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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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anhand einer Straßenkarte den Weg wies, erreichten sie über mehrere Landstraßen die Interstate.
    »Und wohin jetzt?«, fragte Finn.
    »Nach Washington«, antwortete Stone.

KAPITEL 74

    Mittlerweile hatte Jerry beinahe einen Trampelpfad durch den Teppichboden seines Hotelzimmers getreten.
    Als das Telefon läutete, sprang er förmlich an den Apparat, riss sich aber augenblicklich zusammen. Schließlich war er Jerry Bagger, die Conroys dagegen waren nur ein Haufen Scheiße. Doch er musste sich mit der Tochter zufriedengeben, denn Paddy war fortan tabu für ihn. Schon die bloße Vorstellung rief in Bagger den Wunsch hervor, sich das Herz aus der Brust zu reißen. Wohl oder übel musste er alle Wut an Annabelle auslassen und ihr Qualen für zwei bereiten.
    »Hallo, Jerry«, meldete sich Paddy. »Fertig zum Tanz mit der Prinzessin?«
    »Du hast sie?«, fragte Bagger. »Beweise es mir.«
    »Du wirst es früh genug selbst sehen.«
    »Hol sie ans Telefon.«
    »Sie ist zurzeit buchstäblich gebunden. Und hat den Mund verklebt.«
    »Dann reiß ihr den Klebstreifen vom Maul«, forderte Bagger nachdrücklich. »Ich will ihre Stimme hören.«
    »Anscheinend bist du auf der Gewinnerseite, Jerry«, sagte einen Moment später Annabelle merklich niedergeschlagen ins Telefon. »Erst Tony, jetzt ich.«
    Jerry lächelte und nahm Platz. »Annabelle, nenne dich nicht in einem Atemzug mit diesem Versager. Aber du sollst wissen, dass ich mich wirklich auf unser Wiedersehen freue.«
    »Geh zum Teufel, du Dreckskerl.«
    »Du zappelst bis zum Ende. Es ist wahrlich eine Schande. Wir wären ein großartiges Paar geworden.«
    »Das hätte nie geklappt, Jerry. Du hast meine Mutter ermordet.«
    »Und du hast mich um vierzig Millionen geprellt, du elende Schlampe!«, brüllte Bagger. »Du hast mich um mein Ansehen gebracht. Du hast alles geschmälert, wofür ich mein Leben lang geschuftet habe.«
    »Mir war es noch längst nicht genug. Am liebsten sähe ich deinen fetten, hässlichen Kopf auf eine Stange gespießt.«
    Unter Aufbietung enormer Willenskraft bewahrte Bagger die Ruhe. »Lass mich dir mal was sagen. Ich überhöre diese Bemerkung. Wenn Leute dem Tod nahe sind, reden sie viel Stuss. Und ich sage dir noch was. Eigentlich wollte ich dir Qualen zufügen, wie sie noch kein Mensch erlebt hat. Stattdessen bringe ich dich schnell um, nicht langsam. Wenn du mir verrätst, wo mein Geld geblieben ist. Und weißt du, warum ich dir dieses Angebot mache? Aus Respekt vor deinem Talent. Deinem vergeudeten Talent. Hättest du je gelernt, was eine so wichtige Kleinigkeit wie Respekt bedeutet, hättest du vielleicht länger leben dürfen.«
    »Sag mir eines: Wie viel hast du meinem Alten für seine Hinterlist gezahlt?«
    »Das ist am schönsten überhaupt. Es hat mich keinen Cent gekostet. Unser Rendezvous kommt mich ganz billig.«
    »Lebewohl, Jerry.«
    »Nein, Liebchen, nicht Lebewohl. Auf Wiedersehen.«
    Paddy kam zurück an den Apparat. »So, Jerry, jetzt habt ihr genug Freundlichkeiten ausgetauscht. Zurück zum Geschäftlichen.«
    »Wann und wo? Sag jetzt nicht, vor dem Weißen Haus, am Washington Monument oder ähnliche Hollywoodspäße, sonst ist die Sache geplatzt. Wenn ich dir schon versprechen musste, dich künftig unbehelligt zu lassen, verlange ich für die Übergabe einen ruhigen Ort.«
    »In der Stadt wird am Anacostia ein neuer Baseballplatz gebaut«, sagte Paddy.
    »Hab ich gehört. Und was hat das mit uns zu tun?«
    »Man reißt dort jede Menge Gebäude und Wohnhäuser ein. Zahlreiche Bauten stehen leer. Heute Abend um dreiundzwanzig Uhr rufe ich an und nenne dir die Anschrift eines alten Parkhauses. Auf dem zwoten Parkdeck wird ein weißer Kleinbus stehen. In dem Wagen wirst du Annabelle finden, sorgfältig in einen Teppich eingerollt. Die Autoschlüssel findest du ebenfalls im Fahrzeug.«
    Bagger legte den Hörer auf und sah seine Gorillas an.
    »Das könnte eine Falle sein, Chef«, meinte Mike Manson.
    »Hui, Mike, glaubst du? Nicht dass ich daran zweifle, dass einer wie Paddy Conroy was anderes als den eigenen Vorteil im Sinn hätte, aber ich bin kein Esel. Es kann sein, dass er gewaltigen Zoff mit seiner Tochter hat, weil er nicht verhindern konnte, dass Mom ins Gras gebissen hat. Das könnte durchaus ein Motiv sein, dass er mir Annabelle nun ausliefert, damit ich ihn in Ruhe lasse. Aber bei so einem Hurensohn kann man sich niemals vollkommen sicher sein.«
    »Wie sollen wir uns verhalten?«
    »Wir lassen uns die Anschrift geben.

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