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Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf die Koppel hinaus.
    „Oh!“ Abigail hielt sich am Sattelrand fest und versuchte, nicht vom Pferd zu fallen, denn bei der schwerfälligen, schwankenden Bewegung des Tieres hatte sie das Gefühl, als würde sie jeden Moment aus dem Sattel rutschen.
    „Sie müssen ganz aufrecht sitzen“, wies Julius sie an. „Am besten, Sie blicken zwischen die Ohren des Pferdes. Den Rest besorgt dann schon die Schwerkraft.“
    Abigail hätte den Burschen gern gefragt, woher er denn etwas über Schwerkraft wusste, doch sie war zu sehr damit beschäftigt, sich festzuhalten. Ihr panischer Gesichtsausdruck fiel offenbar auch Jamie auf, der jedoch nur lächelte und ihr zuwinkte. „Sie machen das großartig, Miss Cabot“, stellte er fest. „Einfach großartig!“
    Dieser Lügner! Sie war eine grauenvolle Reiterin, fürchtete sich und war äußerst unbeholfen. Julius und der gute Patrick bewiesen eine wahre Engelsgeduld, und schließlich vermochte sie sogar schon ein wenig Kontrolle über die Zügel auszuüben. Innerhalb des großen Ovals des Reitplatzes gelang es ihr, das Pferd dorthin zu bewegen, wohin sie es haben wollte.
    Sie blieb im Sattel, lenkte Patrick hierhin und dorthin, drückte ihm ganz leicht die Hacken an die Flanken und ließ ihn langsam traben. Sie wusste, dass ihr Ritt nichts Elegantes an sich hatte, doch das kümmerte sie nicht. Sie ritt auf einem Pferd! Zum ersten Mal in ihrem Leben bewegte sie sich in einer völlig regelmäßigen Gangart wie alle anderen Menschen auf der Welt auch!
    Und dazu hatte Jamie sie gedrängt. Woher ahnte er, wonach sich ihre Seele sehnte, wenn sie das doch selbst kaum gewusst hatte? Vielleicht war er ein Zauberer. Oder ein Teufel.
    Als Julius sie schließlich vom Reitplatz zurückführte, lag ein verklärtes Lächeln auf ihrem Gesicht. Jamie saß auf seinem Wallach und lächelte zurück. Zwar würde sie es ihm niemals sagen, doch er sah so schneidig aus, als wäre er einem Gemälde aus dem Museum entstiegen.
    „Und jetzt?“ erkundigte sie sich.
    „Überraschung. Ihr Pferd wird meinem folgen.“ Damit ritt er einen breiten sandigen Pfad entlang, der einem gewundenen Wasserlauf folgte. Nach und nach änderte sich das Gelände und wurde zu fruchtbarem Tiefland mit den kleinen Bauernhöfen, die sie schon auf der Kutschfahrt gesehen hatte. Die angekündigte Überraschung stellte sich als ein Besuch in einem dieser Farmhäuser heraus.
    Als sich die beiden Reiter näherten, schlug ein Hund vor einem hübschen Haus aus Zedernholz an. Der Garten neben dem Haus war von Unkraut überwuchert, und etwas abseits sah man einen langen, niedrigen Schuppen und eine eingezäunte Koppel.
    Jamie saß ab, beruhigte den Hund und half dann Abigail vom Pferd. Zu ihrer großen Erleichterung bemerkte er ihren Fuß überhaupt nicht, sondern schien nur Augen für das kleine Haus zu haben, aus dessen Schornstein eine kleine Rauchfahne emporstieg.
    „Jasper!“ schrie eine Frau. „Du bist doch der lauteste Köter, den der liebe Gott je erschaffen hat!“ Eine groß gewachsene Schwarze in Männerarbeitshose, geblümter Schürze und mit einem hölzernen Kochlöffel in der Hand trat auf die Veranda heraus. Als sie Jamie sah, lächelte sie strahlend. „Wer kommt denn da zu Besuch? Kannst du für einen Augenblick hereinkommen, oder bist du neuerdings zu verstädtert?“
    Immer zwei Stufen auf einmal nehmend sprang Jamie die Verandatreppe hinauf und nahm die Frau in die Arme. „Wie ist es dir inzwischen ergangen, mein Schatz?“
    Abigail hatte noch nie so viel Wärme in seiner Stimme gehört, und das machte sie neugierig. Sie wartete am Fuße der Treppe, bis Jamie sich zu ihr umdrehte.
    „Abby, das ist Patsy Calhoun, meine Schwägerin. Patsy, dies ist Abigail Cabot, meine ...“ Er sprach nicht weiter, denn er wusste ebenso wenig, was Abigail für ihn war, wie sie wusste, was er für sie war.
    „Guten Tag“, wünschte sie, stieg die Treppe hinauf und streckt die Hand aus.
    Patsy blickte zwischen ihr und Jamie hin und her und hob dann fragend die Augenbraue. „Deine Freundin?“
    „Nein!“ antworteten Abigail und Jamie sofort wie aus einem Munde.
    Patsy hob die Braue noch höher. „Verstehe“, sagte sie. „Wirklich. Na, dann mal herein. Habe gerade eine Pastete im Ofen.“
    Abigail verbrachte einen höchst ungewöhnlichen und angenehmen Nachmittag in der einfachen, doch robusten Kate von Noah Calhouns Witwe. Bei Patsy schien Jamie ein anderer Mensch zu werden. Er war entspannt und gutmütig, und kein

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