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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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sich wieder in seinem eigenen Körper befand. Caleb lag auf dem Bauch, das feuchte Haar fiel ihm übers Gesicht und in die Augen. Seine dunklen Wimpern ruhten auf den geröteten Wangen, und auf seinem Kinn lag ein dunkler Bartschatten. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief, aber das war schließlich auch bei den anstrengendsten Kindern so. Trotz seiner geschlossenen Augen umspielte ein schwaches Lächeln seine Lippen, die immer noch ganz rot und geschwollen vom Küssen waren.
    Ich fuhr mit der Hand über die Kurve seiner Schulter bis hinunter zu seinem Arm und drückte die Wölbung seiner Muskeln. Schelmisch zogen meine Finger seine Wirbelsäule nach und glitten dann unter die Decke. Das Kuchenmonster mochte blass und dünn sein, aber es hatte einen echt süßen Hintern.
    »Bist du fertig damit, mich zu belästigen, Weib?«, murmelte er ins Kissen.
    »Nö«, sagte ich und setzte meine Entdeckungsreise fort.
    »Du musst damit aufhören, sonst handelst du dir Ärger ein«, warnte Caleb. »Jungs haben da so gewisse Probleme am Morgen.«
    »Ist mir aufgefallen.« Ich lächelte. »Mir ist auch aufgefallen, dass du schnarchst.«
    »Na und? Du sabberst.« Er öffnete ein Auge, und ein Farbwirbel blitzte zwischen seinen Wimpern hervor. »Wie lang bist du schon wach?«
    Ich strich ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Ein paar Minuten. Ich hab dir nur beim Schlafen zugesehen.«
    Er erschauderte. »Oh Gott! Warum? Das ist total gruselig.«
    »Ich konnte nicht anders. Du gibst mir viel Stoff zum Nachdenken.«
    Sein offenes Auge verengte sich. »Aha. Hunger?«
    Ich nickte. »Bin am Verhungern.«
    »Dachte ich mir. Ich bestelle den Zimmerservice.«
    »Wegen des Essens oder wegen des Zimmermädchens?«
    »Wegen des Essens. Wir müssen wieder zu Kräften kommen. Wir haben uns ziemlich verausgabt.« Er zog anzüglich die Augenbrauen hoch. Immer noch auf dem Bauch liegend, beugte er sich über das Bett und angelte nach dem Telefon, das vom Nachttisch gefallen war.
    »Du scheinst mir heute sehr aufgeräumt. Die Welt stürzt zusammen, und du bist cooler als ein Eiswürfel. Warum?«, fragte ich.
    »Na ja, Sam, ich bin gerade erst aufgewacht, und auszuticken ist kontraproduktiv. Es hilft, neben dir wach zu werden.«
    Während er für uns Essen bestellte, sah Caleb zu, wie ich mich über das Bett streckte, wie eine Mumie in die Laken gerollt. Wir grinsten heute beide wie die Vollidioten vor uns hin, dabei war ich mir gar nicht sicher, ob die letzte Nacht so zum Grinsen gewesen war.
    Als er aufgelegt hatte, kroch er zu mir herüber, zog mich näher an sich heran und sah mich mit einer solchen Wärme im Blick an, dass ich mich erröten spürte. »Wie fühlst du dich?«
    »Ein bisschen wund, aber mir geht’s gut. Ziemlich energiegeladen sogar.« Ich kicherte. Mit geschlossenen Augen genoss ich das Hochgefühl, als ich plötzlich etwas Kaltes, Flaches auf meinen Augenlidern spürte. An der Größe und dem Gewicht der beiden kleinen Objekte erkannte ich, dass es Vierteldollarstücke waren.
    »So siehst du gut aus«, sagte er.
    »Wie? Wenn ich dein Kleingeld trage?« Ich hielt still, damit die Münzen nicht herunterfielen.
    »Nein. Wie du hier in meinem Bett liegst. Es passt dir perfekt und schmeichelt deiner Figur. Sehr kleidsam.« Ich spürte, wie er sich zu mir beugte und wie seine Lippen über meinen schwebten, als ein Klopfen an der Tür den magischen Moment zerstörte.
    Caleb und ich erstarrten. Ich riss die Augen auf, und die Münzen glitten an meinen Schläfen herunter. Wir wussten, dass es Michael sein musste, und wir waren noch nicht ganz bereit, der Welt schon gegenüberzutreten. Wenn wir mucksmäuschenstill waren, würde er vielleicht weggehen. Doch die Stimme hinter der Tür machte diesen Plan zunichte.
    »Ich weiß, dass du da drin bist. Wach auf, ich muss mit dir reden«, rief Michael.
    Caleb sah mich hilfesuchend an, aber ich konnte nichts machen. Unsere Zeit war abgelaufen – die Realität und der ganze Wahnsinn, der dazugehörte, hätten uns ohnehin irgendwann eingeholt. Widerstrebend krabbelte Caleb aus dem Bett, zog seine Boxershorts an und ging zur Tür. Ich zog die Laken um mich herum fest und genoss den Anblick der Mittagssonne auf seinem nackten Oberkörper. Seine Rückenmuskeln spannten sich und rollten unter seiner Haut. Als ich daran dachte, wozu dieser Körper in der Lage war, musste ich total idiotisch kichern.
    Caleb öffnete die Tür und starrte zu seinem Bruder im Flur hoch. Michael sah ernst und zerzaust

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