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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Speichel flockte in den verschmutzten grauen Bart des Alten.
    Wer?
    »Ich rate davon ab, Master Skywalker, eine Psycho-Verbindung einzugehen, ehe mindestens ein Stand von fünfzig Prozent erreicht ist.«
    »Da haben Sie sicherlich recht«, sagte Luke leise.
    Euch alle töten. Und: Sie sammeln sich…
    »Ist eigentlich alles, was er an Äußerungen von sich gegeben hat, aufgezeichnet worden?«
    »O ja.« Zur Bejahung blinzelten die großen, kupferfarbenen Augen der Ithorianerin. »In der Monitorzelle im Korridor ist eine Aufnahme abrufbar. Wir haben seinen Worten keinen Sinn abgewinnen können. Vielleicht ist es Ihnen möglich, etwas daraus zu entnehmen.«
    Das war nicht der Fall. Luke hörte sich alles an, sämtliches zusammenhangloses Geschrei und Gestöhne, die vernuschelten Wortfetzen, deren Bedeutung sich höchstens erraten ließ; und wiederholte Male die verständlichen Rufe. »Solo! Solo! Hörst du mich? Kinder… Schlimmes… sammeln sich hier… euch alle töten!«
    Alles hängt von den Lücken ab, dachte Luke sinnig, zog sich den Ohrhörer heraus. Ist das ein Satz, oder sind es drei Sätze? Oder ist es nichts als wirrer Ausfluß seiner Träume?
    Einer Gürteltasche entnahm er den länglichen Festkopiestreifen, den am frühen Morgen der Datenblock ausgegeben hatte, während Nichos in schneller Folge Zufallszahlen generierte; gleichzeitig einen angeklammerten, ein paar Stunden später vom Zentralcomputer der Ithorianerherden erhaltenen Ausdruck. Was diese Daten bedeuteten, wußte er ebensowenig, aber die Tatsache, daß sie ohne jeden Zweifel irgend etwas zu bedeuten hatten, empfand er als Anlaß zu außerordentlicher Beunruhigung.
    Durch den Korridor tönten Schritte. Luke unterschied das abgehackte Klacken der hocheleganten, aber auch hochgradig unpraktischen Schuhe Crays und mußte unwillkürlich schmunzeln. Man konnte darauf bauen, daß Cray sich sogar für Dschungelexpeditionen so modisch kleidete, wie es sich nur machen ließ. Er hörte ihre Stimme, deren gewohnte lebhaft-resolute Schärfe im Laufe der zuletzt verstrichenen sechs Monate abgeschliffen worden war auf den jetzigen, brüchigen Tonfall…
    »Es kommt nur darauf an, ein Verfahren zur Vervierfachung der Chip-Speicherkapazität zu finden, dann wird es möglich, statt eines linearen einen kompositstrukturellen Generator zu erhalten.« Sie war Expertin, wußte Luke, seine Kenntnisse der Droidenprogrammierung und des Droidenverstands begannen und endeten mit der Problematik, wie er 3PO am besten seine eher unpraktikablen Ideen für die Betreuung der Kinder Leias und Hans ausredete… Doch seine Jedi-Sinne, die Empfindsamkeit für die schwachen Gefühlsschwankungen, die stets in der menschlichen Stimme mitschwangen, nahmen die Untertöne ihres verzweifelten Bemühens wahr, sich einzureden, was sie unbedingt glauben wollte; die Anklänge eines Rückzugsgefechts gegen Zweifel, unerwünschte Gewißheiten und die Folgen des Schlafmangels.
    »Hayvlin Vesell von der Technomischen Forschungsanstalt hat in einem Artikel wegen der differenzierter möglichen Aufteilbarkeit der Informationen die Rückkehr zu den alten Xylenchips befürwortet. Sobald ich wieder am Institut bin…«
    »Ich hatte gerade vor, auf diesen Aspekt einzugehen, Dr. Mingla… Cray.« Tomla Els Stimme glich dem vielfältigen Säuseln des Winds durch den Urwald. »Es kann sein, daß Ihr Vorhaben sich als undurchführbar erweist, egal wie differenziert Sie die Informationen partitieren. Vielleicht lautet die Antwort, daß es keine Lösung gibt. Unter Umständen ist Nichos einfach keiner menschlichen Gefühlsregungen mehr fähig.«
    »Oh, ich glaube, da irren Sie sich.« Cray hatte ihre Stimme wieder vollständig unter Kontrolle. Genausogut hätte sie mit einem Fachkollegen über Programmiersprachen reden können. »Ja, bestimmt bleibt noch sehr viel Arbeit zu leisten, ehe diese Gefahr völlig ausgeschlossen werden kann. Aber man hat mir mitgeteilt, daß bei Experimenten mit beschleunigtem Lernen, bei denen ein mehrfaches der normalen menschlichen Lerngeschwindigkeit erreicht worden ist, manchmal ganz immense Durchbrüche erzielt werden. Ich habe mich schon zu einem neuen Schnellkursus angemeldet, diesmal mit dem Thema Informationsschematadynamik…«
    Am anderen Ende des Korridors verklang ihre Stimme. Noch sehr viel Arbeit zu leisten, dachte Luke, drückte die Hand auf seine Stirn. Er bedauerte Cray. Mehr Arbeit zu leisten, das war Crays Patentrezept zur Behebung jedes Problems. Mit

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