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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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hat.«
    Wieder herrschte eine Zeitlang Schweigen. Aber Callista war ihm jetzt fast so nah wie in seinem Traum im Gleiter, am Rande der Schlucht, wo sie sich gegenseitig das Fernglas gereicht hatten, um Sandleute zu beobachten…
    »Hätte dein Vater nicht bei Ben gelernt«, gab Callista leise zu bedenken, »wäre er wahrscheinlich zu schwach gewesen, um Palpatine zu töten… Und er wäre nie in eine Position gelangt, die ihm eine entsprechende Gelegenheit geboten hätte. Du hättest es damals nicht schaffen können.«
    »Nein, damals nicht.« So hatte Luke die Sache noch nicht besehen.
    »Ich zeichne alles auf«, ergänzte Callista ihre Worte, »an was von Djinns Lektionen ich mich erinnere.« Ihre Stimme hatte einen sehr ruhigen Klang, wie bei jemandem, der mit einem Geschenk herausrückte, von dem er sich unsicher war, wie man es aufnahm. »Seit du erwähnt hast, was für Ziele du verfolgst, arbeite ich mit Unterbrechungen daran. Techniken, Übungen, Meditationsmethoden, Theorien… Manchmal auch nur Geschichten, die er erzählt hat. Alles eben, woran ich mich erinnere. So einiges, von dem ich glaube, es sollte nicht der Vergessenheit anheimfallen. Vieles wird dir eine Hilfe sein. Mir ist klar, daß zahlreiche Techniken, viele der… der mentalen Kräfte, der Mittel zur Anwendung der Macht… sich eigentlich nicht beschreiben lassen. Man kann sie sich nur zeigen, einer kann sie dem anderen vermitteln, aber… Vielleicht findest du darin doch einen gewissen Nutzen, nachdem du von Bord gegangen bist.«
    »Callista…«, setzte Luke verzweifelt zu einer Erwiderung an; doch ihre resolute Stimme erstickte seine Einwände im Keim.
    »Ich bin keine Meisterin, ich habe nicht den Überblick einer Meisterin oder eines Meisters… Aber die Aufzeichnungen umfassen sämtliche formellen Aspekte der Jedi-Ausbildung, zu denen du bisher keinen Zugang gehabt hast. Ich stelle sicher, daß du, ehe du gehst, soviel wie möglich auf Datenspeichern erhältst.«
    »Callista, ich kann auf gar keinen Fall…«
    Er fühlte ihren regengrauen, festen Blick auf sich ruhen, der Weise ähnlich, wie sie Geith angeschaut hatte; und da konnte er nicht weitersprechen.
    »Du darfst diese Kampfstation keinesfalls in die Hände der Leute fallen lassen, die entdeckt haben, wie man die Macht ausnutzen kann, um elektronischen Verstand zu manipulieren«, erklärte Callista. Sie erweckte den Eindruck derartig wirklichkeitsnaher Präsenz, war so dicht an den ursprünglichen Zustand des lebendigen Seins zurückgekehrt, daß Luke geschworen hätte, er spürte ihre Finger auf seiner Hand.
    »Vor dreißig Jahren habe ich mein Leben geopfert, um ihren Einsatz abzuwenden, und ich würde dein, Crays und das Leben aller übrigen Leute an Bord opfern, wenn ich… wenn wir keine Alternative sähen. Wohin hast du die anderen geschickt?«
    Er merkte, daß sie vorsätzlich das Thema wechselte, mit Absicht davon ablenkte, daß er mit dem Raumschiff auch sie vernichten mußte. Oder vielleicht, überlegte er, verhielt sie sich so, weil sie – genau wie er – wußte, daß die restliche Zeit zu kurz war, um sie mit überflüssigem Gerede zu verschwenden, wenn ihnen beiden klar war, daß sie recht hatte.
    Luke atmete tief durch, ordnete seine Gedanken. »In den Hauptspeisesaal«, sagte er. »Ich habe mir etwas ausgedacht, wie ich die Sandleute neutralisieren und an die Fähren gelangen kann.«
    »Wenn sie auf dich sauer ist, obwohl du gar nicht anders handeln konntest«, meinte Triv Pothman, »wird sie mich erst recht nicht mehr sehen wollen.« In der völligen Stille der unbeleuchteten Gänge hatte seine halblaute Baßstimme einen merkwürdigen Hall. »Und ich kann's ihr wahrhaftig nicht verübeln.«
    3POs hypersensibles Gehör unterschied die gepreßte Schrillheit äußersten Mißbehagens in Pothmans Stimme, und die Sensoren seiner Linken, an die sich der Mensch in der Pechschwärze des Korridors klammerte, maßen sowohl anomale Kälte wie auch eine überhöhte Muskelverkrampfung, also Streßsymptome.
    Daß Pothman unter den gegebenen Umständen Streß durchlebte, war naturgemäß völlig verständlich. 3PO war darüber informiert, daß vollständige Dunkelheit bei einem Menschen Desorientierung und Angst hervorriefen, selbst wenn er wußte, daß er sich in gänzlicher Sicherheit befand. Letzteres war in diesem verfinsterten Raumschiff wahrlich nicht der Fall.
    Allerdings schlußfolgerte 3PO aus dem Kontext von Pothmans Äußerungen, daß die Dunkelheit, der Ausfall der

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