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Cantz schoen clever

Cantz schoen clever

Titel: Cantz schoen clever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Cantz
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Sitzheizung, die Massage-Einheit, die Fensterheber, das elektrisch verstellbare Sonnenrollo und das Radio sowie jede Menge Schiebeschalter: Klima an/Klima aus, Licht an/Licht aus, Tür auf/Tür zu. Vermutlich gibt es sogar einen für Einatmen/Ausatmen. Meine Lieblingsfunktion aber ist der elektrisch in der Höhe, Tiefe und Neigung verstellbareRücksitz: So viel hin- und hergerutscht bin ich in einem Auto zuletzt 1977, als ich mal ganz dringend aufs Klo musste, die nächste Raststätte aber noch 35 Kilometer entfernt war.
    Was die Ausstattung meines eigenen Autos betrifft, bin ich als Sohn eines Schwaben recht bescheiden. Ein CD -Player, ein Becherhalter, ein Duftbäumchen am Spiegel – viel mehr brauche ich nicht, um glücklich zu sein. Ich gebe zu, dass ich viele Ausstattungsmerkmale für wenig sinnvoll halte. Dem Autofahrer wird immer mehr abgenommen und immer weniger zugetraut, beinahe fürchtet man, dass der Fahrer bald überflüssig wird. Und ich fahre doch ganz gerne noch selbst. Immerhin bin ich im Vollbesitz einer gültigen Fahrerlaubnis und mehrerer für das selbständige Steuern eines Kraftfahrzeugs relevanter Sinne. Wozu also Navigationsgerät, Bremsassistent, Einparkhilfe, Reifendrucksensor, Stau-Warner, Spurassistent und automatischer Abstandhalter? Das Einzige, was der Autofahrer bei so einer Ausstattung noch selbst machen muss, ist dem Drängler im Rückspiegel den Stinkefinger zu zeigen.
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    GUT ZU WISSEN
    Beleidigungen am Steuer können teuer werden: Der klassische Stinkefinger kostet zwischen € 600 und € 4000 Strafe, und auch Tiernamen wie »alte Sau« oder »blöder Esel« sind mit Strafen von bis zu € 2500 kein Schnäppchen. Zu den wenigen Menschen, die man ungestraft mit Tiernamen anreden darf, zählen die Politiker Hans-Jochen Vogel und Burkhard Hirsch sowie TV -Pfarrer Fliege und Promi-Wirt Michael Käfer.
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    Am kuriosesten finde ich den Regensensor: Wenn es regnet, geht automatisch der Scheibenwischer an. Hallo? Wofür? Es kann sicherlich hilfreich sein, wenn bei der Einfahrt in einen Tunnel das Abblendlicht automatisch angeht. Denn das kann man schon mal vergessen. Wenn ich allerdings nicht mehr mitbekomme, dass ich durch eine Gewitterfront fahre, dann sollte man mich sofort mit Gewalt aus dem Wagen zerren, mir für immer den Lappen wegnehmen und mich ins Heim rollen. Gern auch automatisch!
    Sonderausstattungen sind nicht nur eine Frage des Geschmacks, sie sind auch eine Frage des Geldbeutels: Eine fabrikneue Reliefmatte für den Fußraum eines deutschen Kleinwagens für 26 Euro wird sich mancher noch leisten können. Und auch der iPod-Anschluss für 150 Euro im japanischen Mittelklassewagen gilt unter Freunden der Komfortausstattung als echtes Schnäppchen. Aber spätestens ab dem Panoramaglashubschiebedach für eine französische Limousine (900 Euro, dafür bekommt man aber auch ein Extra mit 26 Buchstaben) kommt der ein oder andere Sparfuchs ins Grübeln. Jenseits von Gut und Böse befindet sich die teuerste Sonderausstattung eines Serienfahrzeugs: Die Firma Maybach verlangt für die Ruhe-Version des vielfach verstellbaren Beifahrersitzes im Maybach 57 satte 29 750 Euro Aufpreis. So steht es im Katalog. Aber ich bin sicher, an dem Preis kann man noch was machen. Zum Beispiel kommt noch die Mehrwertsteuer drauf.
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    WIE GEIL IST DAS DENN?
    Extras in Autos von Prominenten:
    Ex-Nationalkicker Torsten Frings ließ sich in die Ledersitze seines Wiesmann Roadster MF 3 die römische Zahl XXII (22) sticken. Frings und eine seiner beiden Töchter haben an einem 22. Geburtstag. Außerdem spielte er damals bei Werder Bremen mit der Rückennummer 22.
    Bei Lothar Matthäus stände dort logischerweise ein X, also die römische 10. Denn die 10 war seine Rückennummer. Außerdem unterschreibt Lothar mit »X« seine Eheverträge.
    Hobby-Jäger Erich Honecker ließ 1985 vom Berliner Karosserie-Spezialisten Friedrich Rometsch einen lindgrünen Range Rover zum Jagdfahrzeug umrüsten. Der Preis: stolze 330 627 Mark 80. Dafür hätte er 30 Trabis bekommen. Theoretisch. Denn bei den üblichen 13 Jahren Wartezeit wären die Trabis erst 1998 ausgeliefert worden. Da war Erich schon vier Jahre tot.
    Das Dach eines 600er Pullmann-Landaulets von Mercedes-Benz wiederum wurde um sieben Zentimeter erhöht, um ausreichende Kopffreiheit für Papst Paul VI. zu gewährleisten. Zu wenig – der Heilige Vater musste trotzdem während der Fahrt die Tiara abnehmen.
    Altkanzler Helmut Kohl benötigte aufgrund

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