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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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meisten Einwohner halten es ihr Leben lang hier aus. Anders als Danny bleiben sie Divine bis zum letzten Atemzug treu.«
    Die Bemerkung entlockte Danny ein Prusten.
    Stone schüttelte den Kopf. »Ich wollte nur sichergehen, dass Danny wohlbehalten nach Hause kommt. Ich ziehe bald weiter.«
    »Du darfst gern bleiben«, sagte Danny. Diese Äußerung bewirkte, dass sowohl Abby als auch Tyree ihn voller Unbehagen anschauten, was Stone sofort auffiel.
    »Ich wage zu bezweifeln«, sagte Abby, »dass Ben hier viel finden wird, das ihn zum Verweilen verführt.«
    »Man weiß nie, Mom. Könnte ja sein, dass Ben sich nach ein wenig Ruhe und Frieden sehnt.«
    Stone blickte ihn verdutzt an. War der Junge Gedankenleser? »Danke, aber ich muss mich leider bald verabschieden.« So winzig das Kaff auch sein mochte – Stone verspürte wirklich nicht den Wunsch, hier zu bleiben, um dann vielleicht des Öfteren neben einem Vertreter des Gesetzes hocken zu müssen.
    »Ich danke Ihnen, dass Sie Danny geholfen haben«, sagte Abby. »Sie können in der kommenden Nacht wieder oben in der Wohnung schlafen.«
    »Sie haben schon genug für mich getan«, beteuerte Stone. »Eine Übernachtung und ein tolles Frühstück sind mir Lohn genug.«
    »Ben bräuchte eine Arbeit«, sagte Danny. »Er braucht Bares, weil er mit mir zusammen aus dem Zug geworfen wurde.«
    »Ich bin sicher, ich finde etwas für Sie, Ben«, versicherte Abby.
    »Das wäre mir sehr willkommen.«
    »Sie könnten auch drüben im Gefängnis nächtigen«, sagte der Sheriff.
    »Hinter Gittern?« Danny lachte.
    »Auf dem Klappbett im Hinterzimmer«, sagte Tyree ein wenig säuerlich. »Für eine Nacht dürften Sie wohl zurechtkommen. Außerdem ist es sehr ruhig. Im Moment sitzen keine Häftlinge ein.«
    »Weil die alle im guten, alten Dead Rock sitzen«, sagte Danny. »Wir sind daran vorbeigefahren.« Sarkastisch fügte er hinzu: »Bei Nacht sieht es richtig romantisch aus.«
    Tyree nickte. »Man hat dieses Gefängnis aus gutem Grund mitten im Nichts errichtet. Die Städter wollen keine Hochsicherheitsstrafanstalt in ihrem Erholungsgebiet. Sie schieben den Schwarzen Peter solchen Gemeinden wie uns zu. Aber im Großen und Ganzen haben wir keinen Grund zur Klage. Das Gefängnis bietet Arbeitsplätze – und Gott weiß, dass wir welche brauchen.« Er zeigte auf den Eingang, durch den soeben zwei stämmige junge Männer in blauer Uniform eintraten. Sie setzten sich an einen Tisch. »Das sind zwei Gefängniswärter. Wahrscheinlich treten sie ihre Schicht an, sobald sie ordentlich gefrühstückt haben.«
    »Wenn man bei uns nicht im Bergwerk oder im Knast einen Job findet«, sagte Danny, »ist man aufgeschmissen. Alles andere ist Affenscheiße.«
    Tyree verzog missbilligend das Gesicht. »Du weißt, Danny, dass das so nicht stimmt. In beiden Richtungen die Straße entlang gibt’s ’ne Menge Läden, die gut laufen. In Divine können die Leute ordentlich was verdienen, erhobenen Kopfes durchs Leben gehen und sich für die Gemeinschaft einsetzen. In den meisten Gegenden der Welt ist es nicht so.«
    »Das kann ich bezeugen«, sagte Stone.
    Das Gespräch wurde unterbrochen, weil der Fernseher, der hinter der Theke an der Wand hing, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog, besonders die von Stone. Die Sendung beschäftigte sich mit den Morden in Washington. Das FBI verfolge Spuren, hieß es. Mehrere Zeugen würden vernommen. Obwohl kein FBI-Sprecher etwas Genaues verlauten lassen wollte, gab es offenbar eine Theorie, die einen Zusammenhang zwischen den Morden an Simpson und Gray sah.
    »Ich hoffe, sie schnappen den Mistkerl«, sagte Tyree. »Da stecken bestimmt Terroristen hinter.«
    »Turbanträger auf der Flucht.« Danny lachte. »Tja, wenn die hier bei uns aufkreuzen, werden wir sie auf Anhieb erkennen.«
    »Das ist nicht komisch, Danny. Diese Irrsinnigen greifen nach der Weltherrschaft.« Tyree tippte an seine Dienstwaffe. »Aber eines sage ich dir. Sollten diese Typen sich jemals nach Divine verirren, erwartet sie waschechte amerikanische Gerechtigkeit von altem Schrot und Korn.«
    Stone wandte sich an Abby. »Was für Arbeiten gibt es bei Ihnen denn so?«
    Tyree stand auf; das gummierte Leder seines Waffenhalfters quietschte leise. »Danny, schau doch mal später bei mir rein, okay?« Trotz des freundlichen Tonfalls sprach er keine Bitte aus.
    Danny grinste, nickte und widmete sich wieder dem aufgeschäumten Rührei mit geschmortem Speck.
    »Es müssen Vorräte von hinten nach vorn

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