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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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über den Haufen geschossen hätte. Es kostete ihn alle Selbstbeherrschung, nicht loszurennen und die beiden in den Dreck zu trampeln.
    Schroff wandte er sich ab und eilte erheblich schnelleren Schrittes zurück ins Hotel. Als er dort eintraf, stand ihm eine weitere Überraschung bevor. Mike Manson und sein Begleiter waren soeben zerzaust und blutig zurückgekehrt.
    Ehe Bagger sich mit ihnen beschäftigte, winkte er einen anderen Bodyguard heran und fragte kaum hörbar: »Sauber?«
    »Wir haben sie gefilzt«, antwortete der Mann. »Keine Abhörgeräte.«
    Bagger schaute Mike an. »Heilige Scheiße, was ist los?«
    »Wir haben die Sache verbockt, Mr. Bagger«, gestand Mike. »Wir hatten sie schon im Lieferwagen, da hat der alte Sack sich meine Knarre gegriffen und uns gefesselt. Wir haben bis jetzt gebraucht, um uns zu befreien und zum Hotel zurückzugehen.«
    »Wir mussten acht Kilometer laufen«, sagte sein Kollege.
    »Das ist mir scheißegal, und wärt ihr die Strecke auf dem Zahnfleisch gekrochen!«, schnauzte Bagger. »Ihr lasst euch von einer Frau und einem elenden Bücherwurm übertölpeln?«
    »Es war nicht der Bibliothekar«, erklärte Mike. »Ein alter Knacker, ja, aber ein ganz scharfer Hund. Er hat mir einen Finger in die Rippen gebohrt, und plötzlich war mein halber Körper taub.« Mike zeigte auf sein verletztes Ohr. »Dann hat er mir mit meiner eigenen Waffe ein Stück Ohr weggeschossen, als würde er so was jeden Tag tun. Der Bursche ist ein Profi, Mr. Bagger. Wie hätten wir mit so was rechnen können?«
    »Mike, wenn ich nicht wüsste, dass du normalerweise kein Versager bist, würde ich dir jetzt eine Kugel in den dummen Schädel jagen.«
    »Ja, Sir, Mr. Bagger«, sagte Mike nervös. »Ich weiß. Wir sind hinter ein paar Bäume gekrochen. Joe hat dann eine Glasscherbe gefunden, mit der wir die Seile durchschneiden konnten. Wir hatten uns gerade befreit, als die Cops aufkreuzten. Aber sie haben uns nicht gesehen.«
    »Bestimmt nicht?«
    »Nein, Sir.«
    »Der Held, der euch außer Gefecht gesetzt hat, war also ein Profi? Wie sah er denn aus?«
    Mike beschrieb ihn.
    »Vielleicht ein FBI-Agent?«, sagte Bagger.
    »So war er nicht angezogen, Boss. Und er war etwas zu alt. Trotzdem ist der Typ ein Profi. Und er und Conroy benahmen sich wie dicke Freunde.«
    Bedächtig nahm Bagger in einem Sessel Platz. Mit wem hatte Annabelle sich verbündet?

KAPITEL 51

    Der Senator weilte heute nicht in der Geschäftsstelle, sondern hatte eine unerwartete Informationsreise angetreten, den größten Teil des Personals mitgenommen und lediglich eine Restbelegschaft zurückgelassen. Diese aufschlussreiche Mitteilung hatte Finn auf Simpsons Homepage entdeckt, wo der Senator erklärte, seine Reise würde allen Bürgern Alabamas, ja sogar allen Amerikanern von Nutzen sein. Wie ein Erste-Klasse-Ausflug nach den Grand Cayman Islands dazu dienen sollte, blieb Finn ein Rätsel. Er ging davon aus, dass man Simpson nach den bisherigen Liquidierungen gewarnt hatte, worauf er beschlossen hatte, der Stadt den Rücken zu kehren. Finn hatte nichts dagegen einzuwenden, denn irgendwann musste Simpson ja wieder zurückkehren. Immerhin war er Senator der Vereinigten Staaten. Ewig konnte er sich nicht vor seinen Pflichten drücken, obwohl im Laufe der Jahre schon manche Senatoren gewaltige Anstrengungen unternommen hatten, um diesen seligen Zustand zu erreichen.
    Finn trug die Standardarbeitskluft des Regierungspersonals, hatte den Dienstausweis um den Hals baumeln und schwenkte in einer Hand den Werkzeugkasten. Sein selbstsicheres Auftreten, das korrekte Foto und eine glaubwürdige Schilderung der Reparaturen, die er angeblich in dem Bürogebäude verrichten sollte, ebneten ihm rasch den Weg ins Innere.
    Er stieg aus dem Lift und heftete den Blick auf die Glastür zu Roger Simpsons Büro. Neben dem Eingang prangte die Landesfahne von Alabama. Sie war nach der Kriegsflagge der Konföderierten gestaltet und zeigte ein karminrotes Andreaskreuz auf weißem Grund. Finn schlurfte zu der Tür und sah durch das Glas die junge Rezeptionistin am Empfangstisch sitzen.
    Inzwischen waren die Fotos vergrößert, die er bei seinem vorherigen Besuch von dem Eingang und der Frau gemacht hatte. Dabei war ihr Name, der auf einem Tischschildchen stand, deutlich lesbar geworden.
    Finn steckte den Kopf zur Tür hinein und hielt den gefälschten Arbeitsauftrag in die Höhe. »Hi, Cheryl, ich bin Bobby vom Gebäudeservice. Vor ein paar Tagen hat man mich

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