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Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End

Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End

Titel: Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Worth
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des Kopfes hatte bisher nur etwa zwölf Minuten gedauert, aber mir war es wie eine Ewigkeit vorgekommen.
    Die Wehe war stark und Dr. Turner drückte kräftig. Schwester Bernadette zog den Körper des Babys nach unten, bis die Nase auf Höhe des Damms lag, und dann schnell aufwärts, über den Bauch der Mutter. Die gesamte Bewegung dauerte nicht länger als zwanzig Sekunden, dann war der Kopf geboren. Ich musste vor Erleichterung fast heulen.
    Das Baby war blau.
    Schwester Bernadette hob es an den Füßen nach oben.
    »Diese Blaufärbung hat nichts Ernstes zu bedeuten«, sagte sie. »Das war zu erwarten. Ich muss mich jetzt versichern, dass die Atemwege wirklich frei sind. Wenn sie anfängt, kräftig und gleichmäßig zu atmen, wird sich auch die Farbe verändern. Reichen Sie mir bitte den Absaugkatheter.«
    Ich zitterte nun nicht mehr und konnte ihrer Bitte ohne Angst, ihn fallen zu lassen, nachkommen.
    Schwester Bernadette drehte das Baby um und hielt es auf ihrem linken Arm. Dann schob sie den Katheter in seinen Mund und saugte vorsichtig am anderen Ende, um jegliche Flüssigkeit oder Schleim zu entfernen. Ein blubberndes Geräusch war zu hören, als Flüssigkeit in den Katheter drang. Dann säuberte sie beide Nasenlöcher auf die gleiche Weise. Das kleine Mädchen schnappte zwei-, dreimal tief nach Luft, hustete und fing an zu schreien. Es stieß einen wahrhaft mächtigen Schrei aus. Schnell bekam es eine rosige Hautfarbe.
    »Das ist doch ein herrliches Geräusch«, bemerkte Schwester Bernadette. »Noch ein paar von diesen Schreien, dann bin ich glücklich.«
    Das Baby tat ihr den Gefallen und schrie von ganzem Herzen.
    Die Nabelschnur wurde abgeklemmt und durchtrennt, das Baby in warme, trockene Handtücher gewickelt und Betty übergeben.
    »Ach, was is sie süß«, rief Betty, »gesegnet soll sie sein. Das is doch all die Schmerzen wert.«
    Es ist ein Wunder, dachte ich. In dem Moment, wenn sie ihr Baby im Arm hält, vergisst die Mutter tatsächlich all die Qualen, die sie durchgemacht hat.
    »Es is der erste Weihnachtstag«, bemerkte Betty. »Da müssen wir sie Carol nennen.«
    »Das ist ein wunderbarer Name«, sagte Schwester Bernadette. »So, jetzt müssen wir die Plazenta herausbekommen und ich glaube, du bleibst am besten so liegen, denn da ist tatsächlich ein Riss und in dieser Position fällt es dem Doktor leichter, dich wieder zusammenzunähen.«
    Dr. Turner zog eine Spritze auf und sagte zu Schwester Bernadette: »Ich werde ihr jetzt Ergometrin geben, um die Austreibung der Plazenta zu erleichtern.«
    Sie nickte.
    Ich fragte nicht nach dem Grund. Es war damals nicht üblich, Ergometrin zu geben, wenn es nicht während der dritten Phase außergewöhnliche Verzögerungen, schwere Blutungen oder eine unvollständige Plazenta gab. Wie bereits erwähnt, werden heute oft gleich nach der Geburt des Babys routinemäßig Oxytocinpräparate gegeben.
    Nach wenigen Minuten folgte eine Wehe und die Plazenta ploppte in die Nierenschale, die Schwester Bernadette bereithielt.
    »So, jetzt können Sie übernehmen, Doktor«, sagte sie. Schwester Bernadette versuchte aufzustehen, aber sie konnte nicht. Sie schnappte vor Schmerzen nach Luft.
    »Meine Beine! Ich kann nichts mehr spüren. Und es kribbelt wie wild.«
    Kein Wunder. Die Arme hatte über eine halbe Stunde lang in der gleichen Position auf dem Boden gekniet und sich ganz auf ihre Arbeit konzentriert.
    »Ich kann mich nicht bewegen. Ihr müsst mir helfen, meine Beine sind komplett eingeschlafen.«
    Der galante Doktor schlang seine Arme um sie und zog, doch offenbar war sie zu schwer für ihn, denn sie rührte sich nicht. Ivy und ich halfen ihm und schoben und zogen. Wir mussten alle lachen. Schließlich stellten wir Schwester Bernadette auf die Füße, sodass sie aufstampfen und ihre Beine bewegen konnte. Nach und nach kam der Kreislauf in Schwung und versorgte die Nerven, und so konnte sie wieder aus eigener Kraft stehen.
    Dr. Turner öffnete seine Tasche und wusch sich erneut die Hände. Er bat mich, seine Lampe zu halten, sodass der Riss gut beleuchtet war. Er betäubte die Stelle mit einem lokal wirkenden Anästhetikum und untersuchte sie ausführlich.
    »Es ist nicht so schlimm, Betty«, sagte er. »Ich habe Sie schnell wieder zusammengenäht und in ein paar Wochen wird alles verheilt sein. Ich möchte Sie aber noch innen untersuchen, damit ich sehen kann, ob der Gebärmutterhals nicht auch eingerissen ist, wie das manchmal bei einer Steißgeburt passieren

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