Callboys - Die Schönen der Nacht
öffnete die Tür. „Sehr viel mehr Gutes kann ich nicht über den Wagen sagen.“
Jack sog noch mehr Rauch ein und blies ihn wieder heraus. „Sie war nicht meine Freundin. Wir haben uns nur ein- oder zweimal getroffen.“
„Du bist mir keine Erklärung schuldig.“
Er schüttelte den Kopf. „Ja, das weiß ich. Ich erkläre es dir aber trotzdem, okay?“
Im harten Licht des Parkhauses hätte er nicht so hübsch aussehen dürfen mit seinem Gesicht, in dem es nur weiche Linien und Kurven gab. Mit einer Zigarette im Mund und dem Rauch, der ihm in die Augen stieg, sodass er blinzeln musste, hätte er härter aussehen müssen. Oder wenigstens älter.
„Hör zu“, fuhr er fort, als ich nicht antwortete. „Ich werde dir das Geld zurückgeben.“
„Mrs. Smith bietet keine Rückerstattungen an.“
„Ich weiß.“ Er hatte die Zigarette heruntergeraucht, warf sie auf den Boden und trat sie mit der Spitze seines schwarzen Stiefels aus. „Aber das Date ist wirklich in die Hose gegangen, und das tut mir leid.“
„Es war nicht so furchtbar schlecht. Du bist ein guter Tänzer.“
Seine Mundwinkel hoben sich ein winziges Stück. „Danke. Du tanzt auch gut. Aber die Sache mit Kira … Das war Scheiße. Es tut mir leid.“
„Du kannst nichts dafür, dass sie eine dumme Fotze ist“, beruhigte ich ihn, und für eine Sekunde sah Jack schockiert aus, bevor er in Gelächter ausbrach.
„Darf ich dir einen Rat geben?“, erkundigte ich mich, während ich ihm beim Lachen zusah.
Er nickte. „Sicher.“
„Hast du vor, das hier öfter zu tun?“
Er fragte mich nicht, was ich mit „das hier“ meinte. „Hm … nun ja, ich denke, ja.“
„Und du willst gut darin sein, richtig?“
„Ja. Na klar.“
Ich betrachtete ihn noch einmal aufmerksam. „Als Allererstes, triff keine Verabredungen, bei denen du nicht rauchen kannst.“
Erstaunen spiegelte sich in seinen Augen. „Nein?“
„Nein. Zuzusehen, wie du an dem Glimmstängel gesogen hast, war, als würde ich einem Baby zuschauen, das nach seiner Flasche giert.“
Er lachte ein wenig verdrießlich. „Entschuldige.“
„Du musst dich nicht entschuldigen. Geh nur einfach nicht zu Dates, bei denen du dich nicht fühlen kannst wie du selber. Denn ich muss dir sagen, Jack, dass es das ist, was funktionieren wird. Wenn du nicht versuchst, ein anderer zu sein.“
Er nickte langsam und warf mir einen abschätzenden Blick zu. „Ich war richtig beschissen, hm?“
„Nein. Nicht so schlimm. Aber …“ Ich überlegte, wie ich ihm klarmachen konnte, was ich meinte. „Okay, sieh es einmal aus diesem Blickwinkel. Wofür bezahle ich dich?“
„Meine Zeit und meine Gesellschaft“, erwiderte er prompt, während er eine neue Zigarette hervorzog und anzündete.
Wenigstens das hatte er verstanden. „Genau. Aber du musst dich so benehmen, als wären es echte Dates, Jack. Du musst deine Hausaufgaben machen. Lies die Informationen, die Mrs. Smith dir schickt, und sei aufmerksam. Sei ein bisschen selbstbewusster. Warte nicht auf meine Erlaubnis, mir ein paar schöne Stunden zu bereiten. Tu es einfach.“
„Was, wenn ich mit dem, was ich tue, falschliege?“
„Wenn du sonst alles richtig machst“, erklärte ich ihm, „wirst du nicht falschliegen.“
Er seufzte. „Toll.“
Lachend streckte ich die Hand aus, um ihm das Haar aus der Stirn zu streichen. „Und geh nicht zu Dates, bei denen du wahrscheinlich psychotischen Schlampen über den Weg läufst.“
„Nun, das schränkt mich ziemlich ein.“
Wir lachten gemeinsam. Ich schaute in mein Auto, setzte mich jedoch nicht hinter das Steuer. Er bewegte sich auf mich zu und schlang mir einen Arm um die Taille, um mich an sich zu ziehen.
„Meintest du so?“
Unter seinen dunklen Brauen sahen seine Augen tiefblau aus. Ohne den leisesten Hauch von Grün. Dieses Mal war sein Haar ihm nicht wieder in die Stirn gefallen.
„Ja“, erwiderte ich.
Er zog mich noch enger an sich heran. „Sagen wir uns jetzt also Gute Nacht?“
„Ja, Jack.“ Ich milderte meine Antwort mit einem Lächeln.
Er ließ mich nicht los. Seine Finger spreizten sich auf meiner Hüfte. „Ist es, weil die Dinge heute Abend so schlecht gelaufen sind?“
Ich schüttelte den Kopf und gab ihm eine ehrliche Antwort: „Nein.“
„Wegen der Zigaretten?“
„Oh. Nein.“ Auch das meinte ich, wie ich es sagte.
Jack zögerte, während seine Augen in meinem Gesicht etwas suchten. Was sie dort fanden, weiß ich nicht. „Glaubst du, du wirst mich
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