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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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veranlaßten, in einer schnellen Folge von Hochgeschwindigkeitsimpulsen alles weiterzugeben, was er über eine Anzahl von Themen wußte. 3PO brauchte für den Download der Impulse aus seinem Kurzzeitspeicher und die Sicherung der Informationen in existierenden Systemspeichern nur wenige Sekunden, aber die Empfindungen, die dabei durch seine Arbeitsspeicher liefen, kamen echter Empörung so nahe, wie das bei einem sorgfältig programmierten Protokolldroiden überhaupt möglich war.
    »Aber, dieser Kurs führt auch nicht annähernd nach Cybloc XII!« rief er aus. »Der Mann ist ein Dieb! Wir werden gestohlen!«
     
    »Die ganze Mission ist verschwunden.«
    Mon Mothma, führender Kopf der Rebellion und ehemaliges Oberhaupt der provisorischen Regierung hielt ihre verwüsteten Hände über das halbkreisförmige Eisengitter des Herds, so daß ihre Finger von den Flammen in bernsteinfarbenes Licht getaucht wurden.
    Obwohl Han Solo die hochgewachsene schöne Frau in den letzten paar Jahren recht gut kennengelernt hatte, empfand er immer noch eine an Ehrfurcht grenzende Hochachtung vor ihr. Ihr Bild war überall zu sehen, in allen Geschichtswerken, die sich mit der Rebellion und den letzten Tagen des Imperiums befaßten. Es war, als säße man einer Göttin aus einer alten Legende am Feuer gegenüber – oder im selben Zimmer mit »Iron« Calkin, der in der letzten Smashballsaison über siebenhundert Tore erzielt hatte.
    »Verschwunden?« Etwas in seinem Brustkasten stockte und wurde kalt.
    Winter hatte die Kinder in ihrem von Lianen überwucherten Turmzimmer zu Bett gebracht. Der kleine Salon, in dem sie jetzt saßen, war nur schwach erhellt, und die in diskreten Nischen aufgestellten Lampen tauchten die Deckengemälde in ein flackerndes Licht, das nicht von dem eines natürlichen Feuers zu unterscheiden war. Die Flammen über den Kohlestücken und Holzscheiten im weißen Sand waren allerdings echt, wenn sie auch aus einer verborgenen Gasleitung gespeist wurden, und Han erinnerte sich plötzlich wehmütig daran, wie er und Leia sich in der Nacht vor ihrem Abflug auf einem Teppich aus milchweißem Stuhlpelz in diesem Raum geliebt hatten.
    »Wir werden solange wie möglich nichts an die Öffentlichkeit dringen lassen.« Mon Mothma richtete sich auf, und ihre leuchtenden dunklen Augen fingen die Reflexe des Feuers auf. Sie sah eine Million mal besser aus als das letzte Mal, als Han sie im Krankenhaus besucht hatte, wo sie sich nach ihrer Therapie im Bactatank von dem Giftattentat erholt hatte, aber eine Million mal schlimmer als die Prau, die er zum ersten Mal im Chaos irgendeines provisorischen Hauptquartiers der Rebellen-Flotte getroffen hatte. Dieser ausgemergelte Ausdruck, der einen unwillkürlich an einen Totenkopf erinnerte, wollte nicht mehr von ihr weichen, und die Haut hing in Falten vom Kinn und den Handgelenken. Ihr Haar, das während des ganzen Kampfes gegen Palpatine dunkel geblieben und nach der Vergiftung grau geworden war, war jetzt weiß, und Mon Mothma ging, wenn sie nicht vor die Öffentlichkeit trat, immer noch an zwei Stöcken. Aber sie war immer noch schön.
    »Die Tatsache, daß Staatsminister Rieekan ernsthaft erkrankt ist, kompliziert die Lage. Zuerst hatten wir Sorge, das könnte mit der Seuche zusammenhängen, die uns aus dem Meridian-Sektor gemeldet wurde, aber…«
    »Seuche?« fiel Han ihr ins Wort und verspürte wieder die eisige Kälte in der Brust. Nicht Leia…
    »Die Berichte sind zu lückenhaft, um Genaueres sagen zu können«, erklärte Mon Mothma in einem Tonfall, der Han verriet, daß sie keine Zweifel hatte. »Als es auf dem Orbitalstützpunkt von Durren anfing, dachte man zunächst, daß es sich um Gift handelte, aber dafür gibt es keine konkreten Anhaltspunkte. Aber ebensowenig gibt es Hinweise auf eine Krankheit. Keine Bakterien, kein Virus, keine polyphagen Mikroorganismen… nichts. Aber Männer und Frauen sterben. Und wegen des Aufstandes, der auf Durren selbst ausgebrochen ist, können wir keine Mediteams hinschicken. Der Stützpunkt wird von den Aufständischen belagert…«
    »Belagert?« wunderte sich Han. »Aber es sind doch zwei Kreuzer dort?«
    »Die Kreuzer waren – sind – unterwegs. Sie sollten Nachforschungen hinsichtlich eines Piratenüberfalls auf Ampliquen anstellen, bei dem es sich möglicherweise auch um einen Bruch des Waffenstillstands zwischen Budpock und Ampliquen gehandelt hat. Wir haben noch nichts von ihnen gehört. Und ebensowenig haben wir von Leias

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