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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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Mia auch davor, nach Hause zu gehen, und sie war meistens bei mir.
    Sie musste eine andere Art und Weise finden, mit ihrem Kummer umzugehen, sonst würde sie sich jede Aussicht auf eine Zukunft mit Dougie vermasseln, aber heute Abend konnte ich nicht den Seelenklempner spielen, nicht nachdem sie diese Bombe gezündet hatte.
    »Ich brauche frische Luft. Ich komme gleich wieder. Versprochen.«
    »Sam, ich wünschte, du würdest mit mir reden. Hat Malik dir was getan?«, jammerte sie und stampfte mit dem Fuß auf. »Du machst mir Angst! Hör auf damit. Ich hab die Schnauze voll von all den Geheimnissen. Du kannst mir alles sagen, das weißt du doch, oder?«
    »Ich weiß. Erst muss ich noch was in Ordnung bringen, aber ich verspreche dir, dass ich dir alles erzählen werde, okay?«
    Sie nickte, vorerst beruhigt, aber auf ihrem Gesicht lag immer noch Sorge. »Großes Indianerehrenwort?«
    »Großes Indianerehrenwort«, sagte ich, und ich meinte es auch so. Ich würde ihr alles erzählen, von Anfang bis Ende, ich würde die ganze Lastwagenladung Drama direkt vor ihrer Tür abladen, sobald ich selbst verstanden hatte, was vor sich ging. Das schuldete ich ihr.
    Die Party war zu laut, und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, aber ich tat mein Bestes, um die Fakten zusammenzutragen. Ich war während meines Blackouts in Maliks Wagen gewesen. Tobias hatte mich an diesem Tag irgendwohin mitgenommen, und Lilith war willig mit ihm gegangen. War ich der Grund für den Unfall? War es das, was Lilith vor mir zu verstecken versuchte? Ich strengte meine Fantasie an, um die Lücken zu füllen. Jason Lao hatte gesagt, Maliks Wagen sei von der Straße abgekommen. Vielleicht war Lilith durchgedreht und hatte ins Lenkrad gegriffen. Das Auto könnte ins Schleudern gekommen und im Graben gelandet sein. Aber wenn es so gewesen war, wie war ich dann nach Hause gekommen?
    Nein. Ich würde mich heute Abend deswegen nicht verrückt machen. Dies war die letzte Nacht des Jahres, und ich würde sie mir nicht mit Dämonen-Ratespielchen versauen. Außerdem musste ich einen ruhigen Ort finden, an dem ich mich konzentrieren konnte, und dieser hier war nicht dafür geeignet.
    Während ich am Klo anstand, tippte ich alles, was Mia gesagt hatte, in mein Smartphone und schickte mir die Details per E-M ail. Ich musste mir alle Hinweise sofort notieren – ich konnte es mir nicht leisten, welche zu vergessen.
    Als das erledigt war, drehte ich eine Runde auf der Party und nahm Energie auf. Die Luft war dick, gehaltvoll und triefte vor Männlichkeit. Auf meiner vierten Runde entdeckte ich Olivia, die ebenfalls Energie naschte. Sie stand mitten auf der Tanzfläche, umgeben von mindestens vier Jungs, und schwenkte ihre Hüften im Takt. Dafür, dass sie so etepetete war, hatte sie ziemlich beeindruckende Moves drauf. Die konnte mir noch was beibringen.
    Ich stellte schockiert fest, dass sie mich bei meinem Streifzug beobachtet hatte. Sie schien neugierig zu sein und wollte sehen, wie ich trank. Sie entfernte sich von ihren Partnern und zog ihre Kreise auf der Tanzfläche, den Blick immer auf mich gerichtet. Ich wusste, sie forderte mich heraus.
    Der Energiestrom in der Luft war deutlich zu spüren und bewegte sich immer schneller, als das Tempo der Musik anzog. Ich sog ihn durch den Mund ein und behielt ihn in mir, bis mir ganz schwindelig wurde. Bald berührten mich Hände und Schultern auf der Tanzfläche. Körper rieben sich aneinander, und es war mir plötzlich egal, mit wem ich tanzte. Der Beat wurde schneller, wummerte laut und hart gegen meine Brust. Mein Herz vibrierte mit dem Bass wie ein Lautsprecher.
    »Ich schwör dir, ich werde Caleb heiraten! Oder er muss auf meiner Hochzeit den DJ machen, weiß ich noch nicht!«, schrie Mia und schlang ihre Arme um mich. »Ich sag dir mal was«, hauchte sie geheimnisvoll. Ein Geruch nach Ananas und Kerosin schoss aus ihrem Mund wie Drachenfeuer. »Okay, nicht sauer werden, aber ich bin ein klitzekleines winziges bisschen verknallt in Caleb. Aber nicht so wirklich. Nee, warte. Hör zu, ich will dir was sagen. Ich werd ihn nicht anmachen oder so. Sister geht vor Mister und so«, lallte sie. »Ich mein, er is’n verdammt guter DJ und  … weiß nicht, er hat was, weißt du?«
    »Ja, er hat was, das stimmt.« Ich entzog mich sanft ihrer Umarmung und schüttelte den Drink ab, den sie auf meinem Top verschüttet hatte.
    »Ja, oder? Keinen Plan, wieso, er sieht nicht mal heiß aus. Nee, warte, nicht sauer werden –

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