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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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alles wird sich radikal wandeln. Und unsere Nation wird nicht mehr die Mittel haben, ihr militärisches Equipment angemessen zu warten, auch nicht die Atomwaffen.«
    »Das alles liegt sicherlich im Bereich des Möglichen.«
    »Und wie sollen wir ohne Militär weiterhin Sicherheit genießen, Carter?«
    Gray zögerte. »Zu meinem Bedauern weiß ich darauf keine Antwort, Sir«, gestand er schließlich ein.
    »Ich glaube«, sagte Brennan mit ruhiger Stimme, »der Unterschied zwischen einem mittelmäßigen und einem großen Präsidenten ist daran zu ermessen, wie er seine Chancen nutzt.«
    »Sie haben bisher ausgezeichnete Arbeit geleistet, Mr. Präsident. Sie dürfen stolz sein.« In Wahrheit war Gray der Ansicht, dass der Mann bis jetzt nichts Außergewöhnliches vollbracht hatte, aber das wollte er seinem Chef nun doch nicht ins Gesicht sagen.
    Als Gray eine Stunde später den Westflügel verließ, drehten seine Gedanken sich ausnahmsweise nicht darum, wie er Amerikas Feinde abschmettern oder seinen Boss zufrieden stellen konnte. Stattdessen dachte Gray an die Farbe Lila, als er in den Hubschrauber stieg. Bis zu ihrem sechsten Lebensjahr war Lila die Lieblingsfarbe seiner Tochter gewesen. Dann war Lila von Orange abgelöst worden. Als Gray seine Tochter nach dem Grund für diesen Wechsel gefragt hatte, hatte sie die Hände in die schmalen Hüften gestemmt und mit trotzig erhobenem Kinn geantwortet, Orange wäre eine »erwachsenere« Farbe. Noch heute brachte diese Erinnerung ihn jedes Mal zum Lächeln.
    Endlich fand Warren Peters das Ruderboot an der Stelle, wo der Camel Club es zurückgelassen hatte. Unverzüglich rief er Tyler Reinke an, und der stieß zu ihm.
    »Du bist sicher, dass es der richtige Kahn ist?«, fragte Reinke, als er sich das Boot anschaute.
    Peters nickte. »Am Schanzkleid ist Blut. Also hatte ich recht. Einen von denen hab ich getroffen.«
    »Wenn sie hier ins Boot ein- und ausgestiegen sind, könnte es sein, dass irgendwer sie beobachtet hat.«
    Peters nickte ein zweites Mal und blickte hinaus aufs Wasser. »Aber vielleicht gibt es eine einfachere Möglichkeit, sie aufzuspüren. Johnson hatte einen Ausweis in der Tasche.«
    »Stimmt. Und?«
    »Unsere Augenzeugen könnten jetzt wissen, wo er wohnt, und neugierig werden…«
    »Das würde uns eine Menge Lauferei ersparen«, pflichtete Reinke ihm bei. »Wir fahren heute Abend hin.«

KAPITEL 23

    Alex wählte seine Worte mit größter Sorgfalt und drückte sich so schwammig aus, wie es eben ging, ohne sich den Unwillen der Vorgesetzten zuzuziehen, als er seinen Bericht formulierte und die E-Mail an Jerry Sykes schickte. Anschließend erledigte er einigen Papierkram und beschloss dann, Feierabend zu machen, bevor jemand aufkreuzte und ihn zum Personenschutz abschleppte. Alex hatte keine Lust, noch einen Abend herumzustehen und sich anzuschauen, wie ein König oder ein Premierminister Krabbensalat in sich hineinstopfte.
    Auf dem Weg ins Freie kam er an einem Agenten vorbei, der seine Pistole in einem Wandschrank deponierte, ehe er sich an die Vernehmung eines Verdächtigen machte.
    »Na, Alex, hast du heute noch mehr Automatenbetrüger geschnappt?«, frotzelte der Agent. Die Anekdote hatte sich so schnell herumgesprochen, wie nur der Tratsch in einem großen Bürogebäude es möglich machte, bei dem das Personal sich regelmäßig am Wasserspender traf.
    »Nee, ich konnte keinen mehr finden, der blöd genug ist.«
    »Wie man so hört, gebt ihr, du und Jackie Simpson, ein tolles Team ab«, meinte der Mann und konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen.
    »Dann und wann kommen wir ganz gut zurecht.«
    »Schon mal von J. Lo. gehört? Jennifer Lopez?«
    »Wer hätte das nicht?«, entgegnete Alex.
    »Simpson heißt bei uns J. Glo. Du hast ’ne echte Promi-Partnerin.«
    »J. Glo? Was soll denn das heißen?«
    »Ist doch klar: Über Simpson schwebt die Glorie eines hehren Lichts. Himmlische Strahlenpracht leuchtet auf die kleine Südstaaten-Revolverlady hinunter. Es blendet im Umkreis von wenigstens fünfhundert Metern. Ein Wunder, dass du überhaupt noch sehen kannst.«
    Der Agent lachte vor sich hin, als er davonging.
    Wie es dem Schicksal beliebte, lief Alex seiner Kollegin beim Verlassen des Gebäudes in die Arme.
    »Na, auf dem Heimweg?«, fragte er.
    »Nein, ich will schauen, ob ich irgendwo Freunde finde. Hier mache ich mir anscheinend keine.«
    Sie wollte sich abwenden, doch Alex legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Hören Sie, was ich zu Ihnen gesagt

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