Cash

Titel: Cash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Price

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draußen, haben eine Hotline eingerichtet, morgen Abend einen zweiten Angriff, aber« - er beugte sich vor - »ich will immer ganz ehrlich mit Ihnen sein. Ein schlechtes Zeichen ist, dass wir zweiundzwanzigtausend Dollar Belohnung ausgesetzt haben, und keiner will sie haben. Keiner ruft an, und glauben Sie mir, wenn sie könnten, würden sie es tun. Also würde ich sagen, das ist einer von den Fällen, wo man viel Geduld aufbringen muss.«
    »Geduld.«
    »Auf Typen warten, die in der ersten Runde den Mund nicht aufkriegen und plötzlich in der Tinte stecken. So ein Fall endet immer damit, dass irgendwer versucht, da wieder rauszukommen.«
    Sarah Bowen kam mit der Rechnung und ihrer Mobilnummer auf einem Stück Papier zurück. Ein kleiner Euphorieschub veranlasste Matty, noch mehr Informationen auf den Tisch zu legen. »Zum Beispiel hab ich da noch eine andere laufende Ermittlung, Raubmord vom letztem Jahr, Chinese, im eigenen Hausflur von zwei schwarzen Jungen erschossen, 38er-Kugel, und jetzt will ich demnächst nach Upstate, um mit einem gewissen D-block zu reden, der hat sich im Raubduo auf Innenräume verlegt, nicht das gesuchte Raubduo, aber er hat mir nie verraten, wer sein Komplize ist, okay? Allerdings ist seine Frau neulich verhaftet worden, und wenn sie einfährt, nimmt ihm das Jugendamt die Kinder weg, und plötzlich fragt er nach mir, jetzt will er reden, um sie vom Knast fernzuhalten. Alles schön und gut, die Hoffnung stirbt zuletzt und so weiter, aber Folgendes wird hier wahrscheinlich passieren ...«
    Matty hielt inne, um zu sehen, ob er Billy mit dieser Art von Erzählung in die Welt zurückholen konnte.
    »Wir fahren da hoch, er rückt mit seinem Partner raus, den nehmen wir uns vor, sein Partner sagt, D-block ist eine verlogene Kanaille, sagt, >Sehen Sie mich doch an, ich bin ein Hundertkilo-Muskelpaket und hab im Leben noch keine Waffe gebraucht<, aber er erzählt uns noch mehr, nämlich dass er nur einen kennt, der eine 38er benutzt und Leute in Häusern überfällt, nennen wir ihn E-Walk. Okay. Suchen wir E-Walk. Das Problem ist, E-Walk arbeitet solo, aber E-Walk, stellt sich heraus, kennt ein anderes Raubduo, von dem wir überhaupt noch nie gehört haben. Also hinter diesen Armleuchtern her. Einzige Problem mit denen ist, als wir sie endlich haben, dass einer zum Zeitpunkt des Mordes im Knast war und der andere im Krankenhaus. Aber! Der im Krankenhaus? Kennt einen, der eine 38er benutzt und manchmal zu zweit arbeitet, bloß dass dieser Typ, wie sich herausstellt, ein hellhäutiger Dominikaner ist, fast weiß aussieht. Aber. Aber. Aber. Worauf ich hinaus will, Billy, bei Ihrem Sohn, da brauchen wir Glück, und wir müssen einfach weiterpflügen, weiterpflügen ...«
    »Woher wussten Sie denn, dass das Raubduo aus zwei Schwarzen bestand?«, fragte Billy ganz sachlich.
    »Ein Zeuge hat sie aus dem Haus laufen sehen, aber ihre Gesichter nicht erkannt.«
    »Und der Zeuge bei Ike? Der hat die doch gesehen.«
    »Eric Cash?«
    »War das der Betrunkene?«
    «Nein, der andere.«
    «Und?«
    »Er verweigert sich.«
    »Verweigert... Ich verstehe nicht. Wieso? Er war doch da.«
    »Ein bisschen zu sehr, falls Sie sich erinnern ...« Matty unterbrach sich. Natürlich erinnerte sich der Mann nicht daran, der Tag war im Fiebertraum verwischt, und in der Zeitung hatte wegen des Maulkorbs nichts darüber gestanden.
    »Moment, Sie glauben, er war's?«
    »Wir wissen inzwischen, dass er's nicht war. Inzwischen. Aber wir haben ihn ein bisschen in die Mangel genommen, und er hat ein paar Stunden in den Katakomben gesessen.«
    »Ein paar Stunden?« Billy blinzelte. »Und jetzt hilft er nicht?«
    »Nicht ohne schriftliche Immunität, die wir ... mit anderen Worten, nein.«
    »Aber wenn er es nicht war, wozu braucht er dann Immunität?«
    »Das geht, glaube ich, auf seinen Anwalt zurück.«
    »Verstehe ich nicht.« Billy sah eher verwirrt aus als verärgert, aber dies war ein Samen, aus dem über Nacht ein Mammutbaum erwachsen konnte.
    »Hören Sie, machen Sie sich darüber keine Sorgen, wir bügeln das aus.«
    Sarah Bowen kam zurück, um abzukassieren, Matty teilte abwesend irgendwelche Dollars aus und fürchtete derweil, gerade richtig Scheiße gebaut zu haben. »Billy, wir sollten gehen.«
    Billy blieb sitzen, driftete irgendwohin ab.
    »Billy ...«
    »Nein, ich dachte gerade noch mal an den anderen Mord, von dem sie mir erzählt haben, dieser Chinese.«
    «Ja?«
    »Wie kriege ich Sie oder sonstwen überhaupt dazu,