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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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nicht den Hals umdrehen.
    Er heftete den Blick auf Joe. »Ausgezeichnete Arbeit, Joe. Recherchieren Sie weiter und sehen Sie, was Sie noch finden können.«
    Joe stand auf. »Wir arbeiten schon dran, Mr. Bagger.«
    Nachdem Joe fort war, starrte Bagger auf das Foto der jugendlichen Annabelle. Sie wirkte glücklich, obwohl ihr Bräutigam aussah wie … Also, er sah aus wie ein Bücherwurm.
    Bagger erhob sich, trat ans Fenster und blickte hinunter auf sein Reich, das am Landungssteg fast einen ganzen Häuserblock einnahm. Dann traf er einen Entschluss, griff zum Telefon und rief seinen Sicherheitschef an. »Lasst den Jet warmlaufen, wir machen einen Ausflug.«
    »Wo soll es denn hingehen, Mr. Bagger?«
    »In meine Lieblingsstadt. Washington, D. C.«

KAPITEL 22

    Während Reuben und Milton an demselben Morgen nach Atlantic City fuhren, hatte auch Harry Finn alle Hände voll zu tun. Er und zwei Teamkollegen »vermaßen« ein Grundstück in der Nachbarschaft des Capitols. Sie trugen glaubhafte Kluft, und auch an ihrer Ausrüstung stimmte alles. Außerdem strahlten sie das Selbstvertrauen von Personen aus, die völlig zu Recht da sein durften, wo sie sich aufhielten. Als zwei zur Bewachung des Capitols eingeteilte Polizeibeamte aufkreuzten, zog Finn seelenruhig Papiere aus der Tasche und zeigten ihnen die vollkommen echt aussehenden Auftragsunterlagen.
    »Ich gehe hin, wohin man mich schickt, Leute«, sagte Finn mit Anklängen des Bedauerns. »Wir brauchen nur noch ein Weilchen. Es betrifft das verdammte Besucherzentrum-Projekt.«
    »Sie meinen diesen unersättlichen Steuergeldfresser?«, brummte der eine Polizist. Das Projekt war im D. C. zum Gegenstück des Bostoner Milliardengrab-Fiaskos geworden.
    Finn nickte. »Sie wissen ja, in dieser Stadt denkt jeder, jemand anders ist zuständig. Deshalb müssen wir manche Sachen zehnmal machen, weil die eine Hand nicht weiß, was die andere tut.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen«, sagte der zweite Polizist. »Sehen Sie bloß zu, dass Sie schnell fertig werden.«
    »Ist gebongt«, antwortete Finn und ging wieder an die Arbeit.
    Das Vermessungsgerät war in Wahrheit eine Videokamera, die derzeit zwei Eingänge zum Capitol, den Schichtwechsel der Bewacher sowie weitere wesentliche Elemente filmte, über die man zwecks erfolgreichen Eindringens in das Gebäude Kenntnis haben musste. Seit es mal jemandem ziemlich leicht gelungen war, sich durch den Bannkreis ins Capitol zu mogeln, hatten mehrere hochrangige Politiker ein aufmerksames Auge auf die Situation geworfen. Im Geheimen hatten sie Finns Firma den Auftrag erteilt, zu überprüfen, ob man mit den angeblich inzwischen verstärkten Sicherheitsmaßnahmen die Mängel behoben hatte. Nach allem, was Finn bisher beobachtet hatte, war das offenkundig nicht der Fall.
    Wieder im Büro, verbrachte Finn die beiden nächsten Stunden mit einer »Telefonumfrage«. Dieses Aushorchverfahren erforderte, dass er eine Reihe von Personen nacheinander anrief und anhand der besonderen Informationen, die er jedem Angerufenen entlocken konnte, aus immer neuen Aspekten einen neuen Erkenntnisstand gewann. Einmal hatte Finn diese Methode benutzt, um in den Vereinigten Staaten die zentrale Aufbewahrungsstätte des Impfstoffs gegen einen scheußlichen bioterroristischen Krankheitserreger zu erfragen, indem er vortäuschte, ein Student zu sein, der eine Examensarbeit über kommerzielle Vertriebstechniken vorbereitete. Bei der Gelegenheit hatte er mit acht Personen telefoniert, darunter einem Direktor des Unternehmens, das den Impfstoff fabrizierte. Der Mann hatte ihm unwissentlich den Standort verraten, indem er Fragen beantwortete, die aus seiner Warte überhaupt nichts mit seiner Firma zu tun zu haben schienen.
    Heute sammelte Finn Informationen für zwei bevorstehende Projekte: einen Anschlag auf das Capitol und eine wesentlich kompliziertere Attacke aufs Pentagon. Unglücklicherweise war schon bewiesen worden, dass man ein großes Flugzeug ins Gebäude des Verteidigungsministeriums lenken konnte, doch waren weit raffiniertere Pläne vorstellbar, um die Sicherheitsvorkehrungen dieser Institution zu neutralisieren und mehr Unheil anzurichten, als die dem Untergang geweihte Passagiermaschine es im September 2001 getan hatte.
    Neben sonstigen denkbaren Szenarien ließ sich möglicherweise das Befehls- und Kontrollsystem des Militärs elektronisch sabotieren oder die Klimaanlage manipulieren, um bei Zehntausenden wichtiger Regierungsmitarbeiter eine

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