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Caroline

Caroline

Titel: Caroline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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jungen Frau vorgeht, jedenfalls wenn man dem Buch Ein kleines Geschenk glauben darf. Du wärst mir eine große Hilfe, denn wenn man den Charakter einer solchen Person ergründen kann, begreift man als Detektiv die Motive besser, nach denen man sucht. Verstehst du, was ich meine?«
    »Nein, es tut mir leid, ich muss jetzt …«
    Der Agent war endlich die Journalistin losgeworden und kam um den Tisch herum auf mich zu. »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    Ich warf ihm ein breites Lächeln zu. »Sind Sie auch Autor?«
    Hetty sagte angespannt: »Hein, vielleicht könntest du diesem Meneer erklären, wie eine Schriftstellerin arbeitet.« Ihre Hand zitterte ein wenig, als sie die Nächsten zu sich winkte.
    Drisman drängte mich mit diskreter Entschiedenheit beiseite. »Was wollen Sie?«
    »Ich interessiere mich für Germaine, die Figur des traurigen Mädchens in ihrem ersten Roman.« Ich merkte, dass die Larue mithörte, während sie die Exemplare der Mädchen signierte. »Und zwar deswegen, weil sie mich an jemanden erinnert, den es tatsächlich gegeben hat. Hetty muss praktisch eine Reinkarnation von ihr sein, so sehr ähnelt sie ihr.«
    »Das kommt nun mal vor«, erwiderte Drisman, um mich endgültig abzuwimmeln. »Es freut mich, dass das Buch Ihnen gefallen hat. Ihr Name ist übrigens Hedwige. Kann ich Ihnen ein Glas Champagner anbieten?«
    »Nein, ich trinke nicht während der Arbeit.«
    »Arbeit?« Erstaunt hob er die Augenbrauen. »Welche Arbeit denn?«
    »Ach, nur die übliche Ermittlungsarbeit.«
    Ich ließ ihn verwirrt stehen und gesellte mich zu CyberNel. Der Saal leerte sich allmählich.
    »Und, amüsierst du dich?«, fragte Nel.
    »Deshalb sind wir hier.«
    »Am Wochenende erscheinen die Rezensionen in den Zeitungen. Die Kritiker haben das Buch bereits gelesen und sind begeistert. Der Baswin-Roman kommt am Monatsende heraus. Hoffentlich ist unsere Wühlarbeit hier nicht zu riskant.«
    Ich lachte leise. »Aber warum denn? Hedwige kann nicht mehr zurück.«
    Nel blickte sich um. Die Larue hatte sich von dem Fernsehteam unter Topfpalmen positionieren lassen und sprach vor der Kamera. Ihr Gesicht trug einen freundlichen, ausgeglichenen, ja professionellen Ausdruck. Sie war inzwischen schon längst an solche Interviews gewöhnt und ich konnte nicht erkennen, ob sie irgendwie beunruhigt war. Aus einer anderen Ecke der Lounge erklang fröhliches Gelächter. Dort feierten die Mitarbeiter des Mirabel Verlages ihr eigenes kleines Fest mit Freunden und Bekannten. Die meisten Journalisten waren bereits gegangen. Drisman führte ein ernstes Gespräch mit dem Verlagsleiter von Mirabel.
    »Sie wird eventuelle Indizien vernichten, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt«, gab Nel zu bedenken.
    »Deswegen sind wir ja hier.«
    »Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.«
    »Es wäre doch ungünstig, wenn bald der Tanz losgeht und Carolines iBook mit deinen Mails darauf gefunden wird. Dann wird man sich nämlich bei Deborah Vrins erkundigen, was sie mit den beiden Büchern ihrer Schülerin Caroline genau meinte. Ich will doch schwer hoffen, dass das iBook auf dem Grunde des Ijsselmeeres liegt.«
    Nel schaute mich mitleidig an. »Und deswegen sind wir hier?«
    »Ja, ich will, dass sie diesen Computer entsorgt.«
    »Aber das ist doch schon längst passiert«, entgegnete Nel spöttisch. »Sie glaubt mit Sicherheit nicht, dass da noch ein weiteres Buch drinsteckt, und sie braucht auch die E-Mails nicht mehr, ganz im Gegenteil.«
    »Gut, dass wir eine Kopie von Carolines Buch haben.«
    Nel seufzte. »Aber sobald wir damit ankämen, würde doch jeder Rechtsanwalt behaupten, dass wir auch die Übersetzung geklaut und heimlich auf die Festplatte geschmuggelt haben. Dadurch wird Hetty zum unschuldigen Opfer arglistiger Täuschung und man kann ihr nichts anhaben. Sie könnte sogar behaupten, dass wir Carolines Manuskript ebenfalls auf ihren Computer kopiert haben, um sie später damit erpressen zu können.«
    Ich lachte. »Gute Idee eigentlich. Sie kann bestimmt eine Million entbehren.«
    Ein paar Meter von uns entfernt unterbrachen der Verlagsleiter von Mirabel und Hein Drisman ihr Gespräch und schauten in unsere Richtung. »Du gehörst nicht zu mir«, sagte ich, ließ Nel stehen und wollte mich aus dem Staub machen.
    Doch Drisman durchquerte den Raum und fing mich mühelos am Ausgang ab. »Ach, Meneer äh?«, setzte er an.
    »Ja?«
    »Ich hätte gerne Ihre Visitenkarte, nur für alle Fälle.«
    Ich blieb stehen. »Für

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