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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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würde zögern, unerfahrenes Personal damit zu betrauen, aber Sie… Naja, Sie sind ja unsere tüchtigsten Leute. Glauben Sie, daß Sie es schaffen?«
    Der Captain hüpfte von seinem eineinhalb Meter hohen Sitz zu Luke auf den Fußboden herab und salutierte ein zweites Mal. Auf was für Lebewesen sich die Affytechaner bei der Pollenweiterverbreitung auch verlassen mochten, sie selbst empfanden offenbar einige höchst seltsame Enzyme als attraktiv; sie gaben, vor allem wenn sie sich schnell bewegten, eine ganz erstaunliche Mischung aus süßsauren Gerüchen, bitteren Aromen und ammoniakartigen Ausdünstungen ab. Aufgrund der auf Deck 15 ausgefallenen Klimatisierung hatte der Ausstoß eine wahrhaft überwältigende Wirkung.
    »Auf uns können Sie bauen, Major. Männer…!«
    Mitten im Manöver unterbrachen die Affytechaner das fiktive Gefecht und traten am Mittelpunkt des Gemeinschaftsraums in Reih und Glied an. Sie verharrten in regloser Habachthaltung, während der Captain ihnen die gestellte Aufgabe beschrieb und anschließend eine mitreißende Anfeuerungsansprache hielt, die keinen Vergleich mit dem berühmten, großen General Hyndis Raithal zu scheuen brauchte.
    »Der Einfallsreichtum der menschlichen Spezies bringt mich immer wieder neu zum Staunen, Sir«, meinte 3PO, während der in fanatische Begeisterung hineingesteigerte Affytechanertrupp zum Gemeinschaftsraum hinausströmte. »Dr. Mingla mag sagen, was sie will – und ich versichere, keinerlei Kritik an ihr oder ihren Vorgängern im Sinn zu haben –, aber ich habe noch kein Droidenprogramm gekannt, das zu der Art von lateralem Denken fähig gewesen wäre, das man bei Menschen antrifft.«
    »Hoffen wir, daß du recht behältst«, antwortete Luke lakonisch. »Genau damit nämlich, mit einem Droidenprogramm, also einer künstlichen Intelligenz, müssen wir es hier an Bord aufnehmen.«
    Eine Zeitlang strebten sie wortlos in die Richtung der Wäschekammer, durch deren angrenzenden Reparaturschacht sie nach Deck 18 gelangen konnten. Während sie auf die Übertragung der sogenannten Verhandlung gegen Cray warteten, hatte 3PO der Axtwunde an Lukes Bein den Verband gewechselt. Anscheinend drohte keine Infektionsgefahr mehr, jedoch hatte Luke das Gefühl, daß die Schmerzen sich wieder verschlimmerten.
    »Ich habe beobachtet, Sir«, sagte 3PO nach einer Weile, »daß seit Nichos'… Transformation« – es geschah äußerst selten, daß 3PO vor einem Wort stockte – »er und ich weit mehr Gemeinsamkeiten aufweisen, als es davor der Fall gewesen ist. Er war immer ein freundlicher, liebenswerter Mensch, aber jetzt ist er längst nicht mehr auf so typisch menschliche Art unberechenbar, falls Sie mir verzeihen, daß ich einer auf unkomplette Daten gestützten, rein subjektiven Meinung Ausdruck verleihe. Ich kann nur glauben und hoffen, daß Dr. Mingla diese Veränderung als vorteilhaft empfindet.«
    Glauben und hoffen, dachte Luke. Derlei Formulierungen beruhten auf in 3POs Sprachschatz einprogrammierten grammatikalischen Konstrukten, die seine Äußerungen menschenähnlicher machen sollten. Luke wußte jedoch, daß der pessimistische Protokolldroide in Wahrheit weder irgend etwas glaubte noch etwas hoffte. Er fühlte sich zu der Frage genötigt, ob dergleichen noch bei Nichos der Fall sein mochte.
    »Warten wir's ab«, sagte Luke ruhig. »Erst einmal suchen wir uns einen SP, und dann sehen wir, ob du ihn überreden kannst, für uns den Spürhund zu spielen.«
    Sein Leben lang war Luke stets von Droiden umgeben gewesen, war mit ihnen auf der Feuchtfarm seines Onkels aufgewachsen. Sie erledigten, wie 3PO erwähnt hatte, ihre speziellen funktionsbezogenen Aufgaben sehr gut, doch im Gegensatz zu Menschen neigten sie nicht dazu – nicht –, sich zu hundertprozentiger Allseitigkeit zu entwickeln. Und Cray, wo sie auch sein mochte, schwebte in der Gefahr, die grausamsten Folgen der Droidenunzulänglichkeit tragen zu müssen.
    Er konnte nur hoffen, daß er sie rechtzeitig fand.
    Auf Deck 18 hatte der Bereich in unmittelbarer Nachbarschaft der Wäschekammer, in die sie durch den Reparaturschacht gelangten, eine hohe Decke; sie war fast doppelt so hoch wie auf anderen Decks. Die Wände hatten die dunkelgraue Farbe, die Luke sowohl im Hintergrund der Klagg-Niederlassung wie auch des Flotten-Schnellgerichtspodiums bemerkt hatte.
    Schon ein kurzes Stück hinter der Wäschekammer lagen die Korridore in völligem Dunkel. Wandklappen standen offen, Verkleidungen waren

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