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Cash

Cash

Titel: Cash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Price
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Nachrichten heute, wie er den anderen umgenietet hat.«
    »Ach ja? Hat Lanny denn eine Waffe?«
    «Ja, hm-hm.«
    »Wissen Sie, welches Kaliber?«
    «Ich glaube, 22er.«
    Matty lebte ein wenig auf. »Woher kennen Sie ihn denn?«
    «Hat in Otisville gesessen, mit meinem Bruder. Ist gerade raus.«
    «Wer?«
    »Lanny. Mein Bruder ist noch drin.«
    «Tatsächlich. Wofür hat er denn gesessen?«
    «Lanny oder mein Bruder?«
    «Lanny.«
    »Raubüberfall auf einen Typen in Brooklyn.«
    Matty sah Yolonda an; könnte was sein. »Wissen Sie, wo er jetzt gerade ist?«
    «Im Bad.«
    »Wenn Sie sagen, gerade rausgekommen, wie lange ist das her?«
    «Heute Morgen.«
    Matty warf seinen Kugelschreiber hin. »Kommen Sie denn jetzt rüber?«
    Matty notierte sich die Adresse. Warum nicht, solche Typen kannten immer andere Typen.
     
    »Drei Leute haben angerufen wegen einem Pogo von der Avenue D«, sagte Mullins hinter einem Stapel rosa Zettel.
    »Pogo von D?«, antwortete Yolonda hinter ihrem. »Den kenne ich, das ist ein Dealer, der macht keinen Raub.«
    »Scheiß drauf«, sagte Matty, »holen wir uns den auch noch.«
     
    »Heilige Fratze, da ist ja noch unser Nigger mit dem Popokinn!«
    Alle auf dem Geländer drehten sich zu Tristan um, der gerade aus dem Haus kam, und fingen an zu lachen. Big Bird war von dieser besonderen Schule zurück in der Stadt und hielt Hof.
    »Wo sind deine Borsten hin, Alter?« Big Bird strich sich mit seinen Wurstfingern ums Ziegenbärtchen.
    »Was glotzt ihr so«, murmelte Tristan in den freien Raum. »Ihr seht mich doch jeden Tag.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Hat er was gesagt?«
    »Jetzt wissen wir jedenfalls, wieso du die überhaupt hast wachsen lassen.« Bird zog eine Grimasse.
    »Aber ihr wisst nicht, wieso ich sie abrasiert habe.« Tristan konnte sich diese Antwort nicht verkneifen, obwohl wie üblich keiner hinhörte.
    Big Bird Hastings, Basketball-Stadtmeister letztes Jahr im Seward Park, hätte jetzt eigentlich auf einer Privatschule für vielversprechende, leseschwache Sportler in der Nähe von Baltimore sein sollen, wo man Krawatte tragen und ständig mit Tutoren über Disziplin und Bereitschaft reden sollte, aber irgendwas war da passiert, und Bird war nicht nur nach bloß einem Monat zurück, jetzt hatte er sich auch noch zur Army gemeldet. »Finde ich aber cool, Bruder«, sagte Bird. »Du hast keine Angst, dich zu zeigen. Die meisten Nigger hier, so eine Narbe, die würden gar nicht erst ihren Bau verlassen. Du bist ein beherzter Nigger, Mann.« Big Bird landete eine träge Linke auf Tristans Brust. »Hast Herz.«
    Tristan musste sich schwer beherrschen, nicht sehr breit zu grinsen.
    »Komm doch heute Abend mit.« Bird sprach noch immer vor all den anderen mit ihm. »Hab im Rekrutierungsbüro gestern oben in der Bronx ein Mädchen kennengelernt? Hat einen Haufen Freundinnen, die sich auch melden, hat mich gefragt, ob ich hier paar Jungs kenne für Party, weißt schon, letztes Mal auf die Kacke hauen, bevor die ganze Aaaaachtung-Scheiße losgeht... Bist du dabei?«
    »Klar.« Tristan lächelte leise.
    Das mit den Mädchen klang gut, aber dass Big Bird ihn einfach so »beherzt« genannt hatte, tönte in seinem Kopf wie eine Kirchenglocke.
    »Bird, passen denn da alle rein?« Little Dap zeigte auf Birds Mercury Mountaineer mit Maryland-Kennzeichen, der am Kantstein stand, und blitzte Tristan mit einem versteckten Hassblick an. Little Dap, Little Bitch.
    »Für unsere Narbe hier?« Bird legte Tristan die Hand auf die Schulter. »Na logisch.« Dann schlenderte er zu seinem Auto. »Starten gegen zehn hier, okay?«, rief Bird zur Hühnerstange zurück, stieg in seinen Maryland Mountaineer und fädelte sich dann raus; Tristan sah ihm nach, bis er um die Ecke verschwunden war.
    Narbe.
     
    »Diese Steaklippe«, fragte Matty, auf dessen Stirn sich vom Abdruck des Handballens allmählich ein hartnäckiger roter Halbmond bildete, »hat der eine Waffe?«
    Dies war der dritte Anrufer, der wegen einer gewissen Steaklippe oben in White Plains anrief, und die Geschichte klang jedes Mal ziemlich gleich.
    »Klar.«
    »Was für eine?«
    »Keine Ahnung, Waffe halt.«
    »Wo wohnt Steaklippe?«
    »Bei seiner Tante.«
    »Die wo wohnt?«
    »Ist umgezogen.«
    »Aber noch in White Plains?«
    »Kann sein.«
    »Na schön, ich muss ein bisschen recherchieren, dann rufe ich Sie wieder an.«
    Matty wollte Steaklippe in die Datenbank eingeben in der Hoffnung, einen im System zu finden, sonst hatten sie es mit einer

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