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Carlottas Kerker

Carlottas Kerker

Titel: Carlottas Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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setzte sich neben sie. »Und keine Dummheiten!«, schärfte er ihr ein.
    Dazu wäre sie nicht im Stande gewesen.
    Die Crane war vorn eingestiegen. Sie fuhr. Bevor sie den Van allerdings startete, drehte sie noch den Kopf und grinste ihre Gefangene an.
    »Man darf im Leben ruhig neugierig sein. Nimmt es aber überhand, kann das tödlich sein.«
    Jetzt wusste Purdy Prentiss, was ihr bevorstand...
    ***
    Unser neuer Freund hatte schon Recht gehabt. Der Weg nach unten war wirklich nicht so leicht zurückzulegen. Er war gespickt mit Fallen und rutschigen Stellen auf einem nassen Gras. Das wäre allerdings nicht so tragisch gewesen, wenn wir normal hätten sehen können. Leider ließ das der verdammte Nebel nicht zu. Er hatte sich regelrecht gegen uns verschworen, und so konnten wir froh sein, einen Führer bei uns zu haben, der uns vor besonders rutschigen Stellen warnte.
    Rechts von uns rauschte das Meer heran. Erst später, als das Gelände nicht mehr so steil war und flacher auslief, ging es besser. Wir liefen jetzt parallel zum Wasser, und ich hielt bereits Ausschau nach dem Haus, das über uns auf der linken Seite erscheinen musste.
    Es war noch nicht zu sehen. Das konnte auch am Nebel liegen, der sich über dem Wasser noch dichter zeigte als an Land.
    Einen Sandstrand, an dem man sich hätte hinlegen können, gab es hier nicht. Wir schritten weiterhin über den recht weichen Boden, der mit dürrem Gras und Steinen bedeckt war. Manchmal bekamen wir einige Gischttropfen mit, ansonsten aber kamen wir gut voran.
    Nebel, Dunkelheit und Wasser!
    Diese drei Dinge blieben auch in den nächsten Minuten unsere Begleiter. Aber niemand kam uns entgegen, der unseren Gang mit Gewalt hätte stoppen wollen. Durch den Nebel war uns auch die Sicht in die Höhe verwehrt, und auch das Rauschen des nahen Wassers hörte sich viel gedämpfter an.
    Keiner sprach. Jeder hing seinen Gedanken nach. In mir machten sich Vorwürfe breit, dass ich Purdy Prentiss allein hatte gehen lassen. Auf der anderen Seite war sie eine Frau, die sich ihrer Haut zu wehren wusste, das hatte sie mehr als einmal bewiesen. Trotzdem, die Sorgen wollten nicht weichen.
    Vor mir bewegte sich Suko’s Rücken im Rhythmus seiner Schritte. Die Führung hatte Ed Baring übernommen, und der wandte sich plötzlich nach links. Wir gingen noch drei Schritte und blieben stehen, weil auch Baring gestoppt hatte.
    Er sagte nur einen Satz. »Wir sind so gut wie da!«
    »Wo denn?«, rutschte es mir heraus.
    »Vor und über uns.«
    Wir hoben die Köpfe, aber der graue Dunst nahm uns die Sicht. Erst bei genauem Hinsehen erkannten wir einen höher liegenden Schatten. Das musste das Haus der Cranes sein.
    »Sehr gut«, sagte ich. »Jetzt müssen wir nur die Höhle finden. Lohnt es, wenn ich eine Lampe einschalte?«
    »Nein, den Weg finde ich allein. Bleiben Sie nur hinter mir. Dann ist alles okay«
    Das taten wir gern, und wir sahen, dass unser Führer jetzt gebückt ging, weil er einem zähen Gestrüpp ausweichen wollte, das hier an verschiedenen Stellen wuchs.
    Wir mussten wieder einen leichten Anstieg hinter uns bringen, bis der steile Hang vor uns erschien. Von oben herab senkte er sich wie ein langer Vorhang.
    Ed Baring drehte sich um. Dabei nickte er uns zu. »Wir sind jetzt fast angekommen.«
    »Und das Haus liegt über uns?«
    »Genau. Am Ende des Steilhangs.«
    »Dann zeigen Sie uns die Höhle.«
    Er grinste mich an. »Keine Sorge, Mr. Sinclair, Sie werden alles so sehen, wie ich es Ihnen beschrieben habe.«
    Der Rest des Weges war ein Kinderspiel. Aber wir hätten den Eingang allein wohl nicht gefunden, denn vor ihm wuchs das Gestrüpp so dicht, dass er kaum zu sehen war. Wir traten das Gesträuch nieder, was knackende Geräusche verursachte, die der Nebel allerdings sehr schnell verschluckte.
    »Bücken!«, rief Ed Baring leise.
    Das taten wir. Etwas Dunkles, Unheimliches erwartete uns. Ein großes Loch, das kantige Innenränder aufwies. Als wir es passiert hatten, konnten wir uns wieder aufrichten, standen aber in einer dichten Dunkelheit zusammen.
    Nur dort, wo sich der Eingang befand, malte sich ein entsprechend grauer Flecken ab. Ed Baring wollte schon von den Lampen sprechen, da hatte Suko seine Leuchte bereits hervorgeholt und eingeschaltet. Er ließ den kalten Strahl zuerst wandern und gab so dem Gestein an den Wänden einen wertvollen Glanz.
    »Sie müssen nach oben leuchten.«
    Suko tat es.
    Das Licht verlor sich in einer Öffnung, hinter der ein in die Höhe

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