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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ihm entgegen. »Dann hätte ich überhaupt nie von dem Buch erfahren.«
    Stone wirkte verwirrt. »Da hast du recht. Allerdings glaube ich ohnehin noch immer nicht, dass ein Zusammenhang zwischen dem Buch und den Morden besteht.«
    Caleb stöhnte auf. »Prächtig, aber Vincent Pearl bringt mich um, wenn er vom Verschwinden des Buchs erfährt. Die Versteigerung sollte der Höhepunkt seiner Laufbahn werden. Voraussichtlich beschuldigt er mich, das Buch entwendet zu haben.«
    »Na, vielleicht hat er es gestohlen«, sagte Milton und sah aus dem Beadle hoch.
    »Wie denn?«, fragte Caleb. »Er konnte nicht ins Haus, und er hatte weder Schlüssel und Zahlencode zum Panzergewölbe noch den Code des Wandtresors. Und er weiß genau, dass man das Buch ohne die erforderlichen Unterlagen nicht verkaufen kann. Er könnte kein Geld damit verdienen. Sollte er es versuchen, würde er verhaftet.«
    Alle schwiegen, bis wieder Reuben das Wort ergriff. »Das sind schlechte Neuigkeiten über das Buch, aber lasst uns nicht übersehen, um was es eigentlich geht. Morgen wenden wir uns ans FBI. Das ist doch ein Schritt nach vorn.«
    »Und was unternehmen wir in Bezug auf Jewell English?«, fragte Milton.
    Caleb setzte sich aufrechter hin; wahrscheinlich war er froh, seine Gedanken von dem gestohlenen Psalm Book ablenken zu können. »Wenn sie wieder in die Bibliothek kommt, kann ich ihr versprechen, bei den Fundsachen nach ihrer Brille zu suchen.«
    »Falls sie eine Spionin ist«, meinte Reuben, »hat sie das Land sicher längst verlassen.«
    »Es kann ebenso gut sein, dass sie noch gar nicht bemerkt hat, dass ihre Brille fehlt«, überlegte Stone. »Sie benutzt sie ja nur, um die markierten Buchstaben zu sehen und aufzuschreiben. Das bedeutet, möglicherweise setzt sie die Brille jedes Mal erst im Lesesaal auf.«
    »Wenn wir ihr also die Brille wieder zukommen lassen, ehe sie deren Verschwinden bemerkt«, sagte Caleb, »wird sie vermutlich gar keinen Verdacht schöpfen.«
    »Wir brauchen die Brille fürs FBI, aber wenn wir dort unseren Plan erläutern, ist man womöglich damit einverstanden, dass wir ihr die Brille unauffällig wieder zuschanzen«, sagte Reuben. »Dann wird man sie unter Beobachtung stellen, und wenn sie wieder Code-Buchstaben notiert hat und sie an jemanden weiterreicht, ist das FBI zur Stelle und schlägt zu.«
    »Guter Plan«, lobte Stone.
    »Leider taugt er überhaupt nichts«, behauptete plötzlich Milton. »Wir können das Buch dem FBI nicht vorlegen.«
    Die anderen Versammelten schauten ihn an. Während der Unterhaltung hatte Milton in dem schmalen Buch geblättert, und seine Finger hatten die Seiten immer schneller gewechselt. Nun setzte er die Brille ab und hielt das Buch in die Höhe. Seine Hände bebten.
    »Warum nicht?«, fragte Caleb irritiert.
    Milton reichte das Buch und die Sehhilfe Caleb. »Sieh selbst.«
    Caleb zog die Brille auf und öffnete das Buch. Einmal, zwei-, dreimal blätterte er um; dann ließ auch er die Seiten immer schneller vorbeirascheln. Schließlich knallte er das Buch zu. Auf seinem Gesicht spiegelte sich eine Mischung aus Zorn und Ungläubigkeit.
    Beunruhigt fragte Stone: »Was gibt’s denn?«
    »Die Markierungen«, antwortete Caleb gedehnt, »sind alle verschwunden.«

 
    KAPITEL 55
     
    Nun setzte Stone die Brille auf und blätterte in dem Buch. Er schabte mit dem Finger auf einem Buchstaben, von dem er noch wusste, dass er markiert gewesen war; jetzt sah er so stumpf und glanzlos wie alle anderen aus. Er schloss das Buch, legte die Brille weg und seufzte. »Der chemische Leuchtstoff, den sie benutzen, hat nur eine begrenzte Haltbarkeitsdauer. Er verdunstet.«
    »Ist das so was wie Geheimtinte?«, fragte Milton.
    »Ein bisschen komplizierter ist es schon«, lautete Stones Antwort. »Und ich hätte daran denken müssen«, fügte er missgestimmt hinzu.
    »Weißt du etwas über diese Chemikalie, Oliver?«, erkundigte sich Caleb.
    »Nicht über diese spezielle Substanz, aber es passt alles zusammen. Wenn man Spion ist und die Möglichkeit in Betracht ziehen muss, dass die Brille verloren geht, ist es vorteilhaft, wenn nach einer Weile in dem Buch nichts Verdächtiges mehr zu finden ist.« Er richtete den Blick auf Caleb. »Wer diese chemische Substanz ins Buch implementiert hat, muss gewusst haben, dass Jewell English das Buch in die Hand nehmen kann, ehe der Leuchteffekt verschwindet. Wie kann das gedeichselt worden sein?«
    Caleb überlegte einen Moment. »Jemand müsste in die

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