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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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dran.»
    Sie schnieft, wirft mir einen kurzen Blick zu. «Ich will wissen, wer sie sind, Dan. Ich habe ein Recht darauf.»
    «Im Moment kenne ich nicht mal selbst ihre Namen. Sobald ich sie erfahre, werde ich es dir sagen.»
    Wieder legt sie eine Hand über die Augen. «Scheiße.»
    «Sei zuversichtlich, Anne.»
    Sie sieht auf, studiert mein Gesicht. «Ich glaube, damit war’s das jetzt endgültig.»
    «Was?»
    Sie setzt eine Miene auf, als würde etwas ziemlich übel stinken. «Ich glaube, ich bin jetzt nicht mehr in dich verknallt.»
    Ich presse ein trockenes Lachen heraus. «Ach …»
    Sie steht auf, will gehen. «Nimm’s nicht persönlich, wenn ich jetzt an meinen Schreibtisch zurückkehre und dich aus meiner IM -Liste entferne.»
    «Das hast du noch nicht getan? Scheiße.»
    Sie geht zur Tür, und ich nutze nicht mal mehr die Gelegenheit, einen Blick auf ihren Hintern zu werfen.
    «Ach ja», sagt sie und dreht sich noch einmal zu mir um, ihr Blick unsicher.
    «Was?»
    «Glaubst du, ich kann mich gegen sie behaupten?»
    «Gegen wen behaupten?», frage ich stirnrunzelnd. «Wen meinst du?»
    «Kate. Falls sie zu mir kommt, meinst du, ich kann mich gegen sie behaupten?»
    Ich bringe es nicht übers Herz, es ihr zu sagen.
     
    Zeit, die Erbsen zu entfernen. Sie sind aufgetaut, und allmählich wird es feucht zwischen meinen Beinen. Ich gehe in eine Kabine auf der Herrentoilette und nehme den Beutel heraus. Ich habe wenig Lust, damit durch die Firma zu spazieren, also reiße ich ihn auf und kippe den Inhalt ins Klo. Es hört sich an, als würde ein Riesenkarnickel auf dem Pott hocken und Tausende Köttel ins Wasser prasseln lassen.
    Aber ich höre da noch etwas anderes, verharre.
    Jemand an einem Urinal.
    Verdammt.
    Ich warte einen Moment, hoffe, er kommt zum Ende, aber mein Gott, der Kerl braucht eine Ewigkeit.
Scheiß der Hund drauf, ich hab keine Zeit für Eitelkeiten
, denke ich und mache mit dem Ausschütten weiter: noch eine stramme Salve Hasenköttel, gefolgt von einigen Nachzüglern, was sich noch schlimmer anhört.
    Ich drücke die Spülung, begreife, dass ich das schon die ganze Zeit hätte tun sollen, falte den Erbsenbeutel zusammen und schiebe ihn in meine Gesäßtasche. Jetzt muss ich nur noch warten, bis der Pinkler fertig ist.
    Das Pissoir wird gespült.
Endlich.
    Ich stehe hinter der Tür meiner Kabine, linse durch den Spalt. Es ist der Typ vom Web-Marketing – markantes Kinn, noch größere Nase, kleine Augen. Der Name fällt mir nicht mehr ein.
    Er wirft einen Blick in den Spiegel, sieht meine Füße unter der Tür der Kabine, lässt die Augen nach oben wandern und begegnet meinem Blick – sieht dann schnell weg.
    Da bleibt jetzt nur noch eines zu tun, wenn ich nicht als der Bursche bekannt werden will, der aus einer Scheißhauskabine heraus Leuten nachspioniert. Ich öffne die Tür und trete heraus. «Hey, Mann.»
    Schrubbt intensiv seine Hände. «Hey.»
    Ich trete an ein Waschbecken am anderen Ende. «Was gibt’s Neues im Web-Käfig?»
    «Alles irre, wie immer. War bis drei Uhr heute Morgen hier.» Er wirft einen Blick auf meine Schuhe. «Alles okay mit dir?»
    «Mit mir?»
    Er richtet sich auf, zieht ein Papierhandtuch, wirft einen Blick auf die Kabine. «Hab nur gehofft, dass mit dir alles okay ist.»
    «Oh, mir geht’s gut. Ich hatte gestern nur einen kleinen Eingriff, und –»
    Er winkt ab. «Keine Sache, Mann. Du musst mir nichts erklären.»
    «Nein, das war nur ein Beutel –»
    «Kein Ding, Mann.» Er dreht sich um und huscht zur Tür. «Immer locker bleiben.»
    Ist ja toll gelaufen.
Bin gespannt, wie lange es dauert, bis das halbe Web-Team gehört hat, dass Dan Jordan massenhaft Köttel kackt und aus Scheißhauskabinen andere Leute bespitzelt. Wenn ich doch nur die Zeit hätte, mich drum zu kümmern.
    Ich bin humpelnd unterwegs zu Fitzroys Büro, als plötzlich Danzig aus der PR hinter mir auftaucht und meine Schultern packt. Er jagt mir einen Scheißschrecken ein. «Das musst du sehen», sagt er. «Der Neue zieht eine unglaubliche Show im Pausenraum ab.»
    «Wünschte, ich hätte Zeit dafür.»
    «Du wirst es nicht glauben, Danny. Der Kerl frisst eine Ratte am Stiel.»
    Das macht mich neugierig. «Eine Ratte?»
    «Ja, wie ein Kind auf einem Jahrmarkt einen Corn Dog wegputzt.»
    «Eine
Ratte
? Bist du sicher?»
    Danzig beugt sich dicht zu mir; sein Atem riecht nach saurer Milch. «Mann, es hat Beine. Und der neue Bursche isst es. Fitzroys neuestes Genie.»
    Ich dränge weiter,

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