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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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summte sein Handy. Der Anrufer war kein anderer als Stone.
    »Oliver, was ist los, zum Teufel?«
    »Keine Zeit, lange zu reden. Hast du die Sache mit dem Grab mitgekriegt?«
    »Ja.«
    »Carter Gray steckt dahinter.«
    »Aber er ist doch …«
    »Nein, ist er nicht. Er lebt und will mich als Köder bei der Aufklärung einer Mordserie benutzen, die mit meiner Vergangenheit zu tun hat.«
    »Oliver, was soll …«
    »Hör zu! Ich kann auf mich aufpassen. Reuben und Milton halten sich versteckt. Caleb auch. Aber du musst mir einen Gefallen tun.«
    »Und was für einen?«
    »Erinnerst du dich an meine Bekannte Susan Hunter?«
    »Groß, endlos lange Beine, vorlaut.«
    »Sie ist in ernsten Schwierigkeiten, und ich hatte ihr versprochen, ihr zu helfen, aber jetzt kann ich meine Zusage nicht mehr einhalten. Würdest du an meiner Stelle einspringen?«
    »Mussten wir ihretwegen gestern spätabends raus?«
    »Das war nicht ihr Fehler, sondern meiner. Wenn du ihr helfen willst, musst du mir was versprechen.«
    »Und was?«, fragte Alex misstrauisch.
    »Sie hat keine weiße Weste. Aber sie ist ein anständiger Mensch und hatte ihre Gründe für das, was sie getan hat. Also wühle bitte nicht zu tief in ihrer Vergangenheit.«
    »Oliver, wenn sie eine Kriminelle ist …«
    »Du und ich, Alex, haben zusammen allerhand durchgestanden. Ich würde dieser Frau mein Leben anvertrauen. Ich hoffe, das sagt dir genug.«
    Alex lehnte sich zurück und seufzte laut. »Was soll ich tun?«
    »Geh in mein Häuschen. Auf dem Schreibtisch liegen Papiere. Sie werden dir helfen, die Situation besser zu verstehen. Ich geb dir Susans Telefonnummer. Ruf sie an und sag ihr, ich hätte dich gebeten, ihr behilflich zu sein.«
    »Die Sache ist dir wirklich wichtig, was?«
    »Sonst würde ich dich nicht um eine so große Gefälligkeit bitten.«
    »Also gut.«
    »Danke, Alex.«
    »Bist du sicher, dass ich dir nicht helfen kann?«
    »Ja. Mit meinem Problem muss ich allein fertig werden.«
    Alex fuhr zu Stones Friedhofsgärtnerhäuschen. Niemand schien da zu sein; trotzdem zückte Alex die Dienstwaffe, ehe er mit einem Schlüssel, den Stone ihm einmal überlassen hatte, die Tür aufschloss. Er brauchte nicht lange, um festzustellen, dass sich tatsächlich niemand im Haus aufhielt. Er setzte sich an den Schreibtisch und sah die Papiere durch, wie Stone es ihm aufgetragen hatte, darunter viele Aufzeichnungen in Stones penibler Handschrift.
    Namen standen vermerkt: Jerry Bagger, Annabelle Conroy – um diesen Namen war ein Kreis gezogen –, Paddy Conroy, Tammy Conroy und jemand namens Anthony Wallace. Es gab Notizen über Stones kürzlichen Ausflug nach Maine sowie knapp gefasste Protokolle über Telefonate mit Reuben, Milton und Caleb. Anscheinend waren Milton und Reuben in Atlantic City gewesen, im Kasino Pompeji.
    In Baggers Spielhölle.
    Alex schob die Aufzeichnungen in seine Tasche, erhob sich, reckte seine hochgewachsene Gestalt und rieb sich mit der Hand den Nacken. Vor vielen Jahren, als er noch zur Leibwache des Präsidenten zählte, hatte er sich die Halswirbelsäule angeknackst, und seitdem war sie mit chirurgisch implantiertem Eisen verstärkt, das ihm bisweilen Krämpfe verursachte.
    Als nächsten Schritt hatte er vor, mit dieser Susan Hunter Verbindung aufzunehmen, falls ihr echter Name so lautete. Doch nachdem er die Aufzeichnungen gelesen hatte, hatte er seine Zweifel.
    Im nächsten Augenblick erstarrte Alex. Jemand betrat das Haus. Alex huschte ins Bad und wartete.
    Der Eindringling kam herein und eilte ohne Umschweife zum Schreibtisch – und anscheinend fuchste es ihn gehörig, dort nichts vorzufinden.
    Alex schlich sich an und setzte dem Unbekannten die Pistole an den Kopf.
    Wie es ihrem unerschütterlichen Naturell entsprach, stieß Annabelle Conroy keinen Aufschrei aus. »Ich hoffe, die Knarre ist gesichert«, sagte sie stattdessen.
    Alex senkte die Waffe und wich einen Schritt zurück. Annabelle trug ein kurzes Kleid, Sandalen und eine Jeansjacke; das lange, blonde Haar, teils von einer Baseballkappe bedeckt, war zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie zog die Sonnenbrille ab und musterte den großgewachsenen Regierungsagenten.
    »Sie sind vom Secret Service, stimmt’s?«
    Er nickte. »Alex Ford. Und ich kenne Sie. Sie sind …«
    »Ich bin arbeitslos.« Annabelle blickte sich um. »Er ist nicht da?«
    Aufmerksam betrachtete Alex die kleine, gekrümmte Narbe unter Annabelles rechtem Auge. Ruckartig riss er sich von dem Anblick los. »Nein, ist

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