Captain Perrys Planet
ein Bazillus, Jim, sondern ein Virus. Und wir wissen nicht einmal sicher, ob es so ist. Aber diese Erklärung würde besser passen als alles andere. Doch wie ich schon sagte, wir haben noch keine konkreten Beweise.«
»Stimmt. Dr. Davis hat ja von einem psychoaktiven Virus gesprochen. Was hat es damit auf sich?« Kirk blickte Kelly an.
»Nun, ein psychoaktiver Virus ist ein Virus, der zu psychischen Veränderungen führen kann«, antwortete die Virologin.
»Und wie funktioniert das?«
»Es ist bisher nur eine Annahme«, antwortete nun McCoy, »aber wenn es sich in unserem Fall um einen Virus handelt, ist er vermutlich inaktiv, bis irgend etwas ihn auslöst. In diesem Fall kann es die Reaktion zu einer Veränderung der chemischen Vorgänge im Körper sein. Wenn er diese Veränderung registriert, wird er aktiv und schaltet den Körper ab. Glücklicherweise nur zeitweilig.«
»Ich habe etwas Ähnliches nach dem Einsatz von Gas erlebt. Eine Katze, die eine Maus jagt, ergreift plötzlich vor ihr die Flucht, wenn sie dieses Gas eingeatmet hat.«
»Wir dachten ursprünglich an so etwas in der Atmosphäre des Planeten«, gestand McCoy. »Aber als sich diese seltsame Seuche im Schiff ausbreitete, schlossen wir es aus. Gas würde nicht auf diese Weise wirken, ein Virus dagegen sehr wohl.«
»Was immer es auch ist, es ist ungemein anpassungsfähig«, sagte Kelly. »Bis jetzt haben wir es noch bei keinem Test geortet.«
»Aber wenn es da ist, werden wir es auch finden!« versprach McCoy. »Ich möchte ein paar Kulturen ansetzen und spezialisiertere Tests vornehmen, doch zuvor brauche ich etwas Handfesteres.«
»Was meinst du damit?«
»Nun, ich würde gern ein paar Tests mit den Einheimischen vornehmen. Das gäbe uns vielleicht einen Hinweis, wo wir anfangen sollten.«
»Ich bin sicher, daß sich das machen läßt. Ich hätte ihnen selbst ein paar Fragen zu stellen«, sagte Kirk grimmig. »Wie lange brauchst du, bis du deine nötige Ausrüstung beisammen hast, Pille?«
»Wir brauchen nicht viel, und wir haben bereits alles beisammen.«
»Dann brechen wir gleich auf.«
Bei all der Aufregung hatte Kelly vergessen, Kirk von dem Vorfall im Park zu berichten. Es erschien ihr auch nicht so wichtig wie ihre gegenwärtige Arbeit. Es konnte warten.
Auf dem Planeten angekommen, teilten sie sich in zwei Gruppen. McCoy und Kelly Davis suchten nach geeigneten Versuchspersonen, und Kirk eilte mit Spock zum Rathaus.
Das Gebäude schien verlassen zu sein, nur Jon befand sich im Ratssaal. Er begrüßte die Besucher herzlich. Kirk war jedoch nicht in der Stimmung für seichte Gespräche.
»Ich möchte Wayne Perry sprechen«, sagte er.
»Unmöglich«, entgegnete Jon. »Völlig unmöglich zu diesem Zeitpunkt. Er ist ein vielbeschäftigter Mann und hat gegenwärtig etwas anderes zu tun.«
»Es ist mir egal, wie beschäftigt er ist. Ich muß mit ihm sprechen!«
Jon zuckte die Schultern. »Ich weiß zwar nicht, ob es etwas nützen wird. Ich werde jedenfalls Ihren Wunsch weiterleiten.«
Er hob ein Stück der Tischplatte vor sich hoch. Ein kleiner Schirm und eine Tastatur kamen zum Vorschein. Offensichtlich war es ein Computeranschluß. Spock blickte Kirk fragend an, als Jon etwas eingab.
»Er wird gleich kommen«, sagte Jon und schloß die Tischplatte wieder. »Machen Sie es sich doch inzwischen bequem.«
»Ich will es mir nicht bequem machen!« schnaubte Kirk. »Ich will wissen, was auf diesem verrückten Planeten vor sich geht!«
»Oh!« sagte Jon mit schwachem Lächeln. »Was veranlaßt Sie zu der Behauptung, dies sei ein ›verrückter Planet‹? Wir, die wir hier leben, sind der Meinung, daß er ein sehr angenehmer und friedlicher Ort ist.«
»Meine Männer fallen wie Fliegen um!« beschwerte sich Kirk.
»Wären sie nicht gewalttätig, würde das nicht passieren«, versicherte ihm Jon. »Wir auf Perry haben gelernt, unsere Neigung zur Gewalttätigkeit zu besiegen und leben in Frieden.«
»Es fällt mir schwer, wenn nicht unmöglich, das zu glauben«, brummte Kirk. »Ich sehe nur Ihre lächelnden Gesichter, während meine Männer ringsum zusammenbrechen.«
»Wir sind ein sehr friedliches Volk. Bald werden auch Sie wie wir sein, und dann werden Sie es verstehen.«
»Wir wollen nicht wie Sie sein. Wir dürfen nicht wie Sie sein. Ich bin nicht einmal überzeugt, daß Ihre Lebensweise selbst in einer so geschlossenen Gesellschaft wie hier auf Perry angebracht ist. Für uns wäre sie katastrophal.«
»O wirklich,
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