunge mit einem ganz offensichtlich unwilligen Pferd; es trottete vor und zurück, schnaubte und warf den Kopf auf.
    „Willkommen daheim!“ grüßte der Bursche, als die beiden herankamen.
    „Schön, dich wieder zu sehen, Julius. Was hast du da?“
    „Einen neuen Dreijährigen. Ihr Vater kaufte ihn zum Reiten, doch das Pferd hat seinen eigenen Kopf.“
    „Das wollen wir doch mal sehen.“ Jamie stützte eine Hand auf den Zaun und schwang sich darüber. „Die meisten Leute meinen, so etwas sei unter ihrer Würde“, erklärte er Abigail über die Schulter hinweg, „doch es ist durchaus von praktischem Wert, wenn man sein eigenes Reittier abrichtet.“
    „Sie werden doch sicherlich nicht wollen, dass ich den ersten Ritt meines Lebens auf einem untrainierten Pferd absolviere?“ „Selbstverständlich nicht. Wofür halten Sie mich denn? Dies ist übrigens Miss Abigail Cabot“, informierte er Julius. „Sie kommt aus der Stadt und ist hier zu Besuch. Wir werden sie reiten lehren.“ Abigail begrüßte den Burschen mit einem Lächeln; er und Jamie reichten einander die Hand.
    „Lass dich nicht von diesem Tier unterkriegen, mein Junge.“
    Jamie zerzauste ihm das Haar. „Dein Daddy hat das auch nie gemacht.“
    Julius führte Abigail in den Stall. Ein paar Pferde streckten die Köpfe aus den Boxen heraus. Vor einer dieser Boxen blieb Jamie stehen, schnalzte mit der Zunge und öffnete dann die Tür. „Sie werden Patrick reiten.“
    Argwöhnisch unterzog Abigail das Pferd einer Begutachtung. Das Tier war klein und wirkte eher gemütlich verglichen mit den anderen Pferden, die sie auf Albion gesehen hatte. Sein Fell war braun, der Kopf sah aus wie der eines Maulesels, und die Hufe waren breit wie Essteller.
    „Sie werden dieses Geschöpf doch nicht nach seinem Aussehen beurteilen?“
    „Natürlich nicht.“ Leider hatte Jamie ihr die Bedenken wohl angesehen.
    „Er ist sehr zuverlässig, gehorsam und loyal - eben alles, was man sich von einem Pferd - oder einer Ehefrau - nur wünschen kann.“
    „Ich brauche keine Ehefrau, und bei dem Pferd bin ich mir nicht ganz sicher.“
    Jamie hakte eine Leine an Patricks Halfter und reichte ihr das andere Ende. „Also los!“
    „Ich habe doch keine Ahnung, was ich tun soll.“
    „Er wird Ihnen folgen, doch Sie müssen irgendwohin gehen und nicht nur so herumstehen.“ Er machte Julius ein Zeichen, der am Ende des Mittelgangs wartete und, wie Abigail vermutete, das Pferd satteln wollte. „Nur keine Angst, es funktioniert immer. Ich gehe inzwischen hinaus auf die Koppel zu dem neuen Wallach.“
    Es war ein bisschen einschüchternd, ein hinter ihr hertrottendes Fünf-Zentner-Tier an der Leine zu halten, doch Abigail war entschlossen, die Aufgabe zu meistern. Sie bestand darauf, dass Julius ihr das Satteln zeigte, und er tat es gern. Sie mochte den Jungen auf Anhieb. Er war ungefähr dreizehn, bemerkenswert ernsthaft und mit seiner milchkaffeebraunen

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