Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Marshal und schob Caroline zur Tür. »Geh ins Hotel
zurück und zieh das Kleid an«, forderte er sie auf. »Ich lasse den
Friedensrichter holen.«
    Caroline
nickte ergeben. »Na schön, Mr. Hayes, so soll es sein. Aber in Zukunft wäre es
mir lieber, wenn du mich bitten würdest, statt mir etwas zu befehlen.«
    Guthrie
lächelte. »Ich werde mich bemühen, Wildkatze«, versprach er.
    Vor dem
Hoteleingang begegnete Caroline Tob, der ihr freudig entgegensprang und ihr
winselnd die Hände leckte. »Ich weiß, mein Guter«, sagte sie mitleidig. »Aber
weißt du was? Bald schon wirst du ein Zuhause haben und einen warmen Ofen, an
dem du liegen kannst!«
    Wieder
winselte Tob, als habe er verstanden, und Caroline ließ ihn zurück, da ihr klar
war, daß der Rezeptionschef keinen Hund ins Hotel lassen würde.
    Doch kaum
war sie in ihrem Zimmer, öffnete sie das Fenster und pfiff leise durch die
Zähne. Zwei Minuten später erschien Tob auf der Feuertreppe und sprang durchs
Fenster in den Raum.
    »Psst«,
warnte Caroline, als der Hund sich hechelnd auf dem Teppich niederließ. »Wenn
dich jemand hört, werden wir beide hinausgeworfen.«
    Tob legte
den Kopf auf die Pfoten, seufzte zufrieden und schloß die Augen.
    Caroline
packte ihr Kleid aus und zog es rasch an. Da sie die vielen kleinen Knöpfe am
Rücken nicht schließen konnte, wartete sie ungeduldig auf Guthries Erscheinen.
    Als er kam,
brachte er einen Strauß Wildblumen mit. »Tut mir leid, Wildkatze«, sagte er,
»aber das waren die einzigen, die ich so schnell bekommen konnte. Ich habe sie
auf der Wiese hinter dem Hotel gepflückt.«
    Der kleine
Strauß entzückte Caroline ebensosehr wie die Vorstellung, daß Guthrie sie
eigenhändig für sie gepflückt hatte. Den Strauß in den Händen, schaute sie mit
tränenfeuch ten Augen zu ihm auf. Fast hätte sie gesagt: Ich liebe dich, Guthrie, aber sie beherrschte sich und sagte nur: »Danke.«
    »Was ist
mit deinem Kleid?« fragte er stirnrunzelnd.
    Caroline
lachte. »Nichts. Es muß nur noch zugeknöpft werden.«
    Guthrie
erledigte das mit seiner üblichen Geschicklichkeit, und als sie sich wieder zu
ihm umdrehte, waren ihre Tränen getrocknet. »Also, Wildkatze«, meinte er, »der
Friedensrichter wartet darauf, einen anständigen Mann aus mir zu machen. Gehen
wir?«
    Carolines
Herz schien in ihre Kehle gerutscht zu sein. Sie nickte nur stumm, weil sie
nicht sprechen konnte.
    Unten in
der Halle wartete der Richter – ein großer Mann in einem gestreiften Anzug und
mit ausladendem Bauch. Nach einem bewundernden Blick auf Caroline führte er das
junge Paar ins Büro des Hotelmanagers, weil sie dort ungestörter waren.
    Nachdem
zwei Zimmermädchen als Trauzeuginnen herbeigerufen worden waren, standen
Caroline und Guthrie vor dem Richter, und ein verstohlener Blick verriet ihr,
daß ihr Bräutigam mindestens so nervös war wie sie selbst. Auch er schien sich
zu fragen, ob seine Entscheidung richtig war ...
    Der
Friedensrichter begann die Zeremonie, und als der Moment für den Austausch der
Ringe kam, hatte Caroline keinen. Guthrie zog jedoch zu ihrer Überraschung
einen goldenen Reif aus seiner Westentasche und streifte ihn ihr über den Finger.
    »Hiermit
erkläre ich Sie zu Mann und Frau«, schloß der Richter lächelnd.
    Das Gefühl
von Guthries Lippen auf ihrem Mund war Caroline vertraut, und doch war sie so
erschüttert über den Kontakt wie bei seinem ersten Kuß. Sie schwankte leicht
und mußte sich an den Rockaufschlägen ihres Mannes festhalten.
    Wahrscheinlich
denken die Leute, ich sei betrunken, dachte sie vergnügt.
    Guthrie
bezahlte den Friedensrichter und nahm die Heiratsurkunde in Empfang, und dann
war es vorbei, so schnell und so einfach.
Caroline wunderte sich, daß einige Politiker am vierten Juli zweistündige Reden
halten konnten, während eine Trauung nur knappe zehn Minuten dauerte.
    Sie
streckte die Hand aus und dachte, während sie ihren Ehering bewunderte, wie
froh Miss Phoebe und Miss Ethel sein würden, wenn sie erfuhren, daß sie einen
Mann gefunden hatte. Und dann auch noch jemanden, den sie liebte. In diese
Gedanken vertieft, war sie leicht überrascht, als Guthrie sie plötzlich auf die
Arme hob.
    »Und jetzt,
Mrs. Hayes, habe ich das Recht, mit dir ins Bett zu gehen«, erklärte er. »Und
genau das habe ich vor.«
    Eine Menge
Cowboys hielten sich im Foyer auf, als Guthrie Caroline die Treppe hinauftrug,
und alle applaudierten begeistert. Auf dem ersten Treppenabsatz blieb Guthrie
stehen, und

Weitere Kostenlose Bücher