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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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heute Abend mit Dougie gemacht hast. Das fand ich nett. Danke.«
    Sie fummelte an der perlenbestickten Handtasche auf ihrem Schoß herum. »Kein Ding.«
    »Nein, wirklich, danke. Du hattest ihn schon um den Finger gewickelt, und du hast ihn gehen lassen. Du kannst jeden Kerl haben, den du willst.«
    »Ich weiß.« Sie starrte aus dem Fenster auf die Lichter und Bäume, die wie in einem Wirbel vorbeihuschten. Ihr Haar fiel ihr auf einer Seite über die Schulter, und ein schwarzer, tränenförmiger Ohrring baumelte an ihrem Hals. »Aber ich will keinen, der in jemand anderen verliebt ist. Es macht mich krank, das zu sehen, und noch mehr, es zu schmecken. So herzlos bin ich nicht.«
    »Ich habe nie gesagt, dass du herzlos bist«, protestierte ich. »Ich weiß, dass du Probleme mit mir hast, und ich kann verstehen, dass du mich hasst.«
    »Ich hasse dich nicht. Ich finde dich dumm, aber ich hasse dich nicht.«
    Ich drehte mich auf meinem Sitz so herum, dass ich sie direkt ansehen konnte. »Wie bitte?«
    »Wie würdest du denn jemanden nennen, der mit einem Jungen ausgeht, obwohl er schamlos von anderen Frauen trinkt? Mit dem Sohn eines Mörders? Mit dem Jungen, der meine Schwester sterben ließ, statt ihr zu helfen?«
    »Ihr zu helfen? Caleb hat getan, was er konnte, um Nadine zu retten. Ihr Genick war gebrochen, keiner von uns konnte etwas tun«, verteidigte ich ihn.
    »Er hätte ihr sein Leben geben können«, murmelte sie.
    Ich hielt inne. »Was? Wie denn?«
    »Anscheinend hast du die Tagebücher nicht gelesen, wie man es dir aufgetragen hat.«
    »Ich war irgendwie beschäftigt«, murmelte ich.
    Mit einem ungeduldigen Seufzer sah sie wieder aus dem Fenster. »Es gibt da so eine Geschichte über einen weiblichen Cambion in Griechenland, deren Sohn wegen einer Kriegsverletzung im Sterben lag. Der Arzt wohnte zu weit weg. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, ohne ihren Sohn zu leben, also gab sie ihm ihre Energie, als er an der Schwelle des Todes stand. Sein Leben war fort, aber seine Seele hatte den Körper noch nicht verlassen. Es reichte, um ihn so lange wiederzubeleben, bis der Arzt kam und die Wunde behandeln konnte. Es kommt nur sehr selten vor, dass wir so etwas tun, denn wir sind dafür geschaffen, Leben zu nehmen, nicht zu verschenken. Aber es ist nicht unmöglich, wenn ein fester menschlicher Wille dahintersteht.«
    Ich ließ mich in den Sitz zurückfallen, um die Geschichte zu verdauen. Auch wenn mir das alles neu war, schien es mit meinen eigenen Erfahrungen übereinzustimmen. Als Caleb im Koma lag, musste ich ihm einen großen Teil meiner Energie geben, um ihn am Leben zu halten, aber er brauchte mehr, als ich ihm geben konnte. Nicht einmal die Energie seiner Brüder reichte aus, um ihn zurückzubringen. Wenn man zu viel Energie gab, zahlte man einen tödlichen Preis dafür. Das führte mich zu meiner nächsten Frage: »Was ist mit der Mutter, dem weiblichen Cambion, geschehen?«
    »Sie starb an Herzversagen«, erwiderte Olivia.
    Das war also der Knackpunkt. »Tolle Geschichte, Olivia. Vier von fünf Sternen. Und du wolltest, dass Caleb das für Nadine tut? Es hätte vielleicht nicht mal funktioniert. Er hätte sterben können.«
    »Der Tod ist immer eine Möglichkeit, aber es ist ein ehrenvolles Risiko. Es wäre das Mindeste gewesen, das er hätte tun können, nachdem er zugelassen hatte, dass sein Vater zu einem Dämon wird. Nathan Ross hat viele Frauen getötet, und die Brüder haben danebengestanden und zugeschaut. Sein Opfer wäre eine Buße für seine Feigheit gewesen. Aber wir werden nie erfahren, ob es geklappt hätte. Und wahrscheinlich wird er sowieso sterben, wenn die Familie Santiago erkennt, was er ist.«
    Wow, ein so kaltblütiges Wesen hatte ich noch nie auf zwei Beinen gesehen. Wenigstens wusste ich jetzt, wie sie über die ganze Angelegenheit dachte, und gerade in diesem Moment stand ich kurz davor, ihr die Haare auszureißen. »Du weißt schon, dass Cambions niemanden aus demselben Stammbaum töten können, oder? Sie können ihrer Quelle nichts tun. Ich zum Beispiel kann dir nicht meinen Autoschlüssel in den Hals stechen – Lilith würde mich nicht lassen.« Ich lächelte garstig.
    Olivia verdrehte die Augen. »Deshalb muss der abtrünnige Cambion ja auch denen gemeldet werden, die das können, was seine Familie nicht kann. Der Ungehorsam der Brüder wird nicht ungesühnt bleiben. Die Santiagos sind unbarmherzig.«
    »Bin ich auch. Frag Nathan Ross.«
    Sie schnaubte verächtlich, aber

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