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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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schlauen Kollegen beauftragte, etwas Geeignetes zu bauen, zu finden oder zu modifizieren.
    »James.« Die Männer reichten einander die Hände. »Wie ich gehört habe, sind Sie mit Vorfall Zwanzig betraut.«
    »Sieht so aus.«
    Bond setzte sich und bemerkte ein Buch auf Hiranis Schreibtisch. The Secret War of Charles Fraser-Smith . Es war auch eines seiner eigenen Lieblingsbücher über die Geschichte der technischen Tricks im Spionagegeschäft.
    »Wie ernst ist es?«
    »Ziemlich«, erwiderte Bond lakonisch und verschwieg, dass er bei der Arbeit an diesem Auftrag, die noch keine achtundvierzig Stunden andauerte, bereits zweimal fast getötet worden wäre.
    »Was brauchen Sie?«, fragte Hirani, hinter dem Fotos von frühen IBM -Computern und indischen Kricketspielern an der Wand hingen.
    Bond senkte die Stimme, damit niemand sonst ihn hören konnte. »Was für Überwachungstechnik haben Sie, die ein Mann allein anbringen könnte? Ich komme nicht an den Computer oder das Telefon des Betreffenden, kann aber vielleicht etwas in sein Büro, Fahrzeug oder Haus einschmuggeln. Es muss entbehrlich sein. Ich kann es vermutlich nicht wieder zurückholen.«
    »Ah, ja …« Hiranis freundliche Miene trübte sich ein wenig.
    »Gibt’s ein Problem, Sanu?«
    »Nun, ich muss Ihnen leider mitteilen, James, dass ich vor nicht mal zehn Minuten einen Anruf erhalten habe.«
    »Bill Tanner?«
    »Nein – weiter oben.«
    M. Verdammt, dachte Bond. Er ahnte, worauf das hinauslief.
    »Und er hat gesagt«, fuhr Hirani fort, »dass er unverzüglich verständigt werden möchte, falls jemand aus der Abteilung O irgendwelche Überwachungstechnik anfordert. Welch Zufall.«
    »Allerdings«, bestätigte Bond säuerlich.
    »Also«, sagte Hirani, nun wieder lächelnd, »soll ich ihm mitteilen, dass jemand aus der Abteilung O sich nach Überwachungstechnik erkundigt hat?«
    »Vielleicht könnten Sie noch etwas damit warten.«
    »Nun, das sollten Sie lieber klären.« Seine Augen funkelten. »Ich habe nämlich einige wunderbare Pakete, die ich Ihnen anbieten könnte.« Er klang wie ein Autoverkäufer. »Ein durch Induktion gespeistes Mikrofon. Es braucht keine Batterie, sondern muss sich lediglich in der Nähe einer Stromleitung befinden. Seine Reichweite beträgt fünfzehn Meter, und es reguliert automatisch die Lautstärke, damit es keine Verzerrungen gibt. Ach, und eine andere Sache, mit der wir sehr viel Erfolg haben, ist die Zwei-Pfund-Gedenkmünze – herausgegeben neunzehnhundertvierundneunzig zur Dreihundertjahrfeier der Bank of England. Sie ist recht selten, aber nicht besonders wertvoll, sodass die Zielperson dazu neigt, sie als Glücksbringer zu behalten, da ein Verkauf sich nicht lohnen würde. Die Batterie hält vier Monate.«
    Bond seufzte. Die Geräte klangen perfekt und würden ihm doch verwehrt bleiben. Er dankte dem Mann und sagte, er würde sich melden. Dann kehrte er zu seinem Büro zurück und teilte Mary Goodnight mit, sie brauche nicht länger zu bleiben. »Fahren Sie ruhig nach Hause. Guten Abend, Goodnight.«
    Sie warf einen Blick auf seine jüngsten Blessuren und verkniff es sich, ihn zu bemuttern; sie wusste aus Erfahrung, dass er sich das nicht gefallen lassen würde. »Lassen Sie die behandeln«, sagte sie stattdessen und nahm Tasche und Mantel.
    Als Bond sich setzte, wurde ihm plötzlich bewusst, dass er nach Schweiß stank und Ziegelstaub unter den Fingernägeln hatte. Er wollte nach Hause und duschen. Sich den ersten Drink des Tages gönnen. Doch vorher musste er noch etwas regeln.
    Er loggte sich ins Golden Wire ein und entnahm den Datenbanken die Geschäfts- und Privatadressen von Severan Hydt. Merkwürdigerweise wohnte der Mann in einem Arbeiterviertel im Osten Londons, bekannt als Canning Town. Der Hauptsitz von Green Way lag an der Themse bei Rainham und grenzte an den Wildspace Conservation Park.
    Bond ließ sich Satellitenbilder beider Orte anzeigen. Es war unbedingt erforderlich, den Mann zu überwachen. Doch es gab dazu keine legale Möglichkeit, die nicht auch Osborne-Smith und die Schnüffler der Abteilung A des MI5 beinhaltet hätte – und sobald der Division-Three-Mann von Hydt erfuhr, würde er ihn und den Iren verhaften wollen. Bond wog erneut die Risiken ab. Wie realistisch war seine Befürchtung, dass die Komplizen der beiden dann entweder den Ablauf beschleunigen oder abtauchen konnten, um erst nächsten Monat oder nächstes Jahr zuzuschlagen?
    Das Böse, so hatte James Bond gelernt, kann unendlich

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