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Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung

Titel: Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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sich Carl ein, aber er machte in Assads aggressivem Tonfall weiter. »Wissen Sie, wo Louis Petterson ist, Curt Wad?«
    »Wer?«
    »Ach, lassen Sie die Scherze. Als ob Sie Ihre eigenen Mitarbeiter bei Benefice nicht kennen würden.«
    »Was ist Benefice?«
    »Dann erklären Sie mir stattdessen, warum Louis Petterson Sie angerufen hat, unmittelbar nachdem wir ihm im Café in Holbæk ein paar Fragen zu Ihnen gestellt haben?«
    Da verflüchtigte sich ein Hauch des Lächelns. Carl bemerkte, dass auch Assad das mitbekommen hatte. Kaum führten sie etwas Konkretes an, was sich mit Curt Wad persönlich verbinden ließ, schon reagierte er. Touché.
    »Und warum hat Herbert Sønderskov Sie neulich angerufen? Meinen Informationen zufolge war das unmittelbar, nachdem wir bei ihm und Mie Nørvig zu Hause in Halsskov waren. Möchten Sie das kommentieren?«
    »Nein.« Curt Wad legte die Arme schwer auf die Lehnen und ließ sie dort liegen. Ein Signal, dass er dichtgemacht hatte.
    »Der Geheime Kampf!«, griff Carl da an. »Ein interessantes Phänomen, über das die dänische Öffentlichkeit schon sehr bald mehr erfahren wird. Was haben Sie dazu zu sagen? Immerhin sind Sie doch der Gründer, nicht wahr?«
    Keine Antwort. Aber der Griff um die Armlehnen verstärkte sich minimal.
    »Sind Sie willens, Ihren Anteil am Verschwinden Philip Nørvigs einzuräumen? Denn dann könnte es doch sein, dass wir uns darauf konzentrieren, anstatt uns auf Ihre Partei und Ihren seltsamen Geheimbund zu stürzen.«
    Wads Reaktion würde der springende Punkt sein, das war Carl bewusst. Egal, wie unbedeutend die Reaktion sein mochte, ihre weitere Strategie diesem versteinerten Menschen gegenüber würde sich daran orientieren können, das sagte ihm seine Erfahrung. Würde Wad die Gelegenheit ergreifen, sich selbst ausliefern und damit die Partei schonen? Oder würde er lieber die eigene Haut retten? Carl tippte auf Letzteres.
    Aber Wad reagierte gar nicht, und das war verwirrend.
    Carl sah zu Assad hinüber. War ihm das auch aufgefallen? Dass der Nørvig-Fall aus Wads Sicht keinen Ausweg darstellte aus dem Ungemach, in das er mit dem Geheimen Kampf hineingeraten würde? Dass er diese kleine Geschichte nicht aufgriff, um die größere zu retten? Richtig professionelle Kriminelle würden bei dem Deal keine Sekunde zögern, aber Wad dealte nicht. Also hatte er ja vielleicht doch nichts mit den Vermisstenfällen zu tun. Ausschließen ließ sich das nicht. Oder war er einfach ein ausgebuffter Schauspieler?
    Im Augenblick kamen sie so jedenfalls nicht weiter.
    »Caspersen arbeitet noch immer für Sie, nicht wahr? Wie schon damals, als Lønberg und Sie und etliche andere Ihrer Gesinnungsgenossen das Leben unschuldiger Menschen ruinierten?«
    Wad reagierte auch auf diese Frage nicht, aber Assad ging hoch wie eine Rakete.
    »Sagen Sie mal, was ist eigentlich mit den dänischen Männern los? Die machen alle schlapp, was? Das Bevölkerungswachstum hier muss Typen wie Sie doch auf die Palme bringen, oder? Mickrige 0,3 % oder so. In Syrien haben wir ein Vielfaches davon, andere südliche Länder wollen wir mal gar nicht erwähnen. Da muss man kein großer Rechenkünstler sein, um sich die Entwicklung auszumalen, was?«
    Diese Bemerkung schien den Alten mehr aufzubringen als alles vorher Gesagte zusammen. Von diesem aufdringlichen Araber in dieser Weise provoziert zu werden, ging ihm gehörig gegen den Strich, das war nicht zu übersehen.
    »Wie heißt Ihr Chauffeur, dieser hellblonde Kerl, der bei mir zu Hause die Gasflasche abgestellt hat?«, fuhr Carl mit seinem Fragenbombardement fort. »Und: Erinnern Sie sich an Nete Hermansen?«
    Wad straffte die Schultern. »Ich muss Sie bitten, jetzt zu gehen.« Nun war er wieder formell. »Meine Frau liegt im Sterben, und ich möchte, dass Sie unsere letzten gemeinsamen Stunden respektieren.«
    »So wie Sie Nete Hermansen respektiert haben, als Sie sie auf die Insel abtransportieren ließen? So wie Sie die Frauen respektiert haben, die nicht Ihren kranken Vorstellungen entsprachen und deren Kinder Sie ermordeten, ehe sie geboren waren?«, fragte Carl und lächelte nun ebenso spöttisch wie Curt Wad zuvor.
    »Hören Sie doch auf, die beiden Sachen zu vergleichen.« Wad stand auf. »Ach, was bin ich diese Heuchelei leid.« Er beugte sich zu Assad vor. »Du hast wohl auch die Absicht, solche dummen schwarzen Kinder zu zeugen, wie? Und dann willst du, dass sie Dänen werden, du hässliches Männlein.«
    »Na, nun kommt er«,

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