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Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
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beginnen sollen. Ich empfehle Ihnen, dasselbe zu tun.“
    Jamie seufzte ungehalten, setzte sich neben sie auf die Bank und nahm Abigails Hände. „Haben Sie sich eigentlich schon einmal selbst angesehen, Abby?“
    Sie entzog ihm ihre Hände und strich über die schwere Seide des Rocks, den Madame Broussard für sie entworfen hatte. „Ein hübsches Gewand verwandelt mich nicht in meine Schwester.“ „Das wollen Sie ja auch gar nicht.“
    „Und es macht mich auch nicht schön.“
    Abigail erwartete Jamies Widerspruch, doch er lächelte nur müde. „Sehr richtig. Das schaffen nur Sie selbst. Wann werden Sie mir das endlich glauben?“ Die Antwort wartete er nicht ab, sondern stand auf und trat hinter Abigail. Einen Augenblick später legte er ihr etwas Kaltes und Metallisches um den Hals.
    „Was ist das?“ wollte sie wissen und berührte es.
    „Nur eine Kleinigkeit, die ich für Sie anfertigen ließ. So eine Art Geschenk zur Feier des Tages, das Sie an den Abschluss Ihrer Ausbildung erinnern soll.“ Er stellte sie vor die silberne Schaukugel.
    Abigail stockte der Atem, als sie das verzerrte Spiegelbild sah. Mit zitternden Fingern strich sie über den erlesenen Halsschmuck. „Großer Gott, sind das etwa ...?“
    „Brillanten, ja.“ Das klang eher beiläufig. „Es hat ja keinen Sinn, so zu tun, als käme irgendein anderer Stein einem Brillanten gleich, nicht wahr?“
    Abigail beugte sich vor, um den Schmuck zu bewundern. „Die Diamanten sind in der Form des Sternbildes Andromeda angeordnet ..."
    „Die angekettete Prinzessin. In der Nacht, da wir uns trafen, stand sie am Himmel.“
    Abigail konnte es nicht glauben, dass er sich daran erinnert hatte. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“
    „Versuchen Sie es doch einmal mit,danke“.“ Jamie fasste sie bei den Schultern und drehte sie so um, dass sie ihn anschauen musste.
    Die Sonne des späten Nachmittags ließ das Gold in seinem Haar und das Silber in seinen Augen aufleuchten. Wie konnte jemand, der so schön war, jemals begreifen, was es hieß, unscheinbar und reizlos zu sein? Dennoch kam sie sich vor wie ein ganz anderer Mensch, wenn sie mit ihm zusammen war - gerade so, als wäre sie auch so golden, elegant und attraktiv wie er.
    „Ich werde jetzt Ihren Leutnant suchen“, erklärte er; offenkundig war er ungeduldig geworden, da sie so lange geschwiegen hatte.
    „Sie werden nichts dergleichen tun!“ rief Abigail bestürzt. „Er befindet sich jetzt bei Helena.“
    „Soll das heißen, Sie wollen den Mann nicht einmal begrüßen? Nachdem Sie ihm Ihr Herz ausgeschüttet haben, bringen Sie nun nicht einmal so viel Höflichkeit auf, ihm Hallo zu sagen?“
    „Glauben Sie mir, das fällt ihm überhaupt nicht auf. Jamie, wir haben etwas versucht, das nicht funktioniert hat. Sie sollten lernen, die Niederlage mit Anstand einzugestehen.“
    Er breitete die Arme aus und bot ein Bild vollkommener Unschuld. „Ich wollte Sie doch nur glücklich sehen!“
    „Und die Stimme meines Vaters gewinnen.“
    „Nun ja, das auch, doch an Ihrem Glück liegt mir wirklich. Das müssen Sie mir glauben.“
    Was sie fühlte, war ihr gar nicht recht. Jamies Worte hörten sich an, als kämen sie direkt aus seinem Herzen, doch über diese Vorstellung würde er nur lachen. Obwohl sie sein Geschenk trug, war Abigail doch klar, dass er damit nur sein Gewissen beruhigen wollte.
    „Den Halsschmuck kann ich nicht akzeptieren“, erklärte sie. „Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig. Sie sind letzten Endes die einzige Frau auf diesem Planeten, die seine Bedeutung erkennt“, bemerkte er brüsk und ungehalten, bevor er schnell verschwand.
    Mit einem Mal war es seltsam still. Mehr denn je fühlte sich Abigail aller Hoffnungen beraubt und versank in dem beschämenden Gefühl ihrer eigenen Missetaten. Sie hatte etwas Fürchterliches getan, und nun plagte sie sich mit den Folgen. Das war das Gesetz von Ursache und Wirkung. Dieses Gesetz war ihr selbstverständlich klar, und sie hätte ihm mehr Respekt zollen müssen. Doch sie hatte sich den Kopf durch törichte Träume verdrehen lassen.
    Unerwartet tropfte eine Träne auf ihren Handrücken. Um Himmels willen, ich weine ja! Wie peinlich, dachte sie. Doch sie konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten.
    Sie versuchte, ihrer Traurigkeit mit Vernunft zu begegnen, indem sie sich einredete, dass ihre Schwierigkeiten nun ja vorbei wären; der Leutnant würde ihre Schwester heiraten, ihr Vater würde begeistert sein, und das

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