Calling Crystal
fertig«, warf Sky ein. »Ich kann’s nämlich nicht fassen, dass jemand, den ich kenne, mit dem heißesten Filmstar des Universums ausgegangen ist!«
Es tat dermaßen gut, dass sie mich weder verurteilten noch niedermachten, dass mir ein bisschen nach Weinen zumute war.
»In Wahrheit ist er gar nicht so heiß«, nuschelte ich und angelte mir ein Taschentuch.
»Oh Mann, deine Farben sehen ganz traurig aus«, sagte Sky und nahm mich in die Arme. »Was war denn los, Crystal? Was hat Steve gemacht?«
Ich probierte ein Lachen, aber es blieb mir im Hals stecken wie eine Gräte. »Mit Steve hat das nichts zu tun. Er war eigentlich ganz okay, vielleicht ein bisschen zu selbstverliebt. Aber wer kann ihm das verübeln? Ich meine, er ist megaberühmt und ich bin … na ja, ich bin ich.«
Phoenix schenkte mir Kaffee nach. »Dann hat dir wohl einer von uns so zugesetzt?«
»Nicht einer – alle.«
Phoenix’ Blick verschleierte sich. Sie drang mithilfe ihrer Fähigkeit in meine Gedanken ein, um mehr über die Ereignisse der letzten Tage zu erfahren. Noch einen Schritt weiter und sie hätte nach meinen Mentalmustern greifen und mich paralysieren können, was so anmutete,als würde die Zeit stillstehen, aber das war jetzt gar nicht ihre Absicht. »Xavier Benedict, du bist ein Idiot!«
Sky kniff die Augen zusammen. »Was hat sich der Scherzbold denn jetzt schon wieder geleistet?«
Ich räusperte mich. »Ich glaube, zu dem Zeitpunkt war er nicht zu Scherzen aufgelegt. Er hat mich zusammengestaucht, weil ich die Familie in Gefahr gebracht habe.«
»Häh? Ich verstehe ja, dass deine Familie meint, dazu ein paar Takte sagen zu müssen, aber Xav? Ihr steht ja in keinem engen Verhältnis zueinander – er ist ein Bruder deines Noch-nicht-Schwagers.«
Ich zerbröselte mein Croissant. »Na ja, er und ich … ach, das ist kompliziert.«
Skys Miene hellte sich auf und sie grinste schelmisch. »Kompliziert? Phoenix und ich mögen es kompliziert.«
»Wir haben uns den ganzen letzten Sonntag geküsst …«
»Was!«, kreischte Sky.
»Nein, nein, nein, nicht so; für die Kameras … als Komparsen in dem Steve-Hughes-Film.«
»Ah, doch ein etwas engeres Verhältnis, also.« Phoenix lächelte mich an.
Beichtstunde. »Es war irgendwie etwas ganz Besonderes, aber gleichzeitig total seltsam. Wir haben uns gewissermaßen angefreundet und er hat mir diese Steve-Hughes-Geschichte total krummgenommen.«
»Jetzt ist alles klar.« Sky verschränkte ihre Arme vorder Brust und tauschte Blicke mit Phoenix. »Xav gefällt es nicht, sein Mädchen in den Armen eines Mannes zu sehen, der ihn in den Schatten stellt.«
»Oh, Steve stellt Xav nicht in den Schatten; erstens hat er nicht Xavs Sinn für Humor …«
»Ach, tatsächlich?« Phoenix konnte sich kaum noch das Lachen verkneifen. »Xav ist besser als ein Schauspieler der Spitzenklasse? Weiß er eigentlich, dass du so denkst? Vielleicht würde er dann wieder runterkommen und aufhören, sich wegen ein paar blöder Fotos wie ein Vollpfosten aufzuführen.«
»Du glaubst … er ist eifersüchtig?«
»Verdammt noch mal, ja, Zuckerpuppe.« Sie ahmte Xavs Tonfall nach und ich musste lächeln.
»Aber wir sind … ihr wisst schon … keine Seelenspiegel oder so. Ich bin nicht in der Lage, telepathisch zu kommunizieren, also kann ich das Thema sowieso ein für alle Mal vergessen.«
»Oh Crystal, das ist ja schrecklich.« Sky machte ein bestürztes Gesicht. »Uns war klar, dass du Telepathie unangenehm findest, darum verzichten wir auch drauf, wenn du dabei bist, aber ich hatte keine Ahnung, dass es so schlimm ist.«
»Ich fürchte, ja. Als Savant bin ich ’ne Niete.«
Phoenix riss wütend die Augen auf. »Du bist keine Niete, Crystal Brook! Sag so was nie wieder!«
»Okay, okay«, lachte ich und nahm beschwichtigend die Hände hoch. »Die Botschaft ist angekommen. Aber ich laufe trotzdem nur auf Sparflamme. Xav glaubt, dass mit mir was nicht stimmt. Er möchte nach derHochzeit versuchen, Genaueres herauszufinden – falls er dann überhaupt noch mit mir spricht.«
Skys Stimmung hob sich, als sie das hörte. »Auf eine Sache ist Verlass: Selbst wenn er stinksauer auf dich sein sollte, er wird dir auf jeden Fall helfen wollen. Ihm steht das Wort ›Heiler‹ förmlich auf die Stirn geschrieben.«
»Wow, dann kann ich mich ja schon mal drauf freuen …«
Phoenix nahm mir meine Listen aus der Hand.
»Dann wollen wir uns mal an die Arbeit machen. Was sollen wir tun?«
Kapitel 9
»Crystal,
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