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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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vielleicht noch einmal anrufen?“
    „Sicher.“ Vielleicht würde ich es tun. Vielleicht nicht.
    „Toll!“
    Dann ließ er mich los und trat zurück, damit ich ins Auto steigen konnte. Die Welt bebte ein wenig und ich mit ihr, weil er mir wieder dieses Lächeln schenkte, dieses strahlende und funkelnde Lächeln, das in mir den Wunsch weckte, ihn mit Butter zu bestreichen und zu verschlingen.
    Er schlenderte davon, und ich sah ihm nach, und plötzlich wurde mir etwas bewusst. Dieses Lächeln hatte es fast geschafft, mich Sam vergessen zu lassen.
    Ich würde Jack ganz sicher wieder anrufen.

4. KAPITEL
    Es vergingen einige Tage, an denen ich keine Zeit hatte, an ein bestimmtes Lächeln oder an Fremde zu denken. Ich musste Trauergottesdienste organisieren und Familien Trost spenden. Ich weiß, dass viele Leute denken, meine Arbeit sei morbide. Vielleicht sogar gruselig. Nur wenige Menschen verstehen, dass die Hauptaufgabe eines Bestatters nicht ist, sich um die Toten zu kümmern, obwohl auch das dazugehört. Mein Job ist es, denjenigen zur Seite zu stehen, deren Leben angesichts des Verlusts ins Stocken gerät. Ich bemühe mich, ihnen die schreckliche Aufgabe, sich für immer zu verabschieden, so leicht zu machen, wie es geht, obwohl es niemals wirklich leicht sein kann.
    Da die Woche mit drei Beerdigungen an einem Tag begann, wusste ich Jared mehr denn je zuvor zu schätzen. Mein Dad und mein Onkel hatten immer Assistenten gehabt, doch als ich die Firma übernommen hatte, waren die Geschäfte zunächst schlechter gelaufen, und ich hatte die Angestellten entlassen müssen. Ich hatte das Ruder schnell herumreißen können, vor allem indem ich fast alles selbst machte. Es war nicht unmöglich, die Arbeit ganz allein zu bewältigen, aber es war verdammt schwierig. Jared zu haben, der mir half, die Beisetzungen zu organisieren und zu überwachen, war ein Luxus, an den ich mich eigentlich nicht hatte gewöhnen wollen.
    Wenn ein Mensch in einem Krankenhaus oder einem Pflegeheim stirbt, stehen Personal und Tragen zur Verfügung, die den Transport einfach machen, doch wenn ein Körper aus einem Privathaus abgeholt werden muss, fahre ich niemals allein dorthin. Die meisten Leute sterben nicht passenderweise in der Nähe des Ausgangs, und es kann zu schwer für mich allein sein, die Leiche hochzuheben oder sie ohne Hilfe die Treppe hinunterzutragen.
    Am frühen Dienstagmorgen erreichte mich eine Todesnachricht. Eine Frau von Anfang dreißig war zu Hause gestorben, aber noch ins Krankenhaus gebracht worden. Ihr Ehemann würde zu mir ins Büro kommen, um die Gestaltung der Beisetzung zu besprechen, während Jared den Leichnam abholte.
    Mit einigen Kunden ist es leichter als mit anderen. Wenn der Verblichene nach langer Krankheit oder in hohem Alter gestorben ist zum Beispiel. Wenn es keine Überraschung ist.
    „Es war ein schrecklicher Schock.“ Der Mann, der im Stuhl vor meinem Schreibtisch saß, hielt ein Kleinkind an seine Brust gepresst. Er weinte nicht, aber er sah aus, als hätte er es bereits getan. Ein kleines Mädchen spielte zu seinen Füßen still mit den Bauklötzen, die ich für Kinder bereithielt. „Niemand ahnte, dass das passieren würde.“
    „Es tut mir leid“, erklärte ich und wartete.
    Ich habe schon Horrorgeschichten über Familien gehört, die gedrängt wurden, die teuersten Särge und Grabstätten zu kaufen, oder gezwungen wurden, übereilte Entscheidungen zu treffen. Einige andere Beerdigungsinstitute arbeiteten wie Drehtüren, indem sie die Leute so schnell wie möglich herein- und wieder hinausschafften. Mr. Davis hatte jedoch ein Recht auf meine Zeit, und er würde davon so viel bekommen, wie er brauchte.
    „Sie hasste den Van“, sagte er. Das Baby auf seinem Arm gab ein leises Geräusch von sich, und er schob es ein wenig höher. Es war ein Junge, das erkannte ich an dem Baseballschläger auf seiner Kleidung. „Warum wollte sie dann in ihm sterben?“
    Das war keine Frage, die beantwortet werden musste, doch er sah mich an, als ob er dachte, ich wüsste eine Antwort. Ich gab mir große Mühe, weder das kleine Mädchen auf dem Fußboden noch das Baby in seinen Armen anzusehen. Ich bemühte mich sehr, nur in sein Gesicht zu schauen. „Ich weiß es nicht, Mr. Davis.“
    Mr. Davis betrachtete seine Kinder, dann hob er den Blick wieder zu mir. „Ich weiß es auch nicht.“
    Zusammen planten wir eine schlichte Beisetzung. Er gab mir die Kleider, in denen sie beerdigt werden sollte, und ihre

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