Cantz schoen clever
Abi-Ball schieben könnte. Und die Dinger sind richtig teuer. Für einen Kinderwagen kann man ohne Probleme 1000 Euro ausgeben. Wahnsinn! Für 1000 Euro bekam man vor zwanzig Jahren noch vier gebrauchte 81er Ford Escorts.
Aber selbst, wenn man einen preiswerten Kinderwagen mit weniger Volumen sein Eigen nennt: Kindergepäck braucht Platz. Da wir »nur« einen Kombi haben, müssen wir also gut planen, um Kinderwagen, Windelvorrat, Reisebettchen, Spielzeug, Laufstall, Mobile und Baby-Badewanne zu verstauen. Es ist mühsam, aber es geht. Man muss sich halt viel Zeit nehmen. Im Grunde ist es ähnlich wie beim Beladen der Spülmaschine – das will ja auch genau geplant sein. Sonst ist der Wagen irgendwann voll, und der einzige noch freie Platz für Papa ist die Skibox auf dem Dach. Es gibt übrigens ein Computer-Lernprogramm, mit dem man das perfekte Beladen eines Familienautos üben kann. Das Programm heißt Tetris .
Aber egal, wie schlau man packt, das Auto ist letztendlich immer proppenvoll. Dabei ist es vollkommen egal, wie lang man verreist.
»Oh, vollgepackt bis unters Dach und auch noch was auf dem Gepäckträger – wandert ihr aus?«
»Nö, wir fahren mit dem Kleinen zum Nachmittagskaffee zu Oma!«
Eine Familienkutsche ist eben kein Sportwagen. Obwohl die modernen Kindersitze heutzutage alle serienmäßig mit sportlichen Hosenträgergurten ausgestattet sind, ist ein cooler Kick-Start an der Ampel quasi unmöglich. Und wenn etwas quietscht, dann sind es auch nicht die Reifen, sondern Mama, die sich aus Versehen auf die Gummiente ihres Sohnes gesetzt hat. Aber ich habe eh immer zu den eher defensiven Fahrern gehört. Andere Autofahrer geben Gas, sobald die Ampel auf Grün springt. Ich vergewissere mich erst mal, ob die Ampel der anderen Verkehrsteilnehmer nicht vielleicht noch grüner ist als meine. Bei mir geht Sicherheit immer vor. Und seit ich Vater bin, fahre ich sogar noch vorsichtiger. Vor allem, wenn der Kleine mit an Bord ist. Man ist ja verantwortlich für das Kind, und außerdem will ich ein gutes Vorbild sein. Auf jeden Fall ein besseres als die junge Mutter, die letztens neben mir an der Ampel stand: Sie saß in ihrem Faradayschen Käfig und rauchte bei geschlossenen Fenstern eine filterlose Zigarette, während ihr Kleines im Kindersitz auf der Rückbank einen Hustenanfall bekam. So ähnlich wird damals auch AmyWinehouse zum Kindergarten gebracht worden sein. Allerdings hatte da das Kind die Kippe im Mund.
Mein Sohn braucht sich jedenfalls keine Sorgen zu machen, dass ich ihn unnötig gefährde. Ich halte mich pedantisch an Geschwindigkeitsbeschränkungen, ich fahre nur noch stocknüchtern, ich telefoniere nicht mehr am Steuer, ich fluche nicht mehr, und ich halte mich an Überholverbote. Das Schöne daran: Ich spare so jede Menge Geld. Ein Beispiel: Wenn ich in Deutschland betrunken und telefonierend mit 50 km/h zu schnell über eine rote Ampel fahre, dann kostet mich das 1100 Euro – mehr als ein Kinderwagen! Und im Ausland kann es schnell noch kostspieliger werden.
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GUT ZU WISSEN
Der große Bußgeld-Vergleich
Alkohol am Steuer:
Serbien – € 45
Malta – € 465
Deutschland – € 500
Estland – € 1150
Dänemark – 1 Monatsverdienst
Sonderfall Malta: Taxifahrer dürfen selbst dann noch fahren, wenn sie bis zu vier Malteser intus haben – drei hinten und einen auf dem Beifahrersitz.
50 km/h zu schnell:
Mazedonien – € 45
Türkei – € 60
Deutschland – € 240
Norwegen – € 1500
Österreich – € 2180
Sonderfall Türkei: Raser müssen zwar € 60 Strafe zahlen, bekommen aber gleichzeitig € 60 Belohnung – weil es so schwierig ist, in der Türkei überhaupt einen Straßenabschnitt ohne Schlaglöcher zu finden, auf dem man so schnell fahren kann!
Bei Rot über die Ampel fahren :
Bulgarien – € 30
Italien – € 160 (nachts 30 % mehr)
Deutschland – € 320
Ungarn – € 370
Finnland – 10 Tagessätze
Sonderfall Italien: Der einzige Rotlichtverstoß, der nicht geahndet wird, ist, wenn Silvio Berlusconi den Puff verlässt, ohne zu bezahlen.
Handy am Steuer :
Schweden – kein Verbot
Deutschland – € 40
Griechenland – € 100
Niederlande – € 180
Spanien – € 200
Sonderfall Schweden: Vorsicht! Auch hier kann das Telefonieren im Auto teuer werden – nämlich dann, wenn man stundenlang mit einer Telefonsexhotline telefoniert.
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Ich habe das mal durchgerechnet. Wenn Sie als Verkehrs-Rowdy richtig Kohle verprassen wollen,
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