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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Finger auf Stone. »Siehst du, Junge, siehst du? Das sind Spießgesellen, mein Sohn. Sie arbeiten zusammen. Wir sind in Feindeshand.«
    Auf seinem Sitz drehte Stone sich um und richtete den Blick auf die Frau. »Lesya, Sie waren die größte Spionin, die die Sowjetunion jemals hatte. Es heißt, Sie hätten mehr ausländische Agenten unschädlich gemacht als jeder andere.«
    »Ich bin Russin. Ich habe für meine Heimat gearbeitet. So wie Sie sich für Ihre Heimat eingesetzt haben, John Carr. Und Sie haben recht – ich war die Beste.«
    Er verstummte, als er sah, dass ihre eingefallenen Gesichtszüge immer deutlicheren Stolz widerspiegelten. Doch er gönnte ihr diese Anwandlung nur wenige Sekunden lang. »Dann benehmen Sie sich auch so. Stellen Sie diese hysterischen, dummen Äußerungen ein, denn wir brauchen jede Hilfe, die Sie beisteuern können, wollen wir am Leben bleiben.« Stone nahm kein Blatt vor den Mund. »Oder möchten Sie dasitzen und zusehen, wie Ihr Sohn den Tod findet?«
    Sie starrte ihn mit kaltem Blick an. Plötzlicher Zorn spiegelte sich auf ihrem Gesicht. Dann entspannte ihre Miene sich wieder. Sie heftete den Blick auf Finn, dann wieder auf Stone. »Sie haben recht«, antwortete sie. »Ich verhalte mich dumm.« Sie lehnte sich gegen die Rückbank. »Wir müssen uns einen Plan zurechtlegen, der berücksichtigt, dass Carter Gray riesige Mittel zur Verfügung stehen. Allerdings sind solche Mittel bisweilen nur mit einer gewissen Trägheit zu bewegen, wogegen wir beweglich sein können. Vielleicht werden sie noch merken, dass wir den einen oder anderen Trick parat haben, mit dem sie nicht rechnen.«
    Finn betrachtete seine Mutter im Innenspiegel. Diesen Tonfall hatte er von ihr noch nie gehört. Nie zuvor hatte er bei ihr eine so ruhige Selbstsicherheit gesehen. Ihr russischer Akzent war völlig verschwunden. Es schien, als hätte sie dreißig Jahre ihres Lebens abgestreift. Sie saß aufrecht auf dem Rücksitz. »Es kann sein«, fügte Lesya hinzu, »dass sie von der Beteiligung meines Sohnes nichts oder noch nichts wissen. Aber das wird nicht mehr lange so bleiben.«
    »Weshalb nicht?«, fragte Finn.
    »Man wird heute auf dem Flugplatz die Passagierlisten durchsehen und anhand einer Personenbeschreibung die Passagiere überprüfen. Der Flughafen ist klein, da geht das schnell.«
    »Ich habe einen falschen Namen und einen gefälschten Ausweis benutzt.«
    »Der Flugplatz wird per Video observiert«, sagte Stone. »Man wird Ihr Gesicht mit Fotos in Datenbanken abgleichen. Ich vermute, Sie sind in mindestens einer zu finden.« Finn nickte. »Also könnte auch Ihre Familie in Gefahr schweben.«
    »Ruf sie sofort an«, drängte Lesya.
    Stone konnte den gewaltigen inneren Druck sehen, unter dem Finn stand, als er zum Handy griff. Während des Telefonats bebte seine Stimme. »Bitte stell mir jetzt keine Fragen, Liebling. Nimm die Kinder und zieh mit ihnen in ein Motel. In meiner Schreibtischschublade liegt ein Handy. Damit kannst du mich anrufen, es lässt sich nicht anpeilen. Besorge dir Geld aus dem Automaten. Im Motel darfst du keine Kreditkarte und auch nicht deinen richtigen Namen verwenden. Bleibt dort. Kein Schulbesuch, keine Baseball- oder Footballspiele, kein Schwimmunterricht, nichts. Und sag niemandem ein Wort. Ich erkläre dir später alles.« Stone und Lesya konnten die erregten Fragen seiner Frau hören. Eine Schweißperle rann über Finns Stirn. Er senkte die Stimme, und seine Frau beruhigte sich ein wenig. »Ich liebe dich, mein Schatz. Ich bringe alles in Ordnung. Ich schwör es dir.«
    Er beendete das Gespräch und ließ sich in den Sitz sinken. Lesya legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Es tut mir leid, Harry. Ich bedaure, dass ich dir so etwas antue. Ich …« Ihre Stimme verklang. Sie zog die Hand zurück und sah wieder Stone an. »Sie sagen, Gray weiß, dass Sie leben, John? Dass er Sie gewissermaßen aus dem Grab geholt hat? Kennen Sie jemanden, den er als Druckmittel gegen Sie benutzen kann? Um Sie noch einmal herauszulocken? Denn ohne Zweifel hat irgendjemand uns beim Verlassen des Pflegeheims gesehen und dürfte bereits eine Personenbeschreibung abgegeben haben. Dann weiß er, dass Sie mit uns zusammen sind. Ihm wird klar sein, dass es der leichteste Weg ist, uns zu fassen, indem er Sie schnappt. Also raus mit der Sprache – gibt es jemanden?«
    »Es gibt Menschen, mit denen er mich erpressen könnte, aber sie wurden schon von mir gewarnt, ehe ich das Pflegeheim aufgesucht

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