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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Flynn. Es klang resigniert und fast ein wenig belustigt.
    »Wenn ich
es nicht für Verschwendung halten würde, gäbe ich Ihnen jetzt eine Zigarre«,
antwortete Guthrie. »Aber so, wie es ist, legen Sie sich jetzt besser auf den
Bauch und die Hände auf Ihren Rücken.«
    »Wir
könnten uns einigen«, schlug Flynn vor, ohne sich von der Stelle zu bewegen.
»Sie wollen doch eigentlich nur die Frau, oder? Die können Sie gerne haben.«
    Guthrie
stellte seinen Stiefel zwischen Flynns Schulterblätter und versetzte ihm einen
Tritt. Mit einem Fluch landete Flynn im eiskalten Bach.
    Während
Guthrie ihn an den Füßen herauszog, wiederholte er seine Aufforderung von
zuvor, wenn auch weniger höflich. »Legen Sie die Hände auf den Rücken.«
    Noch immer
fluchend nahm Flynn die Hände zurück, und Guthrie fesselte sie mit einem
Lederband aus seiner Rocktasche. Dann packte er den Banditen am Haar und zerrte
ihn auf die Füße.
    »Ich will
die Frau«, stellte Guthrie klar, als hätte es keine Unterbrechung in ihrer
Unterhaltung gegeben. »Aber da ist noch etwas anderes, was ich mir wünsche,
Flynn – ich will Sie hängen sehen.«
    »Sechs
Männer bewachen Caroline, Hayes. Wie wollen Sie an denen vorbeikommen?«
    Guthrie
holte eine Zigarre aus einer Rocktasche und steckte sie an. »Wenn ich glaubte,
daß auch nur einer von ihnen so etwas wie Loyalität kennt, würde ich Sie
benutzen, um an ihnen vorbeizukommen. Aber da diese Kerle für eine Flasche Bier
und fünf Minuten mit einer Hure wahrscheinlich ihre eigene Mutter vergiften
würden, werde ich mir etwas anderes einfallen lassen müssen.«
    Flynn
rappelte sich mühsam auf. Guthrie wartete, bis es ihm gelungen war und
beförderte ihn mit einem Tritt ins kalte Wasser zurück.
    Guthrie
grinste, als Flynn mit einem lasterhaften Fluch auf den Lippen wieder
auftauchte. »Ich glaube, ich habe Sie nicht richtig verstanden gerade«, sagte
er nachsichtig. »Aber es hörte sich fast so an, als hätten sie meine Mutter
beleidigt.«
    »Sie haben
recht gehört«, zischte Flynn.
    Nach einem
tiefen Zug aus seiner Zigarre seufzte Guthrie. »Das ist wirklich schade«, sagte
er bedauernd, steckte den Colt ins Halfter, löste seinen Gürtel und ließ ihn
fallen. Danach holte er ein Messer aus seinem Stiefelschaft und schnitt Flynns
Fesseln durch.
    Während der
Bandit sich noch immer von seinem Schock über dieses Vorgehen erholte,
versetzte Guthrie ihm einen rechten Haken ans Kinn und beförderte ihn zum
dritten Mal ins Wasser.
    Flynn
tauchte wütend wieder auf und begann zu kämpfen wie ein Löwe. Sein Zorn
vermittelte ihm die Kraft eines Irren und die Rücksichtslosigkeit eines
Schakals.
    Der Kampf
wurde ernst, als Flynn einen harten Schlag in Guthries Magen landete, und
setzte sich erst auf der einen Seite des Baches fort, dann auf der anderen, und
einen Zeitlang sogar mittendrin. Doch irgendwann blieb Flynn im kalten Wasser
liegen und stand nicht mehr auf.
    Guthrie zog
ihn an seinem Hemd aufs Trockene und ließ ihn am Ufer liegen, wo er sich
übergab und Wasser spuckte. Als er sich beruhigt hatte, fesselte Guthrie wieder
seine Hände und zog ihn an den Haaren auf die Beine.
    Flynn
musterte ihn wütend. »Warum haben Sie mich nicht einfach umgebracht?« zischte
er, und Guthrie fragte sich, ob sein Gesicht wohl so zerschlagen war wie
Flynns. »Das wollten Sie doch, oder?«
    Guthrie
grinste und versetzte ihm einen Klaps. »Richtig, mein Freund«, bestätigte er,
»aber das Gesetz hat mehr Rechte auf Sie als ich, und deshalb werde ich mich
damit begnügen müssen zuzusehen, wie sie am Ende eines Stricks baumeln.«
    »Ich habe
Geld«, sagte Flynn, und nun klang seine Stimme fast verzweifelt. Dank seiner
zahlreichen Taufen im Bach war er noch
nasser als Guthrie, und das wollte etwas heißen. »Ich kann Ihnen die Frau
zurückgeben und genug Gold, um den Rest Ihres Lebens damit auszukommen.«
    Guthrie
tat, als bedächte er das Angebot. »Wo ist das Gold?«
    Flynn
taumelte, als Guthrie ihn auf. sein Pferd zustieß und ihm in den Sattel half.
»Sie glauben doch nicht, daß ich Ihnen das sage, bevor wir zu einer Einigung
gekommen sind?«
    Guthrie
legte gelassen seinen Waffengürtel um. »Sie könnten mir nie genug Geld bieten,
um Sie freizulassen«, sagte er. »Ich habe schon einen Logenplatz für Ihre
Beerdigung bestellt.«
    »Sie sind
ein Schwein, Haynes.«
    Guthrie
tippte sich an den Hut. »Aus Ihrem Munde ist das fast ein Kompliment.«
    Als sie
sich der Hütte näherten, hielt Guthrie an, zerrte

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