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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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bedeutet, Sam?«
    Ich sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Ich weiß, was er bedeutet. Ich erlebe es gerade.«
    »Dann weißt du auch, dass du nur einen Gefährten haben kannst. Warum schließt du nicht einfach den Bund mit Caleb und fertig?«
    »Weil mir die Vorstellung nicht gefällt. Außerdem weiß ich nicht, ob das funktioniert.«
    »Meine Tochter ist zu jung, um solche Entscheidungen zu treffen«, warf Mom ein.
    Wenigstens eine stand zu mir. War denn nichts mehr heilig? Aus dem Mund von Calebs Brüdern klang es nach nichts anderem als einer arrangierten Ehe, und ich wollte verdammt sein, wenn der wichtigste Augenblick in meinem Leben zu einer Geschäftstransaktion verkam.
    »Wie dem auch sei, das Beste für alle Beteiligten wäre, wenn Samara und Caleb sofort den Bund eingingen«, beschloss Haden.
    »Schon komisch, dass du glaubst, du könntest über meinen Körper bestimmen«, ergriff endlich Caleb das Wort. Er ließ die Gabel fallen, lehnte sich zurück und starrte seinen Bruder trotzig an. »Dazu hast du kein Recht, und wie wir uns entscheiden, geht niemanden außer Sam und mir etwas an. Wir reden hier über unser Schicksal, nicht über deins. Unser Leben hängt davon ab, welche Entscheidung wir treffen, und wir werden diese Entscheidung treffen, wenn wir es für richtig halten, also halt dich da raus!«
    Ich war verblüfft und ziemlich beeindruckt. Caleb war vielleicht der Jüngste, aber er ließ sich nicht mehr rumschubsen wie als Kind. Die Zeit und die räumliche Trennung hatten ihn stärker und härter gemacht. Die Brüder konnten das nicht akzeptieren, und Haden versuchte zu diskutieren.
    »Verstehst du denn nicht – wenn ihr beiden den Bund eingeht, kann Tobias nicht mehr dazwischenfunken, und wir können ihn töten!«
    »Das wissen wir nicht«, argumentierte ich. »Du hast auch gesagt, dass kein Cambion mit zwei Personen gleichzeitig verbunden sein kann! Aber sieh mich an! Woher willst du wissen, dass es da nicht noch einen anderen Ausweg für mich gibt? Meine ganze Lage ist irre, eine Verbindung mit Caleb könnte auch zu neuen Problemen führen.«
    »Wenigstens würde es uns Zeit verschaffen, Tobias zu töten«, sagte Haden.
    »Ja, toll. Falls – und ich meine wirklich FALLS – ihr Tobias besiegen würdet, was dann? Caleb und ich müssten verbunden bleiben. Für immer! Das ist eine schnelle Lösung mit heftigen Langzeitfolgen. Ich will für niemandes Leben verantwortlich sein außer für mein eigenes.«
    »Da hat sie recht«, sagte Michael, der seinen Zopf gerade auf der Oberlippe balancierte wie einen Schnurrbart. »Ich glaube, das Verkehrteste, was sie jetzt tun könnten, wäre, den Bund zu schließen. Sie sollten sich vielmehr voneinander fernhalten, um der Versuchung zu widerstehen.«
    Alle Blicke richteten sich auf Michael, der zur Wand und zu den roten Vorhängen sprach. Für jemanden, der für das Hochzeitskleid quasi schon Maß genommen hatte, war das eine regelrechte 180-Grad-Drehung. Wenn er nun fand, dass wir es doch nicht so eilig haben sollten, musste irgendwas im Busch sein.
    »Man muss das aus jedem Blickwinkel betrachten und darf nicht nur die offensichtlichsten Schlüsse ziehen«, fuhr er fort. »Sam ist der gemeinsame Nenner. Ihr drei haltet euch gegenseitig am Leben, es herrscht also ein Gleichgewicht. Wenn die beiden jetzt den Bund eingehen, würde sie ihre Verbindung zu Tobias kappen. Was sollte ihn dann noch davon abhalten, Caleb zu töten?«
    »Das kann er nicht«, antwortete Haden. »Die Trennung würde Sam umbringen.«
    »Wenn Tobias Lilith so verzweifelt will, wie es scheint, dann würde er das nicht zulassen«, sagte Michael. »Wenn Caleb stirbt, wäre sein Konkurrent zwar ausgeschaltet, aber Sam würde ihm nicht sofort folgen. Sie hätte für einen kurzen Zeitraum die Möglichkeit, mit Tobias den Bund einzugehen. Sie wäre verletzlich, nicht mehr keusch und damit nicht mehr immun gegen seine Anziehung. Trauer und Angst können einen zum Äußersten treiben, und es gibt nichts Verzweifelteres als einen Cambion mit gebrochenem Herzen.«
    Michael war zwar der Durchgeknallte vom Dienst, aber was er sagte, stimmte, und alle schwiegen, um seine Worte auf sich wirken zu lassen. Tobias war geschickt im Manipulieren, aber würde er so weit gehen? Unsere Unterhaltung am Merchant Square fiel mir wieder ein. Er hatte gesagt, solange ich unberührt sei, würde seine Anziehung bei mir nicht funktionieren, nicht mal mit Liliths Hilfe.
    »Also sind wir uns einig, dass die Idee

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