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Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Titel: Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Kate Lynch
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mit Alessandro zu tun. Mit dem traurigen, verführerischen Alessandro und der Art, wie er ihr das Gefühl vermittelte, dass sie etwas besaß, was er wollte, was er brauchte.
    Das Scheunentor stand offen, als sie vor der Villa hielten, und Lily konnte die Gondel darin sehen, gestrandet in der Toskana. Ihr Herz sehnte sich nach den Erinnerungen, die sie barg.
    In der Villa entschuldigte sie sich kurz, um ihren Lippenstift nachzuziehen, ihre Frisur zu überprüfen (Eugenia hatte ihre Sache übrigens gut gemacht) und ein bisschen Parfum auf ihre Handgelenke zu sprühen. Es war sehr lange her, dass sie jemanden verführt hatte, aber sie nahm an, dass die Männer sich nicht groß verändert hatten in den letzten zwanzig Jahren. Und sie hatte es so deutlich gespürt, was auch immer zwischen ihr und Alessandro war, als könnte sie es sehen. Die Chemie, die Gelegenheit, die Hitze – es stimmte alles.
    In dem Moment, in dem Lily die Küche betrat, wo Alessandro sich um den Kaffee kümmerte, erkannte sie, dass eine Verführung nicht nötig sein würde. Alessandro empfand das Gleiche wie sie, dessen war sie sich sicher. Der Ausdruck in seinen Augen, wenn er sie ansah, das leichte Prickeln in der warmen Sommerluft, der winzige Hauch von Elektrizität, die zwischen ihnen knisterte und funkte – sie und Alessandro würden so leicht aufeinanderfallen, wie sie und Daniel auseinandergefallen waren.
    Lily entspannte sich etwas. Es war alles gut.
    Alessandro ging mit den Espressotassen ins Wohnzimmer und legte Musik auf – eine Oper, die Lily bekannt vorkam, aber deren Name ihr nicht einfiel. Er öffnete die Verandatüren zum Pool und dem Tal dahinter, dann stand er einfach da mit dem Rücken zu ihr, während die zarten Leinengardinen auf beiden Seiten sanft im Wind flatterten.
    Schließlich wandte er sich um, lächelte sein trauriges Lächeln, und Lily ging einfach zu ihm, wie im Traum, ohne sich selbst davon abhalten zu können. Es schien unausweichlich.
    Ihre Arme sehnten sich danach, ihn zu halten, seinen Kummer wegzuschieben. Sie wusste, wie es sich anfühlte, wie einsam es war, wie tief das Loch im Innern werden konnte, wenn es so gründlich geleert worden war und scheinbar nichts es füllen konnte.
    Sie hob das Gesicht zu ihm hoch und küsste ihn, schmeckte das Salz auf seinen Lippen, spürte den Schauer, der seinen Körper bei ihrer Berührung durchrieselte.
    Falls er überrascht war von ihrer Kühnheit, war ihm davon nichts anzumerken. Er ließ sich tief in den Kuss hineinfallen, und Lily fiel mit ihm.
    Er zog sie enger an sich heran, eine Hand an ihrem Hinterkopf, die andere auf ihrer Hüfte, und küsste ihren Hals, ihr Ohr, ihr Schlüsselbein, das er bereits bei ihrer ersten Begegnung bewundert hatte.
    Lily warf den Kopf in den Nacken und spürte, dass etwas von dem Schmerz aus ihm herausschmolz, und als sie ihn vor Ekstase leise stöhnen hörte, drückte sie sich enger an ihn, ihre Hüften gegen seine, und eine unersättliche Gier fraß sich brennend den Weg hoch von ihren Zehenspitzen durch ihren Körper bis zu ihren Lippen.
    Als diese wieder Alessandros Lippen fanden, wartend, sich nach mehr sehnend, schmeckte Lily erneut Salz, aber dieses Mal war es anders. Diese Tränen, wurde ihr bewusst, waren ihre eigenen.

39
    Im Hauptquartier der Liga war es noch nie so still gewesen.
    Violetta zwinkerte und wartete, dass jemand etwas sagte. Niemand tat das. Obwohl die Witwe Ciacci den Lufterfrischer zurück auf den Kaminsims stellte.
    »Ich dachte … die ganze Zeit … das ist nur …« Violetta begann direkt vor den Augen der anderen zu altern, ihr Gesicht fiel zusammen, ihre Schultern sanken herab, ihre Begeisterung löste sich in der dünnen, stillen Luft auf. »Liebe«, flüsterte sie. »Ich dachte, ich kenne mich damit aus. Luciana war sich so sicher. Wie kann das sein?«
    Es war Fiorella, die ihr sofort zur Hilfe kam. »Oh, um der heiligen Ana di Chisa willen«, sagte sie und verdrehte wie üblich die Augen. »Was spielt das denn für eine Rolle?«
    »Was das für eine Rolle spielt?«, zischte die Witwe Mazzetti. »Violetta ist unsere geistige Führerin! Wir haben ihr vertraut. Wir sind ihr gefolgt!«
    »Aber macht ihr das alles nicht aus dem Grund, um gebrochene Herzen zu flicken?«, konterte Fiorella. »Ich kann beim besten Willen nicht begreifen, warum das Wie für euch so wichtig ist. Es ist super, dass ihr Zeichen seht, die euch zu den Menschen führen, die am meisten eure Hilfe brauchen, aber im Grunde braucht ihr

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