Cantz schoen clever
seiner Körperfülle in seiner gepanzerten Mercedes-S-Klasse, Modellreihe W 140, einen extra für ihn verlängertenSicherheitsgurt. Dafür konnte er auf den Airbag verzichten, denn den hatte er ja bereits unterm Hemd.
Beatles-Sänger John Lennon gönnte sich 1965 einen Rolls-Royce Phantom V. Der Sänger ließ den über sechs Meter langen und knapp drei Tonnen schweren Wagen mit allerlei Extras ausstatten, wie etwa einem Kühlschrank, einer zum Doppelbett umklappbaren Rückbank und einem Radio-Telefon. Wer‘s nicht glaubt, kann ja anrufen. Lennons originale Autotelefon-Nummer lautet 939 273 343 466 76.
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Für jeden, der sich kostspielige Extras nicht leisten kann oder will, gibt es eine günstige Alternative, seinem Auto einen individuellen Touch zu geben: Ich spreche vom Wunschkennzeichen. Für lächerliche 12 Euro 80 (10,20 Gebühren plus 2,60 für die Reservierung) kann jeder aus seinem Auto ein unverwechselbares Gefährt machen. Angeblich entscheiden sich 80 Prozent aller Deutschen für ein Wunschkennzeichen. Was für die Straßenverkehrsbehörde ein lukratives Geschäft sein dürfte: Allein 2010 wurden zum Beispiel 2,92 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen. Bei 80 Prozent Quote macht das 2,336 Millionen Wunschkennzeichen, und die bringen immerhin 29,9 Millionen Euro. Mehr Geld schafft auch die fleißigste Politesse Kölns nicht ran.
Besonders oft werden bei Wunschkennzeichen die eigenen Initialen gewählt. Dabei muss man allerdings aufpassen, in welchem Verwaltungsbezirk das Fahrzeug zugelassen wird. Heißt der Fahrer zum Beispiel Michael Müller und wohnt in Duisburg, steht auf seinem Autokennzeichendemnach wenig schmeichelhaft: » DU - MM «. Nicht viel besser hätten es Tanja Zimmermann aus Koblenz (» KO - TZ «) und Anna Uhrmeister aus Stuttgart (» S - AU «) getroffen. Selbst Prominente müssen höllisch aufpassen. So darf Ottfried Fischer nie nach Dortmund ziehen (» DO - OF «), Calvin Klein sollte nicht mal mit dem Gedanken spielen, sein Domizil in Karlsruhe aufzuschlagen (» KA - CK «), und Paul Panzer ist in der Kölner Südstadt garantiert besser aufgehoben als in Dessau (» DE - PP «).
Auch sehr beliebt auf Wunschkennzeichen sind die eigenen Geburtsdaten, gerade bei Frauen. Denn Wunschkennzeichen bieten die einmalige Gelegenheit, sich auf einem offiziellen Dokument jünger zu machen, als man ist – und es ist noch nicht einmal Urkundenfälschung!
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WIE GEIL IST DAS DENN?
Auf dem berühmten Cover des Beatles-Albums Abbey Road von 1969 (auf dem die vier Beatles über den Zebrastreifen gehen) ist ein VW Käfer zu sehen, dessen Nummernschild eine wichtige Rolle in einer Verschwörungstheorie namens »Paul is dead« spielt. Die Anhänger dieser Theorie gehen davon aus, dass Paul McCartney zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht mehr unter den Lebenden weilte. Das Abbey Road -Cover soll versteckte Hinweise auf diesen Umstand geben, einer davon: Paul ist der Einzige mit nackten Füßen. So wird das Käfer-Nummernschild » LMW 28 IF « folgendermaßen entziffert: » LMW « steht für »Linda McCartney Weeps« (»Linda McCartney weint«) oder »Linda McCartney Widow« (»Linda McCartney: Witwe«). Und »28 IF « bedeutet, dass McCartney 28 Jahre alt wäre, falls (»if«)er noch leben würde. Die Theorie ist hübsch, hat allerdings drei Haken:
Haken 1: Damals bestand in Großbritannien die Zeichenkombination auf Nummernschildern üblicherweise aus drei Buchstaben, drei Zahlen und einem weiteren abschließenden Buchstaben. Richtig gelesen lautet die Beschriftung des Nummernschilds also nicht » LMW 28 IF «, sondern » LMW 281 F «.
Haken 2: Paul McCartney wurde am 18. Juni 1942 geboren. Er war zum Zeitpunkt der Platten-Veröffentlichung (26. September 1969) also nicht 28, sondern erst 27 Jahre alt.
Haken 3: Paul McCartney trat viele Jahre nach Abbey Road , nämlich 1987, 1993, 1999 und 2001, bei Wetten dass …? auf. Und da wirkte er quicklebendig – nicht nur für ZDF -Verhältnisse.
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Als Carl Benz 1886 seinen ersten Patent-Wagen zum Laufen brachte, dachte er sicher im Traum nicht daran, dass über 100 Jahre später allein in Deutschland 42 Millionen Autos unterwegs sein würden. Was die Zahl weltweit betrifft, variieren die Schätzungen zwischen 600 und 900 Millionen Fahrzeugen. Egal, wie viele es wirklich sind, es werden täglich mehr. Allein 2010 wurden in den USA 5,6 Millionen Neuzulassungen gezählt, Japan brachte 4,2 Millionen Neuwagen auf seine Straßen, und in Russland
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