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Canard Saigon (German Edition)

Canard Saigon (German Edition)

Titel: Canard Saigon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Friesenhahn
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überprüf bitte den Fuhrpark der Firma Meisner“, sagte Marc. „Vielleicht hat unser Doktor Zugang zu einem geeigneten Firmenwagen. Gut, das Alibi von Klein bezüglich der Tatzeit ist erschüttert. Jetzt müssen wir herausfinden, wo er in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war, als die Leiche abgelegt wurde. Und wir müssen ermitteln, ob er für den Mord an Emine Düzel und die Überfälle auf die anderen Frauen infrage kommt. Nicole, hast du die Dienstpläne mitgebracht?“
    Nicole sah ihn bedauernd an.
    „Ich wollte dir die Nachricht nicht gleich servieren, aber da gibt es Probleme. So ein wichtiger Herr aus der Spitalsverwaltung gibt sie aus Gründen des Datenschutzes nicht heraus. Da werden wir eine richterliche Anordnung brauchen.“
    Marc sah sie entgeistert an. „Scheiße“, entfuhr es ihm. „Und diese richterliche Verfügung muss der Staatsanwalt beantragen. Das kann beim Reißgänger Wochen dauern.“ Er blickte hilfesuchend zu Sandra. „Sandra, siehst du eine Möglichkeit?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Na ja, schnell wird das wirklich nicht gehen.“
    „Heh, ganz ruhig“, rief Fritz Stainer. „Stellt einfach den formellen Antrag. Ich werde inzwischen meinen Zauberkasten befragen. Vielleicht kann ich die Dinge informell beschleunigen.“ Dabei grinste er über das ganze Gesicht.
    „Wie willst du ...?“, fragte Marc erstaunt.
    Fritz fiel ihm ins Wort. „Das willst du nicht wissen“, sagte er und lächelte geheimnisvoll.
    Marc war schlagartig beruhigt. Er nahm das Angebot von Fritz zur Kenntnis und fragte nicht weiter nach.
    „Wie sieht es mit dem möglichen Motiv von Klein aus?“, lenkte er die Diskussion auf ein anderes Thema.
    „Auffällig ist, dass der Überfall auf Frau Gartner genau mit dem Zeitpunkt zusammenfällt, als Herr Meisner seinen Schwiegersohn unter Druck setzt“, sagte Martin. „Sie hätte seine Karrierepläne gefährden können.“
    „Ich gebe allerdings Folgendes zu bedenken“, sagte Nicole. „Der Täter hat bei dem Überfall auf Frau Gartner Äther verwendet. Als Chirurg weiß Klein aber sehr wohl, dass Äther hochentzündlich ist. Er musste damit rechnen, dass sich dieses Betäubungsmittel bei gleichzeitiger Verwendung eines Elektroschockers entzünden würde.“
    „Gutes Argument, Nicole“, stimmte ihr Marc zu.
    „Durchaus richtig“, gab Martin zu. „Aber ich denke, er wollte den Elektroschocker gar nicht einsetzen. Er wollte sie mit dem Gerät nur bedrohen. In der Hektik des Überfalls hat er den Elektroschocker versehentlich ausgelöst. Sehen wir weiter. Emine Düzel erwischte ihn bei Sexspielen mit Maricela. Damit war sie ebenfalls eine Bedrohung für seine Karriere. Und erst recht Maricela. Die Fotos auf ihrem Handy lassen darauf schließen, dass sie ihn erpresst hat. Also musste er auch sie aus dem Weg räumen. Wenn ihr mich fragt, sage ich, wir haben einen dringend Tatverdächtigen.“
    „Deine Argumente sind nicht von der Hand zu weisen“, sagte Sandra. „Aber ich bleibe dabei, dass den Morden ein sexuelles Tatmotiv zugrunde liegt. Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass es Klein klar ist, dass viele Menschen von seinem Verhältnis zu Maricela Rodriguez wissen. Und die konnten und können seine Karriere nach wie vor gefährden. Die kann er nicht alle ermorden.“
    „Und wenn beides zutrifft?“, fragte Marc. „Vielleicht war der Druck vom Schwiegervater der Stressauslöser, der ihn dazu veranlasste, seinen sexuellen Fantasien freien Lauf zu lassen. Und seine Opfer suchte er aus naheliegenden Gründen aus. Er bestraft jene, die ihn verärgern. Wie auch immer, ich denke, wir haben eine Spur, der wir nachgehen müssen. Paul, was haben deine Recherchen ergeben?“
    Paul Valek hatte sich bisher ungewöhnlich still verhalten. „Leute, ich hatte eine harte Nacht. Ich glaube, ich werde langsam zu alt für solche Rallyes.“ Die tiefen Ringe unter seinen Augen deuteten darauf hin, dass er wohl unter den Nachwirkungen einer ganzen Menge Alkohol litt. „Ich mache es kurz. Erst war ich im SMart Cafe , dem Inlokal für alle Fetischfreaks. Der Inhaber, den ich schon lange kenne, erzählte mir von einem Vorfall, der sich im Frühjahr des Vorjahres ereignet hatte. Da tauchte ein neuer Gast auf. Der Mann erschien immer mit weitem Mantel und breitkrempigem Hut. Darunter trug er Lederkleidung und Ledermaske. Zwei oder drei Abende beobachtete er das Geschehen, ohne sich aktiv am bunten Treiben zu beteiligen. Er fiel einer Dame auf, die Stammgast im Lokal

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