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Cash

Cash

Titel: Cash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Price
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Sache war, Cash zu ködern, nicht zu begraben.«
    »Vielleicht sollte ich noch mal mit ihm reden«, sagte Billy, »ihm erklären ...«
    »Nein, lassen Sie's gut sein. Wir haben gepokert, noch eins drauf, und das kann für uns beide ins Auge gehen.«
    «Aber was, wenn ...«
    «Ich sagte, lassen Sie's.«
    Billy wollte noch ein Letztes sagen, gab es jedoch auf und versank in wachsamer Leere, als wäre dieser Teil der Programmierung soeben entfernt worden.
    »Passen Sie auf.« Matty legte die Hand auf Billys Arm, um ihn wieder zu sich zu holen. »Die da oben wollen den Fall weg haben, und das kann ich nicht zulassen. Wir können das nicht zulassen.«
    »Okay.«
    »Und in diesem Stadium können wir das nur verhindern, wir können nur verhindern, dass die Sache weiter abkühlt, indem wir sie im öffentlichen Bewusstsein halten, und da habe ich folgende Idee ... Die Belohnung beträgt im Augenblick zweiundzwanzigtausend, aber wenn wir sie um, sagen wir, zwanzig aufstocken könnten? Damit könnten wir eine neue Pressekonferenz rechtfertigen.«
    Billy nickte.
    Matty wartete.
    »Also, noch zwanzig.« Matty neigte den Kopf. »Was meinen Sie?«
    «Klingt gut.« Billy sah immer noch aus wie ein Faksimile seiner selbst.
    Der Mann kapierte es nicht.
    »Was ich damit sagen will, in manchen Fällen springen die Angehörigen des Opfers, sofern sie dazu in der Lage sind, freiwillig ein, um ein bisschen Wellen zu schlagen, dem ipp ein bisschen Feuer untern Hintern zu machen.«
    »Okay.« Er blinzelte.
    »Also, wenn Sie ...«
    »Ich?« Billy zuckte vom Tisch zurück.
    Der Mann hatte es nicht.
    »Verzeihung.« Matty wurde rot. »Ich dachte ...«
    «Nein, Moment.« Billy legte einen Gang zu.
    »Hören Sie, das ist mir peinlich«, sagte Matty. »Ich weiß nicht, warum, aber ich hatte den Eindruck ...«
    »Warten Sie doch mal.«
    »Ich wollte Sie nicht in die Ecke drängen ...«
    »Ich sagte, Momentl« Eine verbale Klatsche, bei der die Urbanen Farmmädels am Nebentisch zusammenfuhren. »Also, es gibt da ein Konto. Seins, mit etwa fünfundzwanzigtausend.«
    »Okay.«
    »Angesammeltes Geburtstagsgeld, vor allem mütterlicherseits, das ich, das sie nicht will, das, das an mich zurückgegangen ist.«
    «Okay.«
    »Das ist sein Geburtstagsgeld.«
    »Billy, ich kann Ihnen nicht vorschreiben, was Sie tun sollen.«
    «Was soll das heißen, >Ich kann Ihnen nicht vorschreiben, was Sie tun sollen    Matty bot die Handflächen dar. »Ich will nur Ergebnisse.«
    «Allmächtiger, muss ich's heute noch abheben?«
    «Je eher, desto besser, aber ...«
    »Scheiße«, bellte Billy, sprang auf, stakste aus dem Restaurant, stürmte wieder herein. »Das ist sein Geburtstagsgeld!« Und spuckte Galle durch den Raum.
     
    Eric produzierte heute nur Chaos, er war so zittrig, dass er keinen Teller anzufassen wagte. Einige Kellner starrten glasig durch ihn durch, Gäste gingen grußlos, einer sagte sogar, ohne ihn anzusehen: »Was man sät, wird man ernten.«
    Am schlimmsten jedoch war Bree, die ihm jedes Mal, wenn sie an ihm vorbeiging, als wäre er gar nicht da, ein kleines Stück aus dem Herzen biss. Eric stand die Schicht nur durch, indem er sich auf seinen Abgang konzentrierte und sich daran erinnerte, dass er in vielerlei Hinsicht sowieso schon weg war.
    In der Wohnung war es dieser Tage leichter, leichter im Sinne von pur, rein körperlich - und verrückt: Eric hatte die letzten beiden Nächte zu seiner und Alessandras Verblüffung gefickt, als hätte er ihre Abwesenheit ausschließlich dazu genutzt, sich jedes einzelne der von ihr zurückgelassenen Sexhandbücher und Pornocomics einzuverleiben. Noch nie hatte er derartige Konzentration und Ausdauer an den Tag gelegt, dass sie immer und immer wieder kam, was er vorher überhaupt nur beim Lecken zustande gebracht hatte, so dass seine Exfreundin am Sonntagmorgen aufwachte und ihren Filipinoverlobten in Jersey City anrief, um ihm zu sagen, sie brauche noch einen Tag, Montagmorgen, nur noch einen Tag, mi amor, und Eric, sobald sie aufgelegt hatte, wieder ranmusste. Für sie war es ein Zeichen wiedererweckter Leidenschaft zwischen ihnen, aber es hatte nichts mit ihr zu tun, es lag an dem, was sie Samstagabend über seine Todesnähe gesagt hatte. Er hatte es zwar gewusst, aber in den anderthalb Wochen seit dem Mord hatte er nicht die Ruhe gefunden, diese Nähe wirklich noch einmal zu durchleben, still zu erfahren, und der Schock, sie so frischnackt aus dem Bad kommen zu sehen, so

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