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Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Titel: Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Kate Lynch
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Fuß vom Gaspedal.
    »Nein?«
    »Nein.«
    »Nicht einmal so kleine Autos wie meins?«
    »Nicht einmal die.«
    »Und wie komme ich dann zu meinem Hotel?«
    »Darum frage ich Sie, wo es ist. Um die Stadt herum gibt es Parkplätze. Je nachdem, wo sich Ihr Hotel befindet, kann ich Ihnen sagen, welcher davon am nächsten liegt.«
    Die Informationen über ihr Hotel waren in ihrem Gepäck im Kofferraum, und Lily hatte keine große Lust, auszusteigen und sie herauszukramen.
    »Oder vielleicht möchten Sie auch einfach mir hinterherfahren«, bot Alessandro an. »Ich kann Sie zu dem großen Parkplatz in der Nähe des Fremdenverkehrsbüros lotsen und Ihnen helfen, sich von dort aus weiterzuorientieren.«
    »Fahren Sie geradeaus«, warf Dermott wieder dazwischen, und Lily war sich sicher, es klang energischer, als wäre er erbost darüber, dass ein anderer außer ihm den Lotsen spielen wollte.
    »Nein, wirklich nicht, danke.« Sie rang sich ein weiteres Lächeln ab für Alessandro. »Sie sind sehr freundlich, aber im Ernst, ich komme zurecht. Trotzdem danke für den Tipp mit dem Fremdenverkehrsbüro. Dort werde ich als Erstes hingehen.«
    »Also gut, okay, wenn Sie sich sicher sind«, sagte Alessandro mit einem höflichen Achselzucken. »Buon giorno, Signora. Ich hoffe, Sie genießen Ihren Aufenthalt.«
    Er trat zurück und beobachtete, wie sie den Wagen vorsichtig zurück auf die schmale Straße setzte und weiterfuhr. Es kam nicht jeden Tag vor, dass er einer schönen blonden Frau begegnete auf der Straße in der Nähe seines Hauses. Tatsächlich konnte er sich nicht erinnern, dass es ihm jemals passiert war, obwohl es in Montevedova und Umgebung nicht an schönen blonden Frauen mangelte, wenn man sie suchte, nicht dass er sie suchte, jedenfalls im Allgemeinen nicht.
    Aber diese blonde Schönheit, sie war anders. Eine Amerikanerin offensichtlich, älter als die meisten Rucksacktouristen, die im Sommer in Scharen durch die Stadt bummelten. Was hatte sie hier alleine verloren – ohne Mann, ohne Kinder, ohne Freunde, die ihr Gesellschaft leisteten?
    Alessandro stieg in seinen Range Rover und bog in die ungepflasterte Strada bianca, die zu seiner Villa führte. Es hatte ihr nicht gefallen, als er sie als eine Dame in Not bezeichnet hatte, aber das bedeutete nicht, dass sie keine war. Und trotz ihrer Nervosität bewahrte sie eine Eleganz, die er sehr anziehend fand. Sie hatte einen langen Hals, war ihm aufgefallen, und ihre Schlüsselbeine endeten in zarten Wölbungen unter dem Hals und bildeten eine perfekte Mulde für einen Diamantstein, eingefasst in eine filigrane Goldkette.
    Ihr blau-weiß gestreiftes Oberteil offenbarte nicht extra viel Haut, die so viele Frauen gerne zeigten, nur das verführerische bisschen Ausschnitt und ihre schmalen Handgelenke, glatten Hände und langen Finger.
    Sie trug keinen Ehering, darauf hatte er natürlich geachtet. Aber ihm war zudem der Kummer aufgefallen, der sich hinter ihren großen blauen Augen zusammenbraute. Wenn eine Dame in Not war, dann sie, auch wenn es ihr selbst nicht bewusst war.
    Alessandro folgte normalerweise nicht dieser besonderen Fährte. Dafür war es noch zu früh. Es war sogar zu früh, um zu früh daran zu denken. Es verursachte ihm ein schlechtes Gewissen, ein bisschen jedenfalls, und meistens, wie immer, Schwermut.
    Trotzdem ging ihm die geheimnisvolle Blondine nicht mehr aus dem Kopf, während er die Türen seiner Villa aufriss, seine Lieblingsarie von Bellini auflegte und die Kanne aufsetzte für seinen Espresso am späten Vormittag.
    »Ich habe mich nicht verfahren, sondern nur eine kleine Pause eingelegt«, sagte er zu sich selbst, dann zu der Katze, dann zu seiner Haushälterin, der Witwe Benedicti, die kurz nach ihm zur Tür hereinrauschte und deren Backenhörnchenwangen noch rosiger glänzten als sonst.

8
    Daniel saß auf der Außenterrasse eines angenehm belebten Cafés an der Piazza, die direkt um die Ecke seines Hotels lag, und leerte eine Karaffe Wein, während er die vierte Zigarette in Folge rauchte.
    In Italien rauchte Daniel.
    In Italien war Daniel ein anderer Mensch.
    In Italien ging er morgens nicht joggen oder spielte Golf am Wochenende. Er wedelte den Sommelier nicht weg beim Mittagessen, er sparte nicht an Olivenöl, er verzichtete nicht auf das Dessert. In Italien tat er nichts von den Dingen, die er sonst tat. Es war wie Urlaub, aber nicht von seinem Job, denn der hatte ihn hierhergeführt. Es war, als würde er Urlaub machen von seinem üblichen

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