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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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stieß einen Freudenschrei
aus, packte sie um die Taille und schwang sie begeistert herum. Dann gab er ihr
einen schallenden Kuß auf die Stirn.
    Verblüfft
schaute sie zu ihm auf. »Macht es dir nichts aus?«
    Guthrie
lachte. »Natürlich, Darling. Aber das Ironische der Situation ist, daß auch ich
jemanden kennengelernt habe. Sie heißt Caroline Chalmers und ist ein magerer
kleiner Wildfang von Schulmeisterin mit dem Temperament eines Kampfhahns.«
    Adabelle
lachte und weinte gleichzeitig. »Gutbrie, das ist ja wunderbar!« sagte sie,
umarmte ihn und küßte ihn auf die Wange. »Ich wünsche dir, daß du glücklich
wirst.«
    »Ich dir
auch«, erwiderte er, und seine Stimme klang fast schroff vor Zärtlichkeit.
Obwohl ihm in diesem Augenblick klar geworden war, daß er Adabelle nie geliebt
hatte, wußte er dennoch, daß sie eine ideale Ehefrau abgegeben hätte. Mit ihr
wären friedliche Tage auf ihn zugekommen, angenehme Nächte und ein Haus voller
rosiger, sanftmütiger Kinder.
    Sie hielt
lange seine Hände umfangen, während sie sich mit Blicken voneinander
verabschiedeten; dann wandte Guthrie sich ab und kehrte zu der Frau zurück, die
ihm mit Sicherheit mehr Probleme als Ruhe bescheren würde.
    Unruhig stand Caroline am Fenster und
schaute hinaus. Ihr Körper bebte noch von Guthries Liebkosungen, war bereit wie
ein Instrument, das gestimmt, aber noch nicht gespielt worden war. Sie hatte
ein Bad genommen und ihr einziges Kleid angezogen. Ihr Haar war geflochten und
am Hinterkopf zu einem Knoten aufgesteckt, und mehrmals kniff sie sich in die
Wangen, um ihnen Farbe zu verleihen.
    Als es
klopfte, drehte sie sich um und sagte scheu: »Herein.«
    Guthrie
trat ein und lächelte sie an, trotz der Müdigkeit, die sich auf seinem Gesicht
abzeichnete. »Du siehst wunderbar aus, Wildkatze, aber für eine Hochzeit
brauchst du doch etwas anderes als das.«
    Caroline
legte beide Hände an ihre heißen Wangen. Für einen schrecklichen Augenblick
glaubte sie, er wolle ihr damit sagen, daß er Adabelle heiraten würde und sie,
Caroline, als Trauzeugin haben wollte. »Was?«
    »Ich
möchte, daß du etwas ... Fließendes trägst«, meinte er stirnrunzelnd. »Etwas
Weißes.«
    »Manche
Leute würden sagen, ich hätte kein Recht auf Weiß.«
    »Was die
Leute sagen, ist mir gleichgültig.«
    »Aber wir
wissen doch gar nicht mit Sicherheit, daß ich ... daß ich schwanger bin. Und
im übrigen habe ich dir schon einmal gesagt, daß ich keinen Mann heirate, der
mich nicht liebt.«
    Guthrie
seufzte. »Du bist schwanger«, erklärte er mit Überzeugung. »Und wenn ich
bereit bin, eine Frau zu heiraten, die mich nicht liebt, warum kannst du mir
dann nicht auch den Gefallen tun?«
    Von dieser
Seite hatte Caroline die Angelegenheit noch nie betrachtet. Aber solange
Guthrie nicht bereit war, ihr seine Gefühle einzugestehen, brauchte er auch
ihre nicht zu kennen. »Mit der Zeit wirst du mich vielleicht lieben lernen ...«
erwiderte sie unsicher.
    Er kam auf
sie zu und zog sie in die Arme. »Ich gebe zu, daß das sehr wahrscheinlich ist,
Wildkatze.«
    Ihr Herz
schlug fast schmerzvoll schnell. »Vielleicht muß ich ins Gefängnis, Guthrie«,
gab sie leise zu bedenken. »Was würdest du dann tun?«
    Er legte
eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Du wirst nicht ins
Gefängnis kommen«, versicherte er ihr ernst. »Und jetzt komm und laß uns ein
Kleid für dich kaufen ...« Er brach ab und machte ein unsicheres Gesicht. »Da
fällt mir ein, daß ich versprochen hatte, zu beenden, was ich begonnen hatte
... Als echter Mann stehe ich natürlich zu meinem Wort.«
    Carolines
Körper zitterte in Erwartung der süßen Freude, die seine Worte verhießen, aber
sie legte trotzdem abwehrend ihre Hände an seine Brust. »Nein, Guthrie«, sagte
sie entschieden. »Wenn wir heiraten, warte ich lieber.«
    Er lachte
und küßte sie. »Gut, Wildkatze. Aber dann komm jetzt und laß uns ein Kleid
suchen und einen Priester. In dieser Reihenfolge.«
    Caroline
war wie beschwipst vor lauter Glück, als Guthrie sie an der Hand nahm und die
Treppe hinunterführte. Bald darauf hatten sie ein duftiges weißes Kleid
gefunden, in dem sie wie ein Engel aussah und das Guthrie widerspruchslos
bezahlte – vermutlich mit seinen Pokergewinnen, dachte Caroline. Vom Marshal
der Stadt erfuhren sie, daß der Friedensrichter gegenüber von Mrs. Rogers
Pension lebte.
    Caroline
erkannte den Namen und schaute Guthrie unsicher an.
    Ihr
zukünftiger Mann dankte dem

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