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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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Anwältin zu werden, und dieses Geschenk bewirkte, dass ich noch härter arbeiten wollte, um mein Ziel zu erreichen. Ich würde tun, was nötig war, um ihm diesen Dienst ebenfalls zu erweisen. Ob es die Musik oder etwas anderes war, sein Lebenstraum würde auch meiner sein.
    »Sam? Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Nein, nichts ist in Ordnung!« Ich schluchzte jetzt offen. Meine Wimperntusche verlief, und es war mir egal. Er hatte sich das Privileg verdient, mir beim großen Heulanfall zuzusehen. »Du machst mir das beste Geschenk aller Zeiten, und ich habe nur eine lausige DVD -Box für dich!«, heulte ich.
    Er sah ernsthaft verwirrt aus, nahm mich aber trotzdem in den Arm. Er war kein emotionaler Typ, also war ich nicht beleidigt, als er begann, schüchtern meinen Kopf zu tätscheln, als sei ich ein Hund. »Ähm, na gut. Aber ich wollte diese DVD -Box unbedingt. Ich habe sie in keinem Laden gefunden. Ich hab dir schon mal gesagt, Sam, ich bin nicht sehr anspruchsvoll. Es braucht nicht viel, um mich glücklich zu machen.«
    Ich weinte in seinen hässlichen Pulli. »Ich liebe dich, Caleb. Ich liebe dich.«
    Von Anfang an waren diese drei Worte für uns schwer auszusprechen gewesen, aber dieses Problem hatte ich jetzt nicht. Die Worte rollten mir von der Zunge wie eine mächtige Beschwörung. Die ungeschminkte, ehrliche Wahrheit erfüllte jede Silbe mit genügend Überzeugungskraft, um die Wände um uns herum zum Einsturz zu bringen. Ich spürte weder Reue noch Zögern, nur ein Bedürfnis, das in meinen Eingeweiden brodelte, sich seinen Weg durch meine Luftröhre bahnte und aus meinem Mund ins grelle Tageslicht flog. »Ich liebe dich!«
    »Ich weiß«, antwortete er großspurig und vollkommen selbstsicher. »Ich kann es schmecken. Es ist schwer zu beschreiben. Süßer als Schokolade, stärker als Alkohol, besser als jedes Leben, das ich je gekostet habe. Weil es deins ist.«
    Danach verschwamm alles in einem Wirbel aus Händen und Lippen. Ich weiß nicht mehr, wie Caleb in den gepolsterten Schreibtischstuhl kam oder wie ich auf seinem Schoß landete, aber da waren wir nun und versuchten quasi, uns gegenseitig aufzufressen. Köstliche Energie floss von seinem Körper in meinen, und nichts war mehr wichtig außer den Wundern unseres eigenen kleinen Universums. In dem Nebel, der mich umgab, war er das Einzige, was ich noch scharf und in hoher Auflösung wahrnahm.
    »Seid ihr beiden hier drin fertig? Ich müsste mal das Fax benutzen«, rief eine Stimme irgendwo aus den Tiefen des Raums.
    Als uns klar wurde, dass wir nicht mehr allein waren, sahen Caleb und ich gleichzeitig hoch. Ich verharrte stocksteif, wie ich war – immer noch auf Calebs Schoß, seine Unterlippe zwischen meine Zähne geklemmt.
    Ruiz stand neben der Tür, in der Hand einen Ordner. Unsere kompromittierende Position schien ihn nicht zu überraschen, und ein winziges Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Seine Anwesenheit war die kalte Dusche, die wir verzweifelt nötig hatten, denn wäre er nicht hereingekommen, hätten wir unsere Verbindung bald nicht mehr vortäuschen müssen.

11
    Silvester war in vollem Gang.
    Mom und Angie hatten einen Mädchenabend in der Petrovsky-Suite beschlossen, und Ruiz trottete mit wie ein liebeskrankes Hündchen. Haden und Michael blieben in ihrem Zimmer, um im Fernsehen zu verfolgen, wie um Mitternacht die Kugel auf dem Times Square in New York nach unten glitt, während Caleb und ich auf die einzige Weise feierten, die wir kannten.
    »Sammy, meine Karamellbonbongöttin! Ich könnte dich auffressen.« Robbie Ford begrüßte mich in seiner Verkleidung als Typ von dem Monopoly-Karton, inklusive Zylinder und Monokel. Man hätte ihn für einen Gentleman halten können, wäre da nicht der Mistelzweig gewesen, der vor dem Schritt seiner Hose baumelte.
    Wir küssten uns auf die Wange, und ich trat ein.
    »Irgendwas ist anders an dir.« Robbie kniff die Augen zusammen und rückte sein Monokel zurecht, um besser sehen zu können. »Seit wann hast du grüne Kontaktlinsen? Die sind heiß.«
    Ich klimperte mit den Augenlidern und legte geziert eine Hand auf mein Herz. »Ach, die ollen Dinger? Die habe ich schon eine ganze Weile. Du solltest dich mal auf den neusten Stand bringen, Robbie.«
    Wie üblich war das Haus zum Bersten voll mit Jungvolk aller Art: Sportler, Kiffer, Stadtbewohner und jede Menge leicht bekleidete Mädchen. Dem Sound nach zu urteilen, war Caleb schon in voller Fahrt. Er hatte wirklich seine Bestimmung gefunden,

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