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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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geschafft werden«, antwortete Abby auf Stones Frage. »Der Lagerraum muss stets aufgeräumt sein. Die Fenster und der Fußboden sind zu putzen. Einer meiner Tellerwäscher hat sich krankgemeldet, für den könnten Sie auch einspringen.«
    Stone nickte, wischte sich mit der Serviette den Mund und stand auf. »Zeigen Sie mir kurz alles, und ich fange sofort an.«
    »Möchten Sie nicht erst wissen, was ich bezahle?«
    »Diese Entscheidung überlasse ich Ihnen.«
    »Sie sind ein vertrauensseliger Mensch«, amüsierte sich Tyree, bevor er das Restaurant verließ.
    Nein. Ganz und gar nicht.
    Als Stone sich anschickte, Abby in die Räumlichkeiten im hinteren Teil des Hauses zu folgen, verschwand das Grinsen aus Dannys Gesicht. Er bemerkte, dass die schmutzigen müden Männer ringsum ihn anstarrten. Er verschlang den letzten Bissen, schlürfte den Kaffeebecher leer, sprang auf und eilte zur Tür. Ehe er sie erreichte, trat von einem Tisch ein schlaksiger Mann dazwischen und versperrte ihm den Weg. Er hatte schmieriges Haar, einen Dreitagebart, Kohlenstaub im Gesicht und einen Blick, der verriet, dass er Streit suchte.
    »He, Lonnie«, sagte Danny. »Du siehst voll scheiße aus, wie immer.«
    »Wieso bist du wieder da? Hab gehört, du hast dir ’ne Zugfahrkarte gekauft. Du hättest die Nase voll von Divine. Ist das wahr, Danny Boy? Hast du die Nase voll von uns?«
    »Hast du’s nicht gehört? Mir ist das FBI auf den Fersen, weil ich den Zug ausgeraubt habe. Jetzt bin ich hier, weil ich untertauchen will. Ihr versteckt mich doch, oder?«
    »Hältst du das für lustig?« Lonnie schob sich einen Streifen Kaugummi in den Mund und steckte die Finger so weit hinein, dass man sich unwillkürlich fragte, wieso er nicht würgen musste.
    »Ich versuche, alles mit ein bisschen Humor zu nehmen, Lonnie. So macht man sich das Leben erträglicher.«
    »Bleibst du nun hier oder nicht?«
    »Was denn, Mann, wirst du mich etwa vermissen, wenn ich wieder verschwinde? Vorsicht, Alter. Die Leute könnten auf den Gedanken kommen, du hättest ’ne Schwäche für meinen knackigen Arsch.«
    Ein paar Männer an den anderen Tischen lachten. Lonnie ballte die Fäuste, aber Danny fasste ihn an den knochigen Schultern. »War nur ’n Spaß, Mann. Ich hab mich noch nicht endgültig entschieden, ob ich abhaue oder bleibe. Sobald es feststeht, wirst du es als einer der Ersten erfahren. Aber jetzt muss ich los. Statt hier rumzustehen und mit dir zu quatschen, könnte ich im Börsenviertel von Divine Millionen scheffeln.«
    Er huschte an Lonnie vorbei, der plötzlich merkte, dass alle Blicke auf ihm ruhten. Als die Tür hinter Danny zuknallte, setzte Lonnie sich schnell zurück an seinen Platz und spuckte mit trotziger Miene einen Klumpen Kaugummi in eine alte Kaffeekanne, die auf dem Fußboden stand.
    Hinter dem Tresen stellte Stone einen Stapel Kartons ab. Den Großteil des Wortwechsels hatte er gehört. Divine erwies sich wirklich als ganz besondere Ortschaft.
    Ich muss schleunigst ein bisschen Geld verdienen und mich absetzen, bevor der schießfreudige Sheriff Tyree dahinterkommt, dass ich der Turbanträger bin.

KAPITEL 16

    Sechs Stunden später war Stones Arbeit getan. Abby zeigte sich zufrieden über seine Leistung. »Sie haben beachtlichen Schwung«, sagte sie. »Und Sie vergeuden keine Zeit. Solche Eigenschaften schätze ich.« Sie lächelte, und zum ersten Mal bemerkte Stone, wie außerordentlich hübsch sie wirklich aussah.
    »Und was nun?«
    »Da wären noch ein paar Außenarbeiten an meinem Haus zu erledigen. Haben Sie Interesse? Aber es ist schmutzige Arbeit.«
    »Erklären Sie mir einfach den Weg. Und was erledigt werden muss.«
    Er holte seinen Kleidersack und verließ wenige Minuten später das Restaurant. Zum ersten Mal konnte Stone sich Divine bei Tageslicht genauer ansehen. Die Ortschaft hatte allerhand Überraschungen für ihn parat.
    Divine hätte das Südstaatenkaff Mayberry aus der Andy Griffith Show sein können, allerdings mit einer Prise Hollywood. Stone fühlte sich wie in den Disney-Studios. Sämtliche Fassaden waren frisch gestrichen, das Holz wirkte neu, die Fenster waren sauber, die Ziegelsteingehwege glatt und gekehrt, die Straßen erst vor kurzem mit schwarzem Asphalt überzogen worden. Die Passanten winkten einander im Vorübergehen zu, und überall erklang ein freundliches »Hallo« – nur nicht in seine Richtung, vermutlich, weil er der einzige Fremde war.
    Stone kam an einem neu aussehenden Ziegelbau vorbei, in dem

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