Camel Club 01 - Die Wächter
des Einbruchs in mein Haus entstanden, Agent Ford.«
»Was hat denn dieser Scheißeinbruch mit der Weltpolitik zu tun?«, rief Alex. »In acht Stunden starten wir eine Atomrakete. Haben Sie das nicht gerafft?«
»Schau dir den Film an, Alex«, bat Kate.
Alex warf die Arme in die Höhe, kauerte sich aber vor dem Notebook auf den Fußboden.
»Verdammt«, knirschte er eine Minute später. »Das sind Tyler Reinke und Warren Peters. Sie sind vom NIC.«
»Dachte ich mir doch gleich«, meinte Stone, »dass sie NIC-Mitarbeiter sind.«
»Weshalb?«
»Weil sie es waren, die Patrick Johnson ermordet haben.«
Entgeistert lehnte Alex sich an die Couch. »Weshalb sollten sie Johnson umbringen?«
»Weil er im NIC Dateien für sie gefälscht hat. Johnson hat Personen, die gar nicht tot sind, als Tote registriert. Und ich glaube, dafür hat jemand ihm eine ganze Menge gezahlt. Dann aber wurde Johnson zu gierig oder zu fahrlässig, oder beides.«
»Noch einmal für die Doofen: Johnson hat im NIC Daten gefälscht, damit Personen, die nicht tot sind, als tot gelten?«
»Wir vermuten, dass diese Leute in Brennan, Pennsylvania, die Entführung des Präsidenten gedeichselt haben. Den Medien zufolge war keiner der getöteten Attentäter in den NIC-Datenbanken gespeichert. So etwas ist nahezu undenkbar. Ich bin der Überzeugung, diese Personen haben bei der Verschleppung Präsident Brennans als eine Art illegale Waffen fungiert. Als wir uns in Reinkes Haus umgesehen haben, sind wir darauf gestoßen, dass er eine große Summe geliehenen Geldes so investiert hat, dass er Gewinn macht, wenn die Börsenkurse fallen, und genau das ist jetzt geschehen.«
»Wollen Sie behaupten«, rief Alex, »das ganze Ding sei nur gedreht worden, um an der Börse Geld zu verdienen?«
»Nein«, erwiderte Stone, »es geht um viel mehr.«
Alex musterte ihn. »Haben Sie irgendeinen Verdacht, wer dahinterstecken könnte?«
»Ein hoher Bonze im NIC«, vermutete Stone. »Jedenfalls ein sehr viel höheres Tier als Reinke und Peters.«
»Lassen Sie mich noch mal die Aufzeichnung ansehen«, sagte Alex.
Ein zweites Mal beobachtete er auf dem Bildschirm erst Reinkes, dann Peters’ Auftauchen. Als der Mann mit der schwarzen Maske den Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes fällte, deutete Alex auf den Maskierten. »Er hat verdammt hart zugeschlagen«, stellte Alex fest. »Jetzt fühlt er nämlich nach dem Puls, um sich zu vergewissern, dass der Mann nicht tot ist.«
Plötzlich hob Reuben einen Finger an die Lippen und zeigte aufs Fenster. Die Läden waren geschlossen, aber das Fenster stand offen. Nun hörten es alle: Schritte.
Alex sah Stone an, und sie wurden sich wortlos einig. Durch einen Wink gab Stone seinem Freund Reuben zu verstehen, dass er sich dem Secret-Service-Agenten anschließen sollte. Während die anderen Versammelten das Gespräch fortsetzten, als säßen sie noch vollzählig beisammen, öffnete Alex, die Dienstwaffe gezückt, die vordere Haustür. Er wandte sich nach links, Reuben nach rechts. Getrennt schlichen sie zur Rückseite des Hauses.
Kurz darauf hörte man Geschrei und einen kurzen Kampf; dann folgte Stille. Anschließend wurde die Haustür wieder geöffnet, und Alex kehrte zurück. Hinter ihm schleppte Reuben jemanden auf den Armen ins Haus.
Jackie Simpson wirkte nicht sonderlich beglückt.
KAPITEL 62
»Zum Teufel noch mal, was suchen Sie hier, Jackie?«, fragte Alex.
Sie maß ihn mit zornigem Blick. »Ich habe Sie mehrmals angerufen, um mich nach Ihrem Befinden zu erkundigen, aber Sie haben sich nicht gemeldet. Also dachte ich, ich schaue mal bei Ihnen vorbei, und jetzt bin ich hier anscheinend auf eine Verschwörung gestoßen. Was geht da vor, Alex?«
Stone wandte den Blick nicht von Jackie. »Wir versuchen gerade herauszufinden, was eigentlich im NIC abläuft.«
»Ich weiß, ich hab’s mitgekriegt. Und dass Reinke und Peters in ein Haus eingebrochen sind.« Jackie richtete den Blick auf Alex. »Falls Sie etwas über die Entführung des Präsidenten wissen, müssen Sie es dem Secret Service mitteilen, Alex. Sie können in verdammte Schwierigkeiten geraten, wenn Sie solche Informationen verschweigen.«
»Ich glaube, das wäre keine gute Idee«, mischte Stone sich ein.
Jackie warf ihm einen geringschätzigen Blick zu. »Und wer sind Sie?«
Stone streckte ihr die Hand hin. »Oliver Stone.«
»Wie bitte?«, fragte Jackie ungläubig.
»Sein Name ist Oliver Stone«, sagte Alex. »Da sind seine Freunde Reuben, Milton und
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