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Carre, John le -Ein Mord erster Klasse (Smiley Bd 2)

Carre, John le -Ein Mord erster Klasse (Smiley Bd 2)

Titel: Carre, John le -Ein Mord erster Klasse (Smiley Bd 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anglikanischen Kirche bekennen)] -Gemeinde«,
fuhr Rigby fort, »und dazu gehören in Carne ziemlich viele. Um die Wahrheit zu
sagen«, fügte er mit einem langsamen Lächeln hinzu, »meine Frau gehört auch
dazu. Vor einigen Wochen kam unser Prediger mich besuchen. Es war am Abend, so
um halb sieben. Ich dachte gerade ans Nachhause gehen. Er kam hier herein und
setzte sich dahin, wo Sie jetzt sitzen. Er ist ein großer Kerl, der Prediger,
ein feiner Mann; kommt aus dem Norden, wo auch Mrs. Rode herstammt. Cardew
heißt er.«
    »Der Mr.
Cardew in dem Brief?«
    »Ja, der.
Er wußte alles über Mrs. Rodes Familie, bevor die Rodes überhaupt hierherkamen.
Glaston, der Name bedeutet im Norden etwas, und Mr. Cardew war sehr entzückt,
als er hörte, daß Stella Rode Mr. Glastons Tochter war, sehr entzückt. Mrs.
Rode ging regelmäßig wie die Uhr zum Bethaus, wie Sie sich denken können, und
das schätzt man hier. Meine Frau war begeistert wie nur was, kann ich Ihnen
sagen. Es war das erste Mal, daß irgend jemand aus den Schulkreisen das getan
hatte. Die meisten Chapel-Anhänger hier sind Kaufleute - was wir die Ortseingesessenen
nennen.« Rigby lächelte wieder. »Es passiert nicht oft, daß Bürgerrock und
Gelehrtentalar sozusagen zusammenkommen. Nicht hier.«
    »Wie
steht's mit ihrem Mann? Gehörte er auch zur Chapel?«
    »Nun, er
hatte dazugehört, so hatte sie Mr. Cardew erzählt. Mr. Rode war in Branxome
geboren und aufgewachsen, und seine ganze Familie gehörte zur Chapel-Gemeinde.
Ich hörte, daß Mr. und Mrs. Rode sich so zum ersten Mal begegnet sind - im
Bethaus von Branxome. Waren Sie jemals dort? Eine feine Kirche, Branxome, ganz
oben auf dem Hügel, mit Blick aufs Meer.«
    Smiley
schüttelte den Kopf, und Rigbys große braune Augen ruhten einen Augenblick
nachdenklich auf ihm.
    »Sie
sollten hinfahren«, sagte er, »Sie sollten hinfahren und sie sich ansehen. Es
scheint«, fuhr er fort, »daß Mr. Rode zur anglikanischen Kirche übertrat, als
er nach Carne kam. Versuchte sogar, auch seine Frau dazu zu überreden. Sie sind
sehr stark hier an der Schule. Das erfuhr ich eigentlich von meiner Frau. In
der Regel lasse ich mir von ihr als Polizistenfrau keinen Klatsch erzählen,
aber Mr. Cardew sagte es ihr selbst.«
    »Ich
verstehe«, sagte Smiley.
    »Also,
Cardew kam und besuchte mich. Er war ganz durcheinander und mit sich uneins. Er
wußte nicht, was er davon halten sollte, wollte aber mit mir als Freund und
nicht als Polizisten sprechen.« Rigby sah verdrießlich drein. »Wenn die Leute
mir das sagen, weiß ich immer, daß sie doch mit mir als Polizisten sprechen
wollen. Dann erzählte er mir seine Geschichte. Mrs. Rode hätte ihn an diesem
Nachmittag besucht. Er sei aus gewesen, eine Bäuerin drüben in Okeford zu
besuchen, und nicht vor etwa halb sechs nach Hause gekommen, daher hatte Mrs.
Cardew mit ihr sprechen und die Festung halten müssen, bis der Prediger
heimkam. Mrs. Rode war weiß wie ein Leintuch und saß sehr still am Feuer. Sowie
der Prediger eintraf, ließ Mrs. Cardew sie allein, und Stella Rode begann über
ihren Mann zu sprechen.« Er machte eine Pause. »Sie sagte, Mr. Rode wolle sie
töten. In den langen Nächten. Sie schien eine Art fixer Idee zu haben, daß sie
in den langen Nächten ermordet werden würde. Cardew nahm das zuerst nicht
allzu ernst, entschied aber, nachdem er es hinterher überdacht hatte, es mich
wissen zu lassen.« Smiley sah ihn scharf an.
    »Er konnte
nicht herausbekommen, was sie meinte. Er dachte, sie sei von Sinnen. Er ist ein
nüchterner Mann, wissen Sie, obwohl er Prediger ist. Ich glaube, er war vielleicht
etwas zu streng mit ihr. Er fragte, wer ihr diesen schrecklichen Gedanken in
den Kopf gesetzt habe, und sie begann zu weinen. Offenbar nicht hysterisch,
sondern still für sich. Er versuchte, sie zu beruhigen, versprach, ihr in jeder
möglichen Weise zu helfen, und fragte sie wieder, wie sie auf die Idee gekommen
sei. Sie schüttelte nur den Kopf, stand dann auf und ging zur Tür, immer noch
verzweifelt den Kopf schüttelnd. Sie wandte sich ihm zu, und er dachte, sie
würde etwas sagen, doch sie sagte nichts. Sie ging einfach weg.«
    »Wie
außerordentlich seltsam, daß sie in ihrem Brief darüber nicht die Wahrheit
gesagt hat. Sie strengte sich besonders an, zu erklären, daß sie Cardew nichts gesagt hätte.«
    Rigby
zuckte mit den breiten Schultern.
    »Entschuldigen
Sie«, sagte er, »ich bin in einer verflixt schwierigen Lage. Der
Polizeidirektor würde

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