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Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Titel: Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Kate Lynch
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›aufbleiben‹ kann, obwohl Sie offenbar schon seit geraumer Zeit nicht mehr aufhaben und nichtexistierende Cantucci an nichtexistierende Kunden verkaufen?«
    Violetta übersetzte alles für Luciana, dann drehten sie die Gesichter zu Lily und nickten.
    »Ja.«
    »Soll das eine Art Scherz sein? Nein? Okay, das reicht. Ich gehe jetzt nach oben und packe.«
    »Frag sie nach der Kleinen«, befahl Luciana ihrer Schwester.
    »Was ist mit der Kleinen?«, fragte Violetta daraufhin. »Mit Francesca?«
    Lily blieb abrupt stehen.
    »Was soll mit Francesca sein?«, erwiderte sie. »Was hat Francesca damit zu tun?«
    »Francesca hat alles damit zu tun«, entgegnete Violetta.
    Ein schwieriges Schweigen senkte sich über den Raum. Die dunklen Augen der Schwestern durchbohrten Lily.
    »Sie wissen Bescheid über Daniel?«
    »Wir wissen Bescheid über ein kleines Mädchen, das Amore braucht. Und wir wissen Bescheid über eine Gruppe von Stopferinnen, die herzförmige Cantucci richtig gut finden.«
    »Ihre Stopfgruppe hat unsere ganzen Cantucci vertilgt?«
    » Sì . Und die Damen sind sonst nur sehr schwer zufriedenzustellen. Sie bräuchten es nur überall weiterzusagen, und unsere herzförmigen Cantucci – wir nennen sie jetzt Amorucci – könnten durchaus wettbewerbsfähig sein. Wenn wir nur jemanden hätten, der uns beim Backen helfen könnte. Und dann ist da noch Francesca. Ja, ja. Die arme kleine Francesca mit den zerlöcherten Flügeln.«
    »Das ist Erpressung!«
    Violetta gackerte wie eine alte Henne und übersetzte dann für Luciana, die noch lauter gackerte.
    »Sie sagt, willkommen in Italien!«, erklärte Violetta und schob ihren Stuhl zurück mit einem mordsmäßig lauten Scharren, während sie sich mühsam hochstemmte. »Aber das ist nicht einmal der arme Cousin zweiten Grades von einer echten Erpressung. Wie dem auch sei, vielleicht möchten Sie noch einmal eine Nacht darüber schlafen.«
    Lily war verblüfft.
    »Da gibt es nichts zu überschlafen. Ich habe ein Leben in New York, wissen Sie, ein Zuhause, einen Job, eigene Verpflichtungen. Ich kann nicht einfach alles stehen und liegen lassen und einen Cantucci -Laden in der Toskana betreiben. Das ist absurd.«
    Aber Lily dachte nicht an ihr Zuhause, ihren Job, ihre Verpflichtungen, nicht einmal an ihr gebrochenes Herz oder an den Mann, der es ihr gebrochen hatte. Vielmehr dachte sie an das Lächeln in Francescas Gesicht, als sie die Form gesehen hatte, die der Ausstecher in den Cantucci hinterlassen hatte.
    Lily hob den Kopf und fing Violettas Blick auf. Es gab viel faltige Haut in diesem uralten Gesicht, aber ein Zwinkern ist immer noch ein Zwinkern.

43
    Es war fast zwei Uhr morgens.
    Lily lag im Bett und schlief, nachdem sie eingewilligt hatte, eine weitere Nacht zu bleiben, aber immer noch entschlossen, gleich am nächsten Morgen aufzubrechen. Das verschaffte den Witwen zumindest vier Stunden mehr, um ihren restlichen Plan auszuarbeiten.
    Violetta hatte einen Stadtplan von Montevedova aus dem Fremdenverkehrsbüro an die Wand gehängt und markierte mehrere Punkte mit Stecknadeln.
    Eine kennzeichnete das Zimmer nahe der Piazza San Francesca, in dem Daniel wohnte, eine andere die Pasticceria, eine dritte den Kreisverkehr in der Nähe des Fremdenverkehrsbüros, eine vierte das Lkw-Depot, eine fünfte die Straße auf der anderen Hügelseite, die sich um die Kirche San Bagio schlängelte, und eine sechste die Kirche selbst.
    »Del Grasso, Ciacci, Ercolani und Pacini, habt ihr alles verstanden?«
    »Sì«, antworteten sie im Chor.
    »Del Grasso, du machst den Eindruck, als wärst du dir nicht ganz sicher.«
    »Ich weiß, was ich zu tun habe. Ich mache mir nur Sorgen wegen des Geruchs«, sagte sie.
    »Wenn du genug zu essen mitnimmst und eine Flasche Grappa, sollte es nicht notwendig sein, so nah heranzugehen«, sagte Violetta. »Mazzetti hat den Zeitplan ausgearbeitet. Wenn wir alle unseren Teil leisten, sollte es laufen wie am Schnürchen.«
    »Wisst ihr, manchmal wünsche ich mir, wir wären tatsächlich nur eine Stopfgruppe«, grummelte die Witwe Benedicti.
    »Hast du deinen verdammten Verstand verloren?«, sagte Fiorella. »Was ist denn am Stopfen romantisch?«
    Violetta und Luciana sahen sie an, dann wechselten sie lächelnd einen Blick. Ihre übereinstimmend schmerzenden Knochen stießen übereinstimmende Seufzer der Erleichterung aus. Sie waren müde, und sie waren alt, aber sie hatten die glückliche Gewissheit, dass, wenn sie Silvio und Salvatore ins große

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