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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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öffnete ich das Tagebuch und blätterte zu der Seite, die ich mit einem Lesezeichen markiert hatte. »Hier gibt es einen Eintrag über einen eurer Vorfahren, der auf einen Inkubus traf. Da steht, dass der Inkubus nur mit Sukkuben oder weiblichen Cambions eine Verbindung eingehen kann. Da der Cambion sterblich ist, hat er dieselbe Lebenserwartung wie seine Partnerin und kann nur leben, solange sie lebt. Er hat immer noch seine ganze Macht, aber wenn seine Partnerin stirbt, stirbt auch er.«
    »Das stimmt in etwa. Cambions verbinden sich genauso. Ihr Leben hängt vom anderen ab.«
    »Und das kann man nicht rückgängig machen?«
    »Du weißt ja: Wenn ein Cambion mit einem Mal genügend Lebensenergie aufnimmt, wird er zu einem echten Dämon und ist unsterblich. Wenn sein Partner die Verwandlung ebenfalls durchmacht, könnte auch er seine Unsterblichkeit wiedererlangen. Natürlich nur theoretisch. Ich wünschte, ich könnte dir mehr helfen, aber ich fürchte, meine Erfahrungen mit Inkuben sind doch recht eingeschränkt.«
    »Nein, nein. Schon in Ordnung, das ist eine gute Theorie. Erklärt eine Menge.« Ich verstummte, während mein Verstand sich auf diese neue Entdeckung stürzte.
    Wenn das stimmte, dann hätte Tobias mit Nadine sterben müssen. Das hatte ich zwar schon vorher gewusst und verstanden, aber die Bedeutung dieser Tatsache wurde mir erst jetzt klar. Lilith hielt ihn am Leben. Wie auch für Caleb war ich seine Rettungsleine, aber ganz sicher würde Tobias nicht zulassen, dass ich an Altersschwäche starb. Was waren schon mickrige achtzig Jahre für einen Unsterblichen?
    »Bist du sicher, dass ich nicht nach Virginia kommen soll? Ich kann in zehn Stunden da sein.« Ihr drängender Ton lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf Angie.
    Die Vorstellung, dass sie auf meine Stadt herabstieß und ihr den Krieg erklärte, ließ mich schaudern, aber es war gut zu wissen, dass sie hinter mir stand, wenn es hart auf hart kommen sollte. »Nein, schon in Ordnung. Ich wollte dir nur erzählen, was los ist. Mit Mom kann ich darüber nicht reden.«
    »Du musst es ihr aber bald sagen. Sie muss gewarnt sein. Hast du das Haus geschützt?«
    »Ja. Ich habe auch die Autos mit Öl eingeschmiert. Ich glaube nicht, dass Tobias meiner Familie etwas tun würde. Er versucht, sich bei mir lieb Kind zu machen.«
    »Sei vorsichtig, vielleicht tut er es doch. Inkuben sind charmant und unwiderstehlich, sogar für uns. Vergiss das nicht. Aber denk auch daran, dass du ein fühlendes Wesen im Körper hast. Für Lilith steht ihr Gefäß an allererster Stelle. Nichts kommt ohne deine Zustimmung in ihr Haus. Lass sie nicht die Kontrolle übernehmen. Du bestimmst, wer dein Partner wird, nicht sie.«
    Nach weiteren dreißig Minuten voll aufmunternder Worte versprach Angie, an Thanksgiving vorbeizukommen, aber ich verließ mich nicht darauf. Sie hatte eine eigene Familie, einen Mann, einen Sohn und zwei weitere Cambion-Töchter, um die sie sich kümmern musste, und ich wollte nicht, dass sie sie im Stich ließ, um sich mit meinen Problemen zu beschäftigen. Irgendwann demnächst würde ich sie allerdings sehen müssen, denn Lilith musste sich ab und zu in der Nähe ihrer Quelle aufhalten.
    Ich streckte mich auf meinem Bett aus, blätterte in Angies Tagebuch und suchte nach noch mehr weisen Worten aus der Vergangenheit. Die Petrovskys waren die älteste und angesehenste Familie unter den zurzeit lebenden Cambions. Die Cambions in ihrem Herrschaftsbereich folgten ihnen blind. Die Einträge beschrieben nicht nur den Stammbaum der Petrovskys, sondern führten noch über fünfzig weitere Cambion-Clans auf, die sich über Ostasien, Europa, Nordafrika und Südamerika verteilten. Drei große Familien lebten allein in den USA , darunter eine mächtige Familie, die die gesamte Ostküste beherrschte.
    Diese Chroniken beinhalteten auch das Gesetzbuch der Cambions. Dieses schrieb einen Verhaltenskodex vor, der sich stark von dem der Menschenwelt unterschied. Vor allem ein Gesetz jagte mir kalte Schauer über den Rücken, weil es bewies, dass Tobias recht hatte mit seiner Überzeugung. Seinesgleichen zu töten, war ein schweres Vergehen in dieser düsteren Gesellschaft, und Angie hätte jedes Recht dazu gehabt, Caleb und seine Brüder wegen ihrer Nachlässigkeit zum Tode zu verurteilen.
    Doch sie waren nicht nur verschont, sondern sogar als Mitglieder in Angies Dynastie aufgenommen worden. Calebs Familie war mit ihrem gestürzten Patriarchen und dem angeschlagenen

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